Ein Abenteuer in drei Kapiteln erwartet die Spieler in der neuen Reihe von Kosmos. Adventure Games – Das Verlies entführt die Abenteurer in eine Burg. Na ja, erst einmal in den Kerker. Doch da geht die Story erst richtig los, schliesslich will niemand dort bleiben. „Abwarten und Tee trinken“ geht auch später noch.
Spieler mittleren Alters, die sich früher am Computer gerne durch Point & Click-Adventure gekämpft haben, werden sich schnell zurecht finden. Allen anderen sei erklärt: Schaut euch die Umgebung an, untersucht die unterschiedlichen Orte, kombiniert Gegenstände und hangelt euch in der Geschichte voran bis zu einem beliebigen Ende. Gleich vorweg muss ich von der Kosmos-App zum Spiel schwärmen. Die App begleitet euch durch die Geschichte. Ein Sprecher bringt euch Schritt für Schritt der Wahrheit näher. Das ist sehr gut gelöst und spannend erzählt. Als Alternative liest man beim Story-Buch selber mit. Das funktioniert ebenfalls, das Hörbuch-Feeling geht aber dadurch verloren.
Adventure Games – Das Verlies spielt man in drei Kapitel. Das Spiel lässt sich jederzeit unterbrechen. Stapelt man die Karten geschickt, ist ein Weiterspielen sofort möglich. Das Abenteuer spielt sich nicht auf Zeit. Es gilt vielmehr, eine perfekte Lösung zu finden und die Story erfolgreich zu absolvieren. Zu Beginn eines Kapitels erhält man eine kleine Einführung und die Ziele der Etappe. Ohne über die Story zu viel zu verraten, startet man in einem Kerker. Dort geht die Reise los, die hoffentlich immer neue Räume erschliesst. Der Spielraum, in dem sich die Abenteurer bewegen, wächst auf dem Tisch. Das Verschieben der Spielfiguren ist vor einer Aktion immer möglich. Gefundene Gegenstände behalten die Spieler. Man verwendet sie so lange, bis sie von der Story aus abgeworfen werden müssen.
Das Spektrum ist gross. Man lernt Menschen kennen, muss sich für gewisse Situationen, Aussagen und Handlungen entscheiden. Das hat Auswirkungen auf den Fortschritt der Geschichte. Doch Vorsicht: Die Gesundheit der Spieler leidet unter gewissen Aktionen. Es lauern hin und wieder Gefahren auf der Flucht. Herz-Karten zeigen die Gesundheit der Spieler an. Man sollte behutsam mit ihnen umgehen, sie sind am Ende jedes Kapitels Punkte wert.
Die Kapitel rechnen sich einzeln ab. Neben der Gesundheit können auch gesammelte Gegenstände Punkte liefern. Auf den Karten findet man schnell heraus, was wirklich wichtig ist. Ganz am Ende des Abenteuers erhält man eine Rückmeldung, wie gut man wirklich war.
Was, wenn man mittendrin stecken bleibt? Die Spielanleitung liefert Hilfetipps zu den einzelnen Karten. Dort erfährt man geeignete Kombinationen oder Orte, an denen es etwas zu entdecken gibt. Das Annehmen der Hilfe hat keinen Einfluss auf das Endresultat.
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Fazit
Adventure Games – Das Verlies liefert ein neues Spielgefühl. Ein wenig rätselhaft, ganz stark Story-basiert und ohne Zeitdruck entdeckt man die Geschichte und sucht die beste Lösung aus dem Schlamassel. Dabei geht es nicht um das Lösen kniffliger Rätsel wie bei den EXIT-Spielen. Hier steht die Geschichte im Zentrum, Entdeckungen, die man macht, Gegenstände, die man kombiniert und Wissen, das man sich im Laufe des Spiels aneignet. Die Story spielt in der Zeit der Burgen, der Erfindungen und der Macht.
Die Zusammenstellung ist gut gelungen, auch wenn man gewisse Dinge voraus ahnt. Man muss nicht sämtliche Stellen erkunden, es gibt unterschiedliche Wege, die zum Ziel führen. Auch das Ende der Geschichte ist nicht klar vorgegeben, das macht die Sache spannend. Adventure Games – Das Verlies ist kein Spiel im klassischen Sinne. Es ist eine gelebte Abenteuergeschichte, die man am besten mit der tollen Hörbuch-App löst. Für Abenteurer eine ganz klare Empfehlung!
Alles über Adventure Games – Das Verlies
Adventure Games – Das Verlies| Autoren: Phil Walker-Harding, Matthew Dunstan| Illustration: Martin Hoffmann | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: Abenteuerspiel für 1 bis 4 Personen
Spieldauer: 3 x 90 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Mutige Kombinationsgabe im Story-Modus
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 3 Spieler
Richtet sich an: Familien