Tea Time Crime – Spielkritik

Lord Waldemar lädt an seinem 80. Geburtstag die Prominenz in sein grosses Anwesen. Als Detektive sorgen wir für die Sicherheit der Gäste und schützen die luxuriösen Gegenstände im Haus. Tea Time Crime ist ein Würfelspiel mit Knobelfaktor.

Tea Time Crime

Das Anwesen von Lord Waldemar, nicht zu verwechseln mit Lord Voldemort, ist gross. Das Erdgeschoss und 4 Stockwerke besitzen jeweils 5 Räume, in denen sich die Gäste verweilen können. Leider lockt das grosse Durcheinander auch ungebetene Gäste an. Daher sind 5 Detektive und ihre Assistenten zur Bewachung im Haus. Sie sollen mit ihren Taschenlampen Licht ins Dunkel bringen, wenn die Diebe ihr Unwesen treiben. Zu Beginn schnappen sich alle ein grosse Anwesen und setzen die Fenster aller Räume ein. Dazu mischt man zuerst die Detektivplättchen, erkennbar an den Schatten im Fenster, und setzt sie diagonal. Danach mischt man die übrigen Fenster uns setzt sie beliebig ein. Alle Plättchen liegen nun verdeckt aus. 5 Wertungssteine in Form von Taschenlampen legt man neben dem Haus bereit. Dann wird es Zeit für die Tea Time Crime.

Wie erwähnt, ist das Spiel eine Mischung aus Würfelspiel und Knobelspiel. Bevor man ans Knobeln kommt, braucht man zuerst einige Hinweise aus dem Haus. Um hinter ein Fenster zu sehen, muss man entsprechende Würfel sammeln. Die Fenster liegen in einem schönen Raster aus. In den Reihen findet man die Würfelwerte von unten nach oben, in den Spalten ist die Anzahl der Würfel zu finden. Wirft man also 3 mal eine 5, sucht man sich den Schnittpunkt aus Anzahl und Wert und darf dort wirken.

Das Würfeln funktioniert nach bewährtem Muster. Bis zu drei Würfe, Würfel können beliebig gesammelt werden. Die aktive Person wählt alle Würfel einer Augenzahl, aus den restlichen Würfeln wählen die Mitspielenden ihre Werte. Die Würfe können durch Fensterplättchen mit Würfelsymbolen ergänzt werden. Damit ist auch schon geklärt, was sich hinter einigen Fenstern befindet – nämlich Würfelsymbole.
Einige Würfel zeigen Lupen. Diese Lupen gehören immer allen. Die aktive Person darf sie also nicht gezielt für sich selber nutzen, alle dürfen sie als Joker verwenden, um eine Wurfzahl zu ergänzen.
Wer mit einem Wurf nichts anfangen kann oder keine Würfel erhält, muss passen und darf dafür ein verwendetes Fenster mit Würfelsymbol wieder auf die aktive Seite wenden, sofern man bereits eines besitzt.

Tea Time Crime

Mit den gewürfelten Zahlen können also alle in jeder Runde ihr Haus erkunden, wenn das Ergebnis passt. An der erwürfelten Schnittstelle wendet man das Plättchen und sieht hinter das Fenster. Die Würfelplättchen habe ich bereits erwähnt. Man legt sie zur Seite und nutzt sie ab sofort als Würfelergänzung. Dadurch werden Legeplätze frei und man sieht einen Raum im Haus mit einem Punktewert. Wendet man ein Detektivplättchen, sieht man die Detektive bei der Arbeit. Ihre Taschenlampen strahlen auf mindestens 2 Seiten, ein Plättchen sogar in alle 4 Diagonalen.
Und dann gibt es natürlich Räuber und eine Meisterdiebin. Räuber können nur entdeckt werden, wenn der Taschenlampenstrahl sie von einer bestimmten Seite trifft, die Meisterdiebin kann von allen Seiten angestrahlt werden. Räuber und Meisterdiebin bringen sehr viele Punkte, wenn sie erwischt werden.

Kommen wir zum Knobelteil von Tea Time Crime. Alle Personen kann man mit einem guten Wurfergebnis versetzen, sobald sie einmal aufgedeckt sind. Zeigt das Ergebnis erneut auf ein Detektivplättchen, darf man es an eine andere, freie Stelle im Haus versetzen. Dasselbe gilt für die Räuber. Zeigen alle Taschenlampen eines Detektivplättchens auf einen leeren Raum oder auf Räuber, gilt die Aufgabe als erfüllt. Man legt einen Wertungsstein auf das Plättchen. Sobald jemand alle 5 Detektivplättchen perfekt gelegt hat, endet das Spiel nach der laufenden Runde.

Tea Time Crime

Für die Wertung rechnet man die eigenen Detektivplättchen durch und zählt die Punkte, die sie durch angestrahlte Räume und Diebe machen. Ein Dieb kann übrigens auch mehrfach von passender Seite angeleuchtet werden. Gerade mit der Meisterdiebin holt man so bei Tea Time Crime viele Punkte, wenn man sie perfekt platziert. Wer die meisten Punkt hat, gewinnt das Spiel.


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Fazit zu Tea Time Crime

Das Thema des Spiels wirkt ein wenig konstruiert: Eine riesige Party in einem herrschaftlichen Haus über 5 Stockwerke, und am Ende kümmern wir uns spielerisch nur um Diebe und Detektive. Illustriert ist das Spiel dafür wunderbar, jeder Raum mit viel Liebe gestaltet. Grundsätzlich ist der Mechanismus nicht schwierig bei Tea Time Crime. Doch das Spiel lässt an manchen Stellen verschiedene Optionen: Würfel oder passen, Plättchen wenden oder verschieben, Würfelplättchen einsetzen oder nicht. In der Anwendung ist das einfach, aber man muss wissen, was wann zu tun ist. Die Mischung aus Würfelspiel und puzzeligem Knobeln gefällt mir und macht in den ersten Partien viel Spass. Trotzdem hat Tea Time Crime auch seine Ecken und Kanten. Beim Passen geht man gerade zu Beginn einer Partie oft leer aus, wenn noch keine eingelösten Würfelplättchen ausliegen. Die Übersichtlichkeit geht mit den Wertungssteinen und den unterschiedlichen Lichteffekten, auch in den Räumen des Hauses, ein wenig verloren. Es geht schnell ein Lichtstrahl der Detektive unter im belebten Haus. Und nicht zuletzt hat Tea Time Crime eine grosse Lernkurve. Nach einigen Partien weiss man, wo man seine Diebe und Detektive am besten platziert, um möglichst viele Punkte zu erreichen. Dann verkommt das Spiel zu einem reinen Würfelwettrennen, damit man die gewünschten Positionen im Haus einnehmen kann. Da hätte ich mir ein wenig Abwechslung gewünscht, die mit zusätzlichen Plättchen von Detektiven und Dieben durchaus möglich gewesen wäre.
Tea Time Crime ist kein schlechtes Spiel, es spricht mich optisch absolut an, und um Ordnung ins Haus zu bringen, erfordert es ein wenig Rätselgeschick. Hat man das System aber einmal durchschaut, bleibt die spielerische Überraschung ein wenig auf der Strecke.

Fakten zu Tea Time Crime

Autor: Dirk Barsuhn | Illustrationen: Felix Wermke | Verlag: Piatnik

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Diebe im Lampenlicht
Wiederspielreiz: ok

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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