Harald Lieske ist ziemlich vielseitig: Er macht Musik und erfindet selber Spiele, aber hauptsächlich illustriert er Brettspiele. So hat er bereits Spielen wie Dominion Blütezeit (Cover und Kartenmotive), Die Speicherstadt (Inhalt) oder Notre Dame seinen eigenen Stil verliehen. Und auch bei den Burgen von Burgund ist Harald Lieske beteiligt. Also ein guter Grund für brettspielblog.ch, um nachzufragen.
Was macht den Reiz aus, Brettspiele zu illustrieren?
Harald Lieske (H.L.): Ich habe schon immer sowohl gerne gezeichnet als auch gespielt – somit ist die Illustration von Spielen die für mich perfekte Kombination. Ganz nebenbei lerne ich auch noch eine ganze Menge über verschiedenste Zeiten, Themen, Kulturen, … – meine Arbeit fängt ja schon mit der Recherche über das jeweilige Spielthema an. Und das Illustrieren selbst ist dadurch nie gleich – jedes Spiel hat ja seine ganz eigenen Anforderungen. Es wird also nie langweilig : )
Wie viel Einfluss übt der Spieleautor auf Ihre Arbeit aus?
H.L.: Eher wenig – in erster Linie besteht eine Zusammenarbeit zwischen dem Verlag und mir, wobei die Autoren meist zumindest die Entwicklung mitbekommen – was ich auch begrüße.
Gibt es Themen, die Sie besonders gerne zeichnen?
H.L.: Spannend ist jedes einzelne Projekt, da ja wie schon beschrieben jedes Spiel neue Anforderungen mit sich bringt. Ich freue mich aber über auch mal „ungewöhnlichere“ Themen wie z.B. Kuchen bei „…aber bitte mit Sahne!“, Höhlenzeichnungen („Lascaux“), oder auch „Justinian“ mit Anlehnung an die Mosaiken byzantinischer Zeit. Ein besonders Highlight war für mich „Uluru“, welches dieses Frühjahr erscheinen wird, mit Illustrationen die sich an den „Punkt-Malstil“ der Aborigines anlehnt. Jeder Punkt im Spiel wurde einzeln mit dem Pinsel gemalt!
Der Spielinhalt von Die Burgen von Burgund, die bald erscheinen, ist von Ihnen illustriert. Letztes Jahr waren Sie an 10 Spielen beteiligt. Was ist im Jahr 2011 von Harald Lieske noch zu erwarten?
H.L.: Da wird noch ein bisschen was kommen – verraten kann/darf ich aber noch weiter nichts. Ansonsten befindet sich auch ein weiteres Spiel von mir in Verlagsbearbeitung mit dem Ziel, es dieses Jahr zu veröffentlichen. Neben meinem Beruf als Illustrator bin ich auch als Bassist musikalisch aktiv – auch hier wird es dieses Jahr noch zwei Veröffentlichungen geben.
Harald Lieske, besten Dank für das Interview. In diesem Fall wünsche ich Ihnen für alle Ihre Projekte ganz viel Erfolg!