Fluxx – Spielkritik

Fluxx ist ein äusserst abwechslungsreiches Kartenspiel. Nur sehr anpassungsfähige Spieler überstehen eine Partie. Und die kann eine Minute dauern – oder eben auch eine Stunde. Denn wie heisst es doch so schön auf der Verpackung: Die Regeln bestimmst du!

So ist Fluxx in der Grundregel vergleichbar mit dem eben erschienenen The City: Karte ziehen, Karte legen, Ziel überprüfen. Insgesamt ist Fluxx aber ein äusserst variables Spiel, bei dem man manchmal auch für seine Mitspieler Karten legen muss.
Fluxx kann man sofort spielen. Die Karten werden gemischt, drei an die Spieler verteilt, Karte ziehen, Karte legen, nächster Spieler. Das ist aber nur zu Beginn so.

Fluxx besteht aus verschiedenen Kartengruppen, die während des Spiels das Glück zu den eigenen Gunsten entscheiden können. NEUE REGELN – KARTEN verändern das Spiel grundlegend. Legt man eine dieser Karten, so darf man beispielsweise mehr Karten ziehen, mehr Karten legen, die Handkarten werden eingeschränkt etc. AKTIONSKARTEN werden nur einmal genutzt, die beschriebene Aktion muss sofort durchgeführt werden. SAMMLER-KARTEN legt man offen vor sich aus. Sie sind entscheidend, um das Spielziel zu erreichen. GAMMLER-KARTEN muss man sofort vor sich auslegen. Sie behindern das Erreichen des Spielziels, manchmal aber auch nicht. ZIELKARTEN geben neue Zielvorgaben. Was eben noch gut war, ist nun schon nicht mehr wichtig. Aber das kann sich ja wieder ändern.

Sollten sich Regeln einmal widersprechen, so gilt die neueste Regel, die alte kommt auf den Ablagestapel. Dorthin wandern auch Karten, die man im Laufe des Spiels reduzieren oder abwerfen muss. Der Ablagestapel wird bei Bedarf wieder neu gemischt.


Erreicht ein Spieler das aktuell gültige Ziel, so gewinnt er die Partie. Wenn mehrere Spieler gleichzeitig die Zielvorgaben erfüllen, wird so lange weiter gespielt, bis nur noch ein Sieger übrig bleibt.

Wer Fluxx ein wenig in die Schranken weisen will, kann mit einer Meta-Regel spielen, die entweder die Spielzeit eingrenzt oder die Zug- und Ausspielmenge erhöht.
Und für ganz kreative Spieler liegen Blanko-Karten bei. Damit eigene Regeln das Spiel noch spannender machen.

Fazit:
Fluxx ist definitiv kein Spiel für ordentliche Menschen. Was harmlos beginnt, kann zeitweise chaotisch auf dem Tisch liegen. Die Regelvielfalt sorgt für Verwirrung, das Spielziel wechselt dauernd, Aktionskarten stiften Unruhe und die Gammlerkarten verhindern den Sieg. ABER… Fluxx entwickelt trotzdem seinen eigenen Charme. Glück braucht man zweifellos, trotzdem kann man den Mitspielern auch Regeln aufdrängen, die sie am Siegen hindern. Minimale strategische Entscheide sind möglich.
Fluxx kann man sofort spielen, um die Karten aber genauer kennenzulernen, braucht es ein bis zwei Partien. Gestalterisch ist Fluxx auf ein Minimum reduziert, Text ist aber genug vorhanden. Fluxx ist kein Spiel für jedermann, aber Fluxx macht in den richtigen Spielrunden eine Menge Spass. Denn: Alles ist möglich, aber nix ist fix!

Fluxx | Autor: Andrew Looney | Verlag: Pegasus Spiele
Kartenspiel für 2-6 Spieler | Spieldauer: Von 1 – ??? Minuten | Benötigt: Die nötige Ruhe, in der die Kraft der Karten liegt | Wiederspielreiz: In der richtigen Spielrunde gross

Besten Dank an Pegasus Spiele für ein Rezensionsexemplar von Fluxx!

3 Kommentare

  1. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei diesem Spiel nicht nur Chaos auf dem Tisch herrscht. Das stimmt, das Spiel ist nichts für Jedermann, da muss man genau überlegen mit wem man es spielt, sonst kann es schnell ausarten.

  2. Dieses Spiel….da fehlen mir echt die Worte. Bei uns war das letzte mal nicht nur Chaos vorhanden, es sah eher nach einer mittleren Katastrophe aus. Aber mit den richtigen Leute, kann es wirklich sehr viel Spaß machen!

    1. @ Kartenspiele: Es braucht manchmal wirklich viel Platz und Übersicht, um alle Regeln einzuhalten. Dabei beginnt es so gemächlich…

      @ Spiele Klassiker: Bei Fluxx kann man aus wenig, viel machen. Und das Spiel ist immer anders.

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