Animal Kingdoms – Spielkritik

Es geht um nichts weniger als die Vorherrschaft im Tierreich bei Animal Kingdoms. Durch geschicktes Einsetzen seiner Tierkarten holt man sich Mehrheiten, muss sich dabei aber an die tierischen Gesetze halten.

Animal Kingdoms

Zentral auf dem Tisch liegt das Tierreich mit 5 unterschiedlichen Regionen. Jede Region erhält zufällig ein Gesetz zugeteilt und drei Punktemarker für die zu spielenden Durchgänge einer Partie. Alle Spielenden erhalten vier tierische Handkarten mit Werten zwischen 1 bis 8 und eine Menge an Schilden, um sich in den einzelnen Regionen zu verankern. Damit geht es auch schon los. Es geht reihum mit drei einfachen, spielerischen Möglichkeiten.

Am häufigsten spielt man eine Karte aus. In jede der 5 Regionen lässt sich eine Karte spielen. Dabei muss man sich an die Gesetze vor Ort halten. Mit 30 Gesetzeskärtchen ist genügend Varianz im Spiel, dass man nie genau weiss, in welcher Kombination die Gesetze bei Kingdom Animals ausliegen. Wichtig ist: Man spielt nur eine Karte in die entsprechende Region, wenn sie zu den Vorgaben passt.

Manchmal sind gewisse Tierarten gesucht, manchmal bestimmte Kartenwerte, mal muss es aufsteigend, mal absteigend sein, usw. Wer eine korrekte Karte spielt, legt ein Schild in diese Region. Die Plätze dafür sind begrenzt. Der letzte, freie Platz einer Region ist jeweils ein Kronenfeld. Wird das Kronenfeld von jemandem belegt, ist man raus aus der Partie, zieht sich als erster Kronenfeldbesetzer dafür einen Bonusmarker für die Endwertung.

Animal Kingdoms

Als zweite Möglichkeit tauscht man beliebig viele Karten aus und erhält dafür einen Punkt und neue Handkarten. Sobald jemand aus der Partie ausgestiegen ist, kann nicht mehr getauscht werden.
Ein Aussteigen ist immer möglich, entweder mit dem Besetzen eines Kronenfeldes oder wenn man einfach nicht mehr spielen möchte oder kann.

Es kommt zur Durchgangswertung. Die Mehrheiten in den einzelnen Regionen zählen. Wer die meisten Schilde platziert hat, bekommt die Punkte des ersten Wertungsplättchens. Die zweitmeisten Schilde bringen noch die halbe Punktzahl, für den dritten Platz gibt es noch einen Punkt.
Bei Gleichständen um den ersten Platz kommt es bei Kingdom Animals zu einem Kampf. Alle Beteiligten wählen eine Handkarte und legen sie verdeckt aus. Wer den höchsten Wert legt, gewinnt… mit einer Ausnahme: Die 1 schlägt die 8, wenn beide Karten im Kampf sind.

Animal Kingdoms

Für den nächsten Durchgang gibt es neue Gesetze in den Regionen, die Schilde verschwinden wieder, die Vorgaben verändern sich also. Wer ein Schild auf einem Kronenfeld platzieren konnte, rutscht damit auf ein Thronfeld. Ab sofort besitzt man in dieser Region ein Schild, das immer zählt. Thronfelder räumt man nie ab.

Nach drei Durchgängen deckt man gewonnene Bonusplättchen auf und holt sich so die letzten Punkte ab. Wer die meisten Siegunkte besitzt, gewinnt Animal Kingdoms.

Im Spiel zu zweit kommt ein imaginärer Spieler zum Einsatz, für den man zufällige Karten aufdeckt.


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Fazit

Animal Kingdoms ist grundsätzlich ein einfaches Mehrheitenspiel. Mit dem geschickten Ablegen von Karten versucht man, seine Schilde möglichst optimal zu setzen, um an die Punkte zu kommen. Mit den variablen Gesetzen kommt auch Abwechslung in die Partie, da man die einzelnen Regionen jedesmal anders bedienen muss mit den Tierkarten. Die Aktionsmöglichkeiten sind überschaubar, der Zeitpunkt für den Absprung muss gut überlegt sein. Mit den Bonuspunkten als erster Aussteiger macht man einen frühzeitigen Abgang wieder wett, zudem erhält man mit einem Kronenfeld einen sicheren Platz in einer Region zugeteilt.

Die ganze Schlichtheit zieht sich dann aber doch nicht durch das gesamte Spiel: Wechselnde Gesetze, Punktevergabe, Kampf mit 1 vor 8, Bonusplättchen, Thronfelder – der schlanke Aktionsmechanismus wird durch einige, kleine Regelfeinheiten durchbrochen, die man während der Partie nicht vergessen darf. Es kommen doch mehr Elemente zusammen, wie es auf den ersten Blick scheint. Trotzdem bleibt Animal Kingdoms immer noch eines der schlankeren Mehrheitenspiele auf dem Markt. Nach wenigen Partien spielt es sich flott runter und vermittelt Spannung in jeder einzelnen Region.

Mit den drei Durchgängen vermindert man auch das Kartenglück ein wenig. Die zu gewinnende Punktezahl steigert sich gegen Ende zu einem wahren Showdown im Tierreich. Zu zweit sorgt der imaginäre Spieler für sehr zufällige Aktionen. Da bleibe ich lieber bei der menschlichen Konkurrenz, die man noch ansatzweise einschätzen kann. Das Artwork des Spiels ist übrigens sehr gelungen.

Alles über Animal Kingdoms

Animal Kingdoms | Autor: Steven Aramini | Illustrationen: Katy Grierson | Verlag: Game Factory

Spielerzahl: Mehrheitenspiel für 1 – 5 Personen
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Tierische Unterstützung in den Regionen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: es geht so
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

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