Ten – Spielkritik

Eine Prise „Push your Luck“, ein wenig Auktion und am Ende ein Sammelspiel – gleich einige Komponenten findet man im Kartenspiel Ten. Die einzelnen Phasen wechseln sich ständig ab und die Zahl 10 steht natürlich gleich mehrfach im Mittelpunkt.

Ten

Das Kartenspiel Ten besitzt Zahlenkarten in vier Farben, einige Geldkarten und Geld-Marker in den Farben schwarz und weiss. Je nach Spielerzahl variiert man mit den Karten. Sämtliche Karten kommen gut gemischt in die Tischmitte und bilden einen grossen Nachziehstapel. Vor Spielbeginn erhalten alle 5 schwarze Geldmarker. Damit ist Ten vorbereitet und lädt zum Zocken ein. Gespielt wird reihum, man deckt Karte für Karte auf vom Nachziehstapel und stoppt rechtzeitig mit seiner Sammlung. Nur so sichert man sich Karten. Und der Name des Spiels ist die Hauptregel: Niemals 10 überbieten.

Das Ziel darf man bei Ten ebenfalls nicht aus den Augen verlieren. Punkte bringen am Ende die längsten, lückenlosen Kartenreihen in jeder Farbe. Beim Aufdecken der Karten können unterschiedliche Situationen auftreten, die auch unterschiedliche Aktionen auslösen. Sehen wir uns das doch einmal an.

Im Idealfall deckt man Karten auf und erreicht den Zahlenwert 10 in der Summe nicht. Dann nimmt man sich sämtliche Karten in seine Sammlung. Man legt sie vor sich aus.
Mischen sich Geldkarten unter die Zahlenwerte beim Aufdecken, darf man die Geldwerte von der Summe abziehen. Doch Vorsicht: Auch mit reinen Geldkarten darf man die Summe 10 nicht überbieten. Stoppt man mit gemischten Karten rechtzeitig, entscheidet man sich für die Zahlenkarten oder die Geldkarten. Bei den Zahlenkarten erhalten alle Mitspielenden den Wert der Geldkarten in Münzen. Nimmt man selber das Geld, kommen die Zahlenkarten auf den Markt. Sie können später gekauft werden.

Ten
Karten nehmen oder weiter zocken?

Verzockt man sich und erreicht eine Summe, die grösser als 10 ist, erhält man als Trostpflaster eine weisse Münze im Wert von 3 Geld. Zahlenkarten kommen auf den Markt. Verzockt man sich mit Geldkarten, kommen sie aus dem Spiel.

Das Geld in Form der Marker ist ebenfalls wichtig, um an Karten zu gelangen. Nach einem erfolgreichen Einsammeln von Zahlenkarten darf man vom Markt noch eine Zahlenkarte kaufen. Die Karten kosten entsprechend ihrem Wert. Und ja: Man darf auch höchstens 10 Geldmarker besitzen. Irgendwoher muss der Name des Spiels schliesslich kommen. Weisse Trostmarker zählen allerdings nie zur Geldsumme. Bereits gesammelte Karten, die man nicht mehr behalten möchte, darf man jederzeit als Geld verwenden. Eine Karte ist ein Geld wert.
Klingt das alles ein wenig verwirrend? Kein Problem, kleine Übersichtskarten bieten eine gute Hilfe in den ersten Spielzügen, schon bald weiss man aber sehr genau Bescheid, wie man sich in den unterschiedlichen Situationen verhalten muss.

Ten

Bleibt noch ein letztes Highlight des Spiels. Es gibt einige Jokerkarten bei Ten (im Wert und/oder in der Farbe). Taucht eine Jokerkarte auf, unterbricht man den Spielzug. Es folgt eine Auktion, bei der alle Spielenden reihum ein Gebot abgeben. Das letzte Gebot kommt von der aktiven Person. Wer den Zuschlag erhält, besitzt ab sofort einen Joker, den man in seiner Sammlung am Ende flexibel einsetzen kann.

Ist der Kartenstapel leer gespielt, kann sich jeder noch einmal am Markt bedienen, wenn genügend Kleingeld übrig ist. Die längste zusammenhängende Zahlenreihe einer Farbe bringt einen Punkt pro Karte. Schafft man gar eine komplette Reihe von 1 bis 9 , erhält man einen Bonuspunkt.


Monatlich den brettspielblog.ch – Newsletter erhalten
Spielend auf dem Laufenden sein. Regelmässige Informationen erhalten. Nichts verpassen. Kurz, knackig und spielend einfach…
» Anmelden


Fazit zu Ten

Das Kartenspiel Ten benötigt am Anfang ein klein wenig Zeit, bis man sich einen Überblick über die Aktionsmöglichkeiten verschafft hat. Was passiert wann? Diese Frage beschäftigt die Spielenden in den ersten Zügen. Doch schon bald besitzt man die nötige Sicherheit, um Ten ganz flott herunter zu spielen. Da zockt man im ersten Moment um die Karten, nimmt an wiederkehrenden Auktionen teil und optimiert seine Kartenreihen, um am Ende zu punkten. Eigentlich brennt es an allen Ecken und Enden, doch man muss sich regelmässig entscheiden, wo man seine Prioritäten setzt. Das Schöne an Ten: Man findet immer einen Ausweg. Die Trostmarker helfen, wenn man sich verzockt hat. Gesammelte Karten lassen sich zu Geld umfunktionieren. Man erhält Geld, wenn sich die Mitspielenden für Zahlen entschieden haben, und nicht zuletzt kann man auf dem Markt Karten einkaufen, die man dringend benötigt in einer Reihe. Ganz ohne Glück spielt sich das natürlich nicht ab, doch man ist regelmässig an unterschiedlichen Aktionen beteiligt, und am Ende ist das Resultat meist knapper, als man denkt. Man kann eben nicht auf allen Farbhochzeiten tanzen und kräftig punkten. Ten ist ein flottes Kartensammelspiel, das mehrere Mechanismen vereint. Das macht wegen der Auktionen natürlich besonders in grösseren Spielrunden viel Spass.

Fakten zu Ten

Autoren: Molly Johnson, Shawn Stankewich, Robert Melwin | Illustrationen: Shawn Stankewich | Verlag: Game Factory

Spielerzahl: 1 – 5 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Grosse Zahlenreihen in allen Farben
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert