Da liegt Allie Gator im Schilf auf der Lauer und schnappt, was es zu schnappen kriegt. In diesem bissigen Kartenspiel geben wir dem Krokodil Nahrung, denn solange es abgelenkt ist, bleiben wir verschont. Wer hält am längsten durch?
Die Reihe „Open & Play“ hat schon andere kleine Spiele wie Monster 12 oder My Gold Mine hervorgebracht. Schneller Spielspass mit wenigen Regeln sind das Markenzeichen dieser Reihe. Trotzdem sind die Spiele knackig und unterhaltsam. Das gelingt auch Allie Gator. In diesem Kartenspiel füttern wir das Krokodil, bis es eben nicht mehr geht. Dann sammelt man die Karten ein und erhält Minuspunkte. Bis zu diesem Moment zappelt man aber im knietiefen Wasser und setzt sämtliche Tricks ein, um ein vorzeitiges Ende zu verhindern. Die kleine Spielbox wird zum Spielfeld bei Allie Gator. Auf zwei Zielfeldern erhält man eine Zahlenvorgabe: Zwei zufällige Zahlenkarten liefern Höchstwerte für das Krokodil. Alle Spielenden erhalten 5 Handkarten. Das können ganz einfache Zahlenkarten mit einem Wert von 1 bis 70 sein oder Sonderkarten, von denen es vier unterschiedliche Arten im Spiel gibt.
Der Spielmechanismus ist ganz einfach: Reihum legt man eine Karte auf einen der beiden Ablagestapel. Der Wert muss höher sein als der bisher ausliegende Wert und kleiner als die Zielkarte. Je mehr Karten man spielt, desto enger wird der Spielraum beim Auslegen der Karten. Solange man Karten legt und Allie Gator zu fressen gibt, hat man nichts zu befürchten.
Wird es richtig eng, spielt man eine Sonderkarte. Dadurch erspart man sich auf der einen Seite das Ablegen einer Karte, zudem verwirrt man die Mitspielenden mit unmöglichen Aktionen. So wechselt man die Richtung, klaut jemandem eine Karte aus der Hand, erhöht die Zielkarte mit einem neuen Wert aus der eigenen Hand oder schenkt jemandem die oberste Karte von einem der beiden Ablegefelder. Allie Gator hat auch eine fiese Seite Einziger Wermutstropfen dieser Aktion: Sonderkarten kommen auf den eigenen Minuskartenstapel. Das ist meist zu verschmerzen, da man sonst oft viel mehr Karten nehmen müsste, wenn man nicht mehr legen kann.
Die dritte Aktionsmöglichkeit: Man nimmt sämtliche Karten eines Ziel- und Ablegestapels zu sich. Der Allie-Gator-Chip zeigt an, welchen Stapel man nehmen muss. Nimmt man Karten, legt man eine Handkarte als neues Ziel aus.
Nach jedem Spielzug ergänzt man seine Handkarten wieder auf 5. Eine Runde endet, wenn der Nachziehstapel leer ist. Man spielt weiter, bis jemand erneut Karten nehmen muss. Danach kommt es zum grossen Vergleich. Wer am wenigsten Minuskarten gesammelt hat, holt sich zwei Zahnpunkte bei Allie Gator. Für Platz 2 gibt es noch einen Zahn. Hat Allie Gator die Schnauze voll, endet das Spiel. Das geht über mehrere Runden, die Karten werden jeweils neu gemischt.
Im Spiel zu zweit erhält man für Platz 2 keinen Zahn. Die Karte für den Richtungswechsel ist ebenfalls aktionsmässig nutzlos, verschafft den Spielenden aber eine Pause. Vielleicht kommt in der Zwischenzeit das Gegenüber in Not.
Monatlich den brettspielblog.ch – Newsletter erhalten
Spielend auf dem Laufenden sein. Regelmässige Informationen erhalten. Nichts verpassen. Kurz, knackig und spielend einfach…
» Anmelden
Fazit
Allie Gator passt sehr gut in die „Open & Play“ – Reihe. Wenige Regeln, schneller Spieleinstieg, es ist ein kleines Spiel für Zwischendurch. Der Glücksfaktor ist gross. Vieles dreht sich um die passenden Kartenwerte. Aus 5 Handkarten hat man noch eine gewisse Auswahl, doch irgendwann ist man am Limit. Sonderkarten halten einen ein wenig über Wasser, doch mit Krokodilen drin ist das natürlich gefährlich. Vielleicht greift man einmal früher zu den Minuskarten, um später ganz grosse Misserfolge zu vermeiden?
Das Spiel zu zweit strotzt nicht wirklich vor Spannung. Es ist wie ein Ping-Pong-Spiel und geht hin und her, bis jemand aussteigt – die glückliche Kartenhand lässt grüssen. In allen anderen Spielrunden ist deutlich mehr Schwung drin. Man kann seine Aktionen gezielt einsetzen, das Klauen und Schenken von Karten macht mehr Sinn. Das Setzen einer neuen Zielkarte kann zum klugen Schachzug werden und ein Richtungswechsel bringt Spieler in Not. Allie Gator ist ein lustiges, kleines Zockerspiel, bei dem man immer jemanden sucht, der näher beim Krokodil steht. Das macht mit einfachen Mitteln Spass.
Alles über Allie Gator
Allie Gator | Autor: Klaus Kreowski | Illustration: Folko Streese | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: Kartenspiel für 2 bis 5 Personen
Spieldauer: 25 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Futter für das Krokodil
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie
Ich denke, dass das unseren Kinder gut gefallen könnte;)