49 shades of grey – Spielkritik

Der Künstler Stefan Giger hat mit seinen Spielen schon für Aufsehen gesorgt. Mit dem Bienenspiel und vierviertel hat er seine Kunst mit spielerischen Leichtgewichten und dem besonderen Kniff verbunden. Sein neuestes Werk 49 shades of grey ist ein Kartenspiel für 2 Personen, die die Welt in allen Grautönen kennenlernen.

49 shades of grey

Das Kartenspiel kommt in der Tat nicht gerade bunt daher, dafür mit exakt 49 Grautönen. Damit man sie besser auseinanderhalten kann, sind sie schön durchnummeriert – allerdings nicht auf beiden Seiten der Karten. 9 Karten erhält jeder Spieler auf die Hand. Die eigenen Grautöne sind durch die Nummern ersichtlich und einzuordnen. Vom Gegenspieler sieht man lediglich die Grautöne – keine Zahlen. Gleich folgt eine Einschätzung der unterschiedlichen Grautöne. In Tat und Wahrheit geht es aber um die Kartenhand. Dort stellt man sich eine möglichst lückenlose Reihenfolge in Grau zusammen. Denn Grau ist nicht gleich Grau.
Die übriggebliebenen Karten bilden einen Kartenstapel – ohne Nummern. Es beginnt ein Ratespiel. Spieler 1 nennt eine Zahl für den obersten Grauton des Kartenstapels. Die eigenen Handkarten können Anhaltspunkte liefern, dazu natürlich noch ein gutes Auge und später das Wissen über die gespielten Karten. Es sind ja schliesslich nur 49 shades of grey, das sollte überschaubar bleiben.

49 shades of grey
Die Graustufen 13 bis 21

Spieler 2 entscheidet, ob die Aussage des ersten Spielers zu hoch, zu tief oder genau richtig war. Tippt er richtig, kriegt er die oberste Graukarte des Stapels. Ist sein Tipp falsch, erhält Spieler 1 die Karte. Was geschieht mit den gewonnenen Karten? Die Spieler können sie auf die Hand nehmen, müssen allerdings eine Karte abwerfen. Es bleibt also so oder so immer bei 9 Handkarten. Den Kartenstapel spielt man bis zur letzten Karte durch, in abwechselnder Reihenfolge.
Ist der Kartenstapel leer, endet die Partie. Ziel von 49 shades of grey ist es, möglichst lange Reihen mit Grautönen zu bilden. Hält man am Ende die Graukarten 7,8,9 und 10 in der Hand, ist diese 4er-Reihe beispielsweise 16 Punkte wert. Im schlechtesten Fall besitzt man am Ende 9 einzelne Karten und wird das Spiel mit nur 9 Punkten höchstwahrscheinlich verlieren.

49 shades of grey

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Fazit

Grau ist grau, ist grau, ist grau, ist grau. Wie viele Nuancen es tatsächlich gibt, findet man bei 49 shades of grey schnell heraus. Ganz klar, gutes Licht ist Bedingung für dieses Spiel. Obwohl das Kartenspiel wie eine unscheinbare, graue Maus daherkommt, bringt das Duell mit den Graustufen bunten Spielspass auf den Tisch. Beim Raten der Graustufe verlässt man sich vorerst auf die eigene Kartenhand und tastet sich langsam an die richtigen Zahlen heran. Im Laufe der Partie nützt das Wissen um die bereits gespielten Karten enorm. Doch das ist nur der halbe Weg zum Sieg.

Viel wichtiger ist die Frage: Welche Karten behalte ich auf der Hand? Wie komme ich zu einer langen Reihe? Mit mehreren Partien lernt man tatsächlich dazu, oder besser gesagt: Das Auge lernt. Man nähert sich den richtigen Graustufen überraschend gut. Die Kombination aus Raten und Sammeln ist in diesem kurzen 2er-Spiel gelungen. 49 shades of grey lässt das Grau des Alltags für kurze Zeit entweichen zu Gunsten eines grauen Spielvergnügens.

Alles über 49 shades of grey

49 shades of grey| Autor: Stefan Giger | Illustration: Stefan Giger | Verlag: Eigenverlag (www.stefangiger.com)

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Farbloses Grau
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 Spieler
Richtet sich an: Familien

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