Es ist nicht das erste Mal, dass Rüdiger Dorn das Thema Afrika in einem Spiel verarbeitet. Waka Waka hiess sein letztes Werk. Asante klingt ein wenig nach einem Niesanfall, dabei versucht man sich in Suaheli nur recht freundlich zu bedanken – für gute Geschäfte auf dem afrikanischen Markt. Und die sind dringend notwendig, um in diesem Zweierspiel zu gewinnen.
Viele Spielkarten bestimmen den Spielablauf bei Asante. Sie kommen in unterschiedlichen Gruppen daher. Warenkarten können für den Kauf oder Verkauf genutzt werden. Gegenstände haben einen andauernden Effekt. Tier- und Personenkarten bringen einmalige Aktionen, die das Spiel aber ordentlich aufmischen. Auf dem eigenen Marktstand haben lediglich 6 Waren Platz. Den muss man möglichst gewinnorientiert nutzen.
Mit 5 Handkarten und ein wenig Gold startet man ins afrikanische Abenteuer. 5 Aktionen stehen in jeder Runde zur Verfügung. Meist startet man sie mit dem Nachziehen einer Karte. Damit ist schon die erste Aktion dahin. Bleiben noch 4 restliche Optionen offen, um seine Handkarten möglichst effektiv zu nutzen. Gegenstände darf man vor sich auslegen (1 Aktion), sie auch nutzen (1 Aktion), mit einer Warenkarte Salz und Tee besorgen (1 Aktion) und sich mit der Tierkarte „Kamel“ gleich noch 2 Waren auf den eigenen Marktstand legen (1 Aktion). Der Spielmechanismus ist einfach, die vielen Karten bringen ganz viele zusätzliche Optionen ins Spiel. Mal erfreulich, mal ärgerlich, mal überraschend, mal beschützend, mal spielerisch. Nur Lesen muss man können.
Für Gegenstände hat jeder Spieler nur 3 Plätze frei. Beim Auslegen eines Gegenstandes erhält der Mitspieler eine Karte eines heiligen Ortes. Mit ihr kann er irgendwann eine zusätzliche Aktion durchführen (Karte nehmen, Waren tauschen, Gold nehmen etc.). Ausgleichende Gerechtigkeit nennt sich das wohl und ist manchmal recht nützlich.
Trotzdem sollte man nie vergessen: Es geht ums Gold! Wer auf dem Markt gut handelt und 60 Goldstücke verdient, beendet die Partie, steht aber noch nicht als Sieger fest. Der Mitspieler hat noch einmal die Chance 5 Aktionen zu spielen und am Ende goldigen Zeiten entgegenzusehen. Oft entscheidet sich eine Partie erst ganz am Schluss.
Fazit:
Asante ist nach Targi ein weiteres tolles 2er-Spiel von Kosmos. Der Spielablauf ist schnell erlernt. Alle Karten zu kennen, dauert unwesentlich länger. Es empfiehlt sich, einfach ins Spiel zu starten. In einer Partie wird man nie alle Karten benötigen und einsetzen. „Learning by doing“ funktioniert bei Asante einwandfrei. Die unterschiedlichen Kartenaktionen sorgen während des Spiels immer wieder für Unterhaltung. Glück und Pech pendeln dabei hin und her. Oft wird es am Ende ein knappe Angelegenheit auf dem afrikanischen Markt. Die Kunst bei Asante liegt darin, die Karten zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen und alles in seine 5 Aktionen zu packen. Mit Asante erhält man ein lockeres 2-Personen-Spiel, das sich ein wenig taktisch spielt und mit den Aktionskarten in jeder Partie anders verläuft. Toll!
Asante | Autor: Rüdiger Dorn | Verlag: Kosmos
Spiel für 2 Personen | Spieldauer: 40 Minuten | Benötigt: Menschen, Tiere, Ware – ganz Afrika hinter sich | Wiederspielreiz: sehr gross
Besten Dank an Kosmos für ein Rezensionsexemplar von Asante!
Zu erwähnen ist noch, dass Asante der „Nachfolger“ ist von Jambo ist, welches 2005 zum SdJ nominiert war.
Die Karten von Asante können mit den Karten von Jambo kombiniert werden, das Design und die Spielanlage wurde beibehalten. Einzige Veränderung ist das Element mit den „Heiligen Orten“, welches neu dazu kam.
Wer Jambo schon hat kriegt mit Asante eine tolle Erweiterung und/oder Variante, wer Jambo noch nicht kennt, sollte sich Asante sowieso zulegen – vorausgesetzt, dass fürs Spiel zu zweit auch der/die richtige Partner/Partnerin vorhanden ist ;-)