Die Andor-Bonus-Box und weitere Projekte – Michael Menzel

Die Legenden von Andor feiern ihr 5-jähriges Jubiläum. Dazu erscheint eine Andor-Bonus-Box mit vielen Überraschungen. Doch Michael Menzel hat noch weitere Projekte am Start in diesem Herbst. Worauf er sich besonders freut, das erzählt er im Interview mit brettspielblog.ch.

Die Andor Bonus-Box

Im letzten Interview mit brettspielblog.ch sagtest Du: “Ich glaube, es wird noch eine Weile dauern, bis Ruhe einkehrt.” Nun erscheint “Die Legenden von Andor – Die Bonus-Box”. Welchen Bonus hast Du den Fans zum 5jährigen Jubiläum von Andor eingepackt?
Michael Menzel (M.M.): Die Bonus-Box bezieht sich ganz auf das Grundspiel. Es sind 4 Legenden enthalten, die alle zeitlich parallel zu den 5 Legenden des Grundspiels spielen. Orfen der Wolfskrieger, den es bisher nur als Download und in einer Kleinstauflage gab, ist in Original-Qualität enthalten, sowie neue Gegner und trickreiche Gegenstände. Letztere kommen zufällig über einen Satz neuer Ereigniskarten ins Spiel, sodass man nie weiß welche Gegenstände einem dieses Mal zur Verfügung stehen.

Ebenfalls in der Bonus-Box: Der Andor-Soundtrack der Band Elane. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit der Band?
M.M.: Vor ein paar Jahren bekam ich von einer Dame eine Regelfrage zu Andor. Am Fuß der Mail entdeckte ich einen Hinweis auf ihre Fantasy-Folk-Band und einen Link zu deren Homepage. Die Musik gefiel mir sehr gut und da habe ich sie einfach gefragt ob sie Interesse an einer Zusammenarbeit hätten. So entstand der erste Soundtrack zur Reise in den Norden, den es aber leider nur zum Download gab. Für die Bonus-Box hat ELANE einen neuen Soundtrack zum Land Andor komponiert und der liegt als CD dem Spiel bei. Das Besondere ist, dass man ihn beim Spielen im Hintergrund laufen lassen kann. Das schafft eine tolle Atmosphäre für absolut kinoreife Spieleabende!

Wenn man das Andor-Universum betrachtet, fällt neben den Spielen die beachtliche Fankultur auf. Mal abgesehen vom wirtschaftlichen Aspekt, was hat Andor und seine Geschichte auch den Fans zu verdanken?
M.M.: Die Fans sind großartig. Die Andori, so wie wir sie nennen, bereichern die Welt von Andor durch eigene Helden, eigene Legenden, Gedichte, Texte. Das alles findet in der Taverne von Andor, unserem Forum, statt. Und jeder neue Gast wird herzlich empfangen. Schaut doch mal rein: http://legenden-von-andor.de/forum/

Und irgendwie glaube ich immer noch nicht an die Ruhe in Andor. Was wird in der zehnjährigen Bonus-Box zu finden sein?
M.M.: :-) Keine Ahnung – aber da fällt uns sicher noch was Schönes ein! Ich bin einfach überglücklich, dass Andor so gut ankommt und immer wieder begeistert.

“Das Fundament der Ewigkeit”, das Spiel zum neuen Roman von Ken Follett, wurde von Dir illustriert. Wie arbeitet man sich an die Illustrationen einer Romanvorlage heran?
M.M.: Das ist schon was besonders, denn wer gerne liest, weiß, dass nicht immer alle Beschreibungen eines Charakters oder Ortes an einer Stelle der Erzählung sind. Häufig verteilt der Autor Merkmale und Besonderheiten. Doch das „Suchen“ wurde mir erspart. Ich wurde detailliert von meinem Redakteur gebrieft – ideal zum Arbeiten.

Wie aufwändig ist es, geschichtliche Themen zu recherchieren, sie aufzuarbeiten, bevor man sie zu Papier bringt?
M.M.: Im Fall von Kingsbridge gilt es zweierlei zu berücksichtigen: Zum einen muss man natürlich die typische Bauweise oder Mode der jeweiligen Zeit beherzigen. Außerdem galt es den dritten Teil der Trilogie auch optisch an die Vorgänger anzugleichen, damit ein harmonisches Ganzes entsteht.

Ist ein derartiges Projekt komplexer, wenn neben Spielautor und Verlag auch noch der Romanautor ein Wort bei den Illustrationen mitredet?
M.M.: Ich glaube, dass hier der Redakteur eine zentrale Rolle spielt. Bei ihm laufen die Fäden von Spielidee, Romanvorlage und Illustration zusammen. Ein erfahrener Redakteur wie Wolfgang Lüdtke versteht es alle Teile zu berücksichtigen. So ist es zum Beispiel überhaupt kein Aufwand eine grobe Skizze abzuändern, damit sie dem Spiel oder dem Roman besser dient. Wenn diese Skizzen also frühzeitig von allen gesehen und für gut befunden wird, kann man sich als Illustrator sorgenfrei an die Reinzeichnung machen und muss nichts nachträglich ändern.

Reworld

So kurz vor der SPIEL, die zahlreiche Neuheiten auf den Markt bringen wird: Was kann man im neuen Spielejahr von Michael Menzel erwarten?
M.M.: Es sind in diesem Jahr einige Vielspielerspiele dabei. Von vielen wurde schon hier und da berichtet. Neben „Das Fundament der Ewigkeit“ freue ich mich als Spieler besonders auf ReWorld (Eggertspiele). Es ist immer eine ganz besondere Ehre für Wolfgang Kramer und Michael Kiesling zu arbeiten. Zudem ist ReWorld ein sehr ungewöhnliches Spiel. Mehrere Runden belädt man den eigenen Raumfrachter. Die Spannung steigt in jeder Runde, denn alles zielt darauf ab in der letzten Runde, nämlich dem Besiedeln eines neuen Planeten, alles vorher so gepackt zu haben, dass man richtig gut punktet. Ich hatte in meinen Partien jedes Mal das Gefühl es beim nächsten Mal besser hinzukriegen.
Das Cover zeigt den Moment, in dem wir gerade die Erde verlassen. Es ist ein sehr sensibler Moment und ein ungewöhnliches Cover für ein ungewöhnliches Spiel. So was mag ich sehr gern!

Besten Dank! Dann sind wir mal sehr gespannt auf die von Dir illustrierten Neuheiten und freuen uns auf den Spiele-Herbst.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert