Über die Spielzeit lässt sich bei 4 1/2 Minuten ja kaum diskutieren. Die Vorgabe ist dick auf der Schachtel aufgedruckt. Ein Spiel auf Zeit, das mehr Übersicht benötigt, als man zuerst vermutet.
4 1/2 Minuten besitzt einige bekannte Komponenten von UNO. Karten mit Zahlen und Farben, andere mit Symbolen, die Ereignisse mit sich bringen – das kennt man als Spieler bereits. Neu kommen hier der Faktor Zeit und der kooperative Modus hinzu. Man soll alle 95 Karten ablegen. Was übrig bleibt, bringt Minuspunkte. Gespielt wird mit zwei Ablagestapeln und, ganz wichtig, mit einer offenen Kartenauslage bei den Spielern mit jeweils vier Karten. Der Spielablauf ist denkbar einfach: Der Reihe nach legt jeder Spieler eine seiner Karten auf einen der Ablagestapel.
Die Legeregeln folgen dem UNO-Prinzip. Gleiche Farben, gleiche Zahlen und gleiche Symbole legt man aufeinander. 2 Sonderkarten mit einem weissen Hintergrund setzt man jederzeit ein. Nach jeder gespielten Karte zieht man eine neue nach. Im Idealfall spielt man sämtliche Karten in 4 1/2 Minuten weg. Doch das erweist sich als gar nicht so einfach.
Da wären einmal die Sonderkarten. Mit der Pfeilkarte ruft man einen Mitspieler, der die nächste Karte legen muss. Mit einem Richtungswechsel dreht sich das Spiel. 2 Karten nachziehen ist in diesem Fall keine Strafe, die Auswahl vergrössert sich damit. Farbwechselkarten zeigen die nächsten Farben an. Am hinterhältigsten ist die Gesperrt-Karte. Für die nächsten drei Spielzüge darf man keine Karte mehr auf diesen Stapel legen.
Kann ein Spieler keine Karte legen, wischt er seine ganze Auslage weg und füllt sie neu auf. Jede weggewischte Karte bringt am Ende 2 Minuspunkte. Karten, die noch im Nachziehstapel oder in der Auslage liegen, wertet man am Schluss mit einem Minuspunkt. Die gemeinsame Jagd nach möglichst wenig Punkten ist also eröffnet. Und zwar schnell!
Für stimmungsvolle Spielrunden bietet der moses-Verlag eine passende Musik an.
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Fazit
4 1/2 Minuten arbeitet mit bekannten Elementen: Die Legeregeln, Zeitdruck, gemeinsames Vorgehen – das kennt man von vielen anderen Spielen. Und irgendwie geht es allen Spielgruppen gleich: Sie fokussieren sich zuerst auf die Zeit. Damit scheitert man aber grandios. Nach der ersten Partie merkt man, dass 4 1/2 Minuten eigentlich ziemlich lang sind. Viel eher sollte man auf die Auslage der Spieler achten. Wer sich nicht selber in die Sackgasse lotst, hat gute Chancen, seine Karten abzulegen. Aber das benötigt Übersicht und ein wenig Kommunikation. Bei 4 1/2 Minuten ist die spielerische Lernkurve deutlich erkennbar. Trotzdem bleibt der Faktor Glück bestehen, denn die Reihenfolge der Karten kann trotz aufmerksamster Spielweise manchmal gegen die Spieler sein. 4 1/2 Minuten ist kein reines Tempospiel und überrascht mit unterschiedlichen Anforderungen.
Alles über 4 1/2 Minuten
4 1/2 Minuten| Autor: Joachim Reif | Illustration: Oliver Freudenreich| Verlag: moses.
Spielerzahl: Brettspiel für 2 bis 6 Personen
Spieldauer: 4 1/2 Minuten pro Partie
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Schweifende Blicke im Temporausch
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 bis 4 Spieler
Richtet sich an: Familien