Abenteuerland – Spielkritik

Abenteuer können ja ganz unterschiedliche Dimensionen annehmen. Wo würde man die verschiedenen Ausprägungen an Abenteuern nicht eher finden als im Abenteuerland. Und hier fehlt es an nichts: Nebelwesen, Schwerter, Kräuter und Gefährten – das Abenteuer kann beginnen.

AbenteuerlandDas grosse Spielbrett zeigt ein gerastertes Abenteuerland, das man von oben links bis unten rechts durchqueren kann. Aus drei unterschiedlichen Abenteuern wählt man sein gewünschtes. Jedes hat andere Siegbedingungen, die Punkte werden verschieden verteilt. Der Grundmechanismus bleibt bei den Abenteuern aber gleich.
Je nach Spielerzahl starten 8 oder 10 Abenteurer ins Spiel. Bevor sie sich auf die Reise machen, bestimmen vor jedem Spielzug zwei Geländekarten, was man im Abenteuerland so finden kann. Schwert- und Kräuterplättchen verleihen Stärke, Gefährten ebenfalls, Gold manipuliert die Würfel und die Nebelwesen müssen besiegt werden.

In einem Spielzug entscheidet der Spieler, ob er mit einem Abenteurer zweimal zieht oder mit zwei Abenteurern je einmal. Schwerter, Kräuter, Gold und Gefährten sammelt man bei einem Zwischenstopp ein. Nebelwesen muss man bekämpfen, wenn der eigene Weg über ein solches führt. Einem Kampf sollt man sich jedoch nur stellen, wenn die eigene Stärke gross genug ist. Verschiedene Faktoren machen stark: Der Abenteurer und allfällige Gefährten sind je einen Stärkepunkt wert. Dazu darf man nach Belieben Kräuterplättchen geben (unterschiedliche Punktzahlen), höchstens drei Schwerter (mit ihnen würfelt man Stärkepunkte) und Gold (als 1 Stärkepunkt oder um einen Wurf zu wiederholen). Da die Nebelwesen unterschiedliche Stärkepunkte vorweisen, sucht man sich seine Gegner gut aus. Besiegte Nebelwesen bringen auf jeden Fall Siegpunkte ein.
Speziell beim Ziehen der Abenteurer: Sie bewegen sich nur nach rechts oder unten, ihr Weg geht aber niemals zurück nach links oder oben.
Vorsicht ist beim Goldsuchen im Fluss geboten. Der Wassermann treibt dort sein Unwesen und verändert seine Position, sobald ein neues Goldstück im Spiel auftaucht. Trifft er auf seinem Weg einen Abenteurer, endet das Abenteuer für ihn und sein Spieler muss ab sofort mit einer Figur weniger auskommen.

Abenteuerland 2

Sind alle Gefährten und Schwerter in einer Partie aufgebraucht, endet Abenteuerland mit der Schlusswertung. Die kann, je nach Abenteuer, ganz anders ausfallen.

Abenteuer 1
Das Einsteigerspiel ist ziemlich unspektakulär. Nebelwesen, Gefährten und Gold bringen immer sofort Punkte. Am Ende steht der Sieger sofort fest.

Abenteuerland 3

Abenteuer 2
Nebelwesen und Gold bringen Punkte, diesmal aber auch Kräuter-oder Schwertplättchen. Zudem auch die grösste Gruppe an Abenteurer und Gefährten, die man auf einem Feld versammeln kann.

Abenteuer 3
Nebelwesen und Gold zählen sowohl einzeln, aber auch nach dem Mehrheitenprinzip. Wer die meisten Abenteurer in den 5 Städten auf dem Spielfeld unterbringt, holt sich weitere Punkte.

Fazit:
Abenteuerland macht auf den ersten Blick grossen Eindruck. Viele Abenteurer, Gefährten und Plättchen tummeln sich auf dem grossen Spielplan. Das Spiel ist aber überhaupt nicht komplex und eignet sich gut für Familien, die sich an erste grössere Brettspielabenteuer wagen. Ein Spielzug besteht aus dem Ziehen von zwei Geländekarten und der Bewegung der Abenteurer. Somit verändern sich nur die Missionen. Während Abenteuer 1 sehr simpel gestrickt ist und man vor allem Nebelwesen und Gefährten sammelt, bieten Abenteuer 2 und 3 ein wenig mehr. Doch hier muss oft gerechnet werden: Mehrheiten bestimmen, mal ist ein Multiplikator im Spiel, mal zählen besiegte Nebelwesen doppelt. Für Spieleinsteiger ist es schwierig, den Überblick zu wahren. Die Abenteurer bewegen sich arg eingeschränkt auf dem Raster des Spielplans, das Ziel ihrer Wanderung ändert sich mit den Missionen. Abenteuerland funktioniert einwandfrei und läuft spielerisch rund. In der oben genannten Zielgruppe kommt das Spiel gut an, ein grosses Abenteuer ist es aber nicht.

Abenteuerland | Autoren: Wolfgang Kramer & Michael Kiesling | Verlag: HABA
Brettspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 45 Minuten | Ab 10 Jahren | Benötigt: Abenteurer an punktereichen Orten | Wiederspielreiz: ok

2 Kommentare

    1. Hallo Pino
      Abenteuerland ist noch in überall erhältlich – im Fachhandel als auch in den Online-Shops. Mittlerweile gibt es auch schon die erste Erweiterung zum Spiel.

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