1A – Spielkritik

Der Weg, den ein Spiel in den Handel führt, muss heutzutage nicht zwangsläufig über einen bekannten Verlag erfolgen. Via Crowdfunding lässt sich ein Startkapital sammeln und manchmal erfolgen Veröffentlichungen auch ganz auf eigene Kosten. Im Fall des Kartenspiels 1A ist das so. Der Mut von Autor Michael soll auf alle Fälle belohnt werden. brettspielblog.ch hat sich das Ablegespiel vorab angeschaut.

Preview
Das Spiel 1A erscheint im Eigenverlag. Die Bilder zeigen allenfalls noch nicht das finale Spielmaterial. An den Spielregeln ändert sich allerdings nichts. Wir konnten 1A im vollen Umfang testen.
1A ist an der SPIEL’21 in Essen erhältlich.
Oder zu bestellen über: michael.wybierek@gmx.de

1A

Was zuerst auffällt: Die Zahlenkarten von 1A sind beidseitig bedruckt. Die dunkelblaue Seite ist die Rückseite und hat vorerst keine Funktion. Die Vorderseiten der Karten zeigen ebenfalls Farben und Zahlen. Das Ziel des Spiel ist nicht neu. Wie bei so vielen Karten-Ablegespielen müssen sämtliche Handkarten weg, um das Spiel zu gewinnen. Das wäre dann sozusagen 1A, wenn es reibungslos klappt. Die Kartenvorderseiten sind grün, gelb, hellblau oder rosa, dazu mit einer Zahl von 0 bis 8 beschriftet. Mit 7 Handkarten startet man ins Spiel, ein Nachziehstapel liegt bereit, dazu eine offene Karte für den Ablagestapel.

Karten legt man reihum passend auf den Ablagestapel. Farbe oder Zahl müssen dementsprechend gleich sein zur bereits ausliegenden Karte. Das besondere Merkmal von 1A: Die Zahlen werden addiert, man zählt die Werte der ausliegenden Karte und der neuen Karte zusammen. Mit der Summe kann einerseits gar nichts passieren. In vielen Fällen löst die Summe aber eine Aktion aus, die ganz unterschiedlich ausfällt. Da gibt es die bekannten Elemente: Eine Farbe wünschen (Summe 1 oder 13), Richtungswechsel (10) oder aussetzen (12). Und es gibt ganz unterhaltsame neue Elemente.

Mit der Summe 2 oder 7 tippt man beim nächsten Spieler eine Karte an. In seinem Spielzug darf er nun deren Nachbarkarten auf der Hand nicht verwenden.
Bei der Summe 3 oder 9 tippt man ebenfalls eine Karte des nächsten Spielers an. Jetzt kommt die Kartenrückseite ins Spiel. Zeigt die Rückseite eine 2, darf im nächsten Spielzug keine 1 oder 3 gelegt werden. Nachbarzahlen verboten.
Mit der Summe 11 zieht man vom nächsten Spieler blind eine Karte. Passt sie auf den Ablagestapel? Glück gehabt. Passt sie nicht, muss er zwei Karten nachziehen.
Das alles sorgt für Interaktion am Spieltisch, beinhaltet aber auch einen gewissen Glücksfaktor.

1A

Zusätzlich gibt es Karten mit einem kleinen Farbsymbol (freie Farbwahl) oder einem X. Mit einer X-Karte vergleicht man den Zahlenwert mit den Werten auf seinen Rückseiten. Gleiche Werte legt man sofort ab. Und schon sind wieder einige Karten weg.

So minimiert man sein eigenes Kartendeck, ärgert die Mitspieler und sucht sein Glück. Kann oder will man keine Karte legen, zieht man eine nach. Das versucht man bei einem Ablegespiel natürlich zu vermeiden.

Wer seine Karten zuerst weggespielt hat, gewinnt und ist bis zur nächsten Runde 1A.


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Fazit

Das Karten-Ablegespiel 1A mischt alte Kartenspiel-Gewohnheiten mit neuen Ideen. Das Spielprinzip ist für eingefleischte Spieler nicht neu, einige Aktionen sind es aber schon. Die doppelseitigen Karten erweitern den Aktionsradius, das Blockieren einzelner Karten und Werte stoppt die Mitspieler. 1A ist eine schöne Mischung aus Glück, Ärgerfaktor und fröhliches Minimieren. Die Mischung stimmt, denn es gibt einige Werte, bei denen das Spiel ganz normal vorwärts schreitet. Nicht jede Karte löst eine Aktion aus, wenn es auf die Summe ankommt.

Mit kleinen Übersichtskarten hat man die Aktionen stets im Blick. Trotzdem benötigt man ein paar Partien, um sich merken zu können, welche Aktionen ausgelöst werden. Und kleine Spielentscheidungen bleiben jedem Spieler trotzdem. Oft besitzt man mit den Handkarten eine Auswahl, welche Summe man erreichen will. Doch ob man auch für sich selber die beste Variante trifft? Das Kartenspiel ist ein 1A Familienspiel!

Alles über 1A

1A | Autor: Michael Wybierek | Illustrationen: Michael Wybierek | Verlag: Eigenverlag

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 10-20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Karten, Zahlen, Summen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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