Mangrovia – Spielkritik

Das Paradies kann tatsächlich nicht weit von Mangrovia weg sein: Wasser, Insel, Natur. Doch ist es im Paradies tatsächlich so ordentlich? Die Baureihen für die Hütten lassen eher vermuten, dass der Amtsschimmel auch in Mangrovia ziemlich laut wiehert. Doch tauchen wir erst einmal ab in die schillernde Landschaft.

MangroviaMangrovia sucht seinen Häuptling. Dieses Amt kann man jedoch nur erreichen, wenn man die Götter gnädig stimmt. Und wenn man für sein Volk Gutes tut. Diese zwei Probleme löst man gleichzeitig, indem man Hütten baut – am besten auf göttlichen Pfaden oder geweihten Plätzen. In jeder Spielrunde wählt man seine Aktionen neu aus. Man legt seine Opferschalen auf verschiedene Kultstätten. Danach fährt ein Boot sämtliche Stätten der Reihe nach an und löst die unterschiedlichen Aktionen aus. Dadurch sind alle Spieler in wechselnder Reihenfolge immer wieder im Spiel. Zudem hat jede Kultstätte noch eine zweite Anlegestelle. Das macht gleich zwei Aktionen pro Spielrunde. Wer gut plant, wird es weit bringen auf Mangrovia.

Mangrovia 2

Für die Bautätigkeit auf der Insel benötigt man Landschaftskarten, Kostbarkeiten oder Amulette. Alles erhält man durch die passenden Aktionen bei den Kultstätten. Auch den Hüttenbau löst man dort aus. Einzelhütte, verschiedene Hütten, Doppelhütten – der Baufreude steht nichts im Wege, wenn das nötige Kleingeld durch die Kostbarkeiten stimmt.
Durch jeden Hüttenbau steigt man in der Gunst um das Häuptlingsamt. Man erhält Häuptlingspunkte oder erhöht seinen Status auf der Amulettleiste. Letzteres bringt zwar keinen sofortigen Gewinn, dafür in zukünftigen Spielrunden mehrere und wertvollere Amulette. Die können in den Hüttenbau investiert oder als Häuptlingspunkte bis zum Spielende behalten werden. Der erfahrene Spieler merkt: Die Spielelemente bei Mangrovia sind verzahnt. Es läuft was, auf dieser Insel kann geplant werden.

Mangrovia 3Mangrovia besitzt verschiedene Bauplätze. In der Nähe der Götter-Statuen gewinnt man am Ende durch Mehrheiten Punkte. Auf dem Steinplatz wird am Schluss multipliziert. Auf dem Pfahlplatz kann nur mit Amuletten gebaut werden. Wer die meisten Hütten auf den Platz stellt, wird ebenfalls belohnt.
Wenn ein Spieler alle seine Hütten auf der Insel verbaut hat, löst er die Endwertung aus. Ab sofort herrscht auf Mangrovia ein neuer Häuptling.

Fazit:
Mangrovia ist ein sehr durchdachtes Planungs- und Optimierspiel. Mit Karten und Amuletten baut man seine Hütten möglichst an einflussreiche Orte. Das ist gar nicht immer so einfach. Mal fehlen ein paar Karten, mal sind gerade die benötigten Aktionen belegt. Wer sich mit Weitsicht über die Insel bewegt, kommt ganz bestimmt zu seinen Punkten. Bei den Bauplätzen ist die Auswahl am Anfang gross. Gegen Ende sind die Inselplätze begehrt, jede Hütte kann noch eine Mehrheit bringen. Der Aktionsmechanismus mit den Kultstätten ist sehr gut gelöst. Das bringt eine dauernd wechselnde Spielreihenfolge, die Wartezeiten sind kurz. Durch die verschiedenen Bauplätze kommt man ganz unterschiedlich an seine Punkte. Mangrovia bleibt spannend bis zum Schluss.
Das farbenfrohe Paradies von Mangrovia lädt immer wieder zum Spielen ein. Der Ablauf ist eingängig, das Spiel läuft rund und bietet immer einige Spieloptionen an. Ganz einfach ein tolles Spiel!

Mangrovia | Autor: Eilif Svensson | Verlag: Zoch-Verlag
Paradiesisches Brettspiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 60-90 Minuten | Ab 10 Jahren | Benötigt: Weitsicht beim Hüttenbau | Wiederspielreiz: sehr gross

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