Beasty Bar – Spielkritik

Der Zutritt zur angesagtesten Bar der Stadt ist gar nicht so einfach und unterliegt eigenen Gesetzen. In der Tierwelt ist das nicht anders. Die Schlange ist lang vor der Tür der Beasty Bar. Und die Reihenfolge ändert sich ständig, da manche Tiere sich in diesem Kartenspiel tierisch unanständig benehmen. Wer bringt die meisten Tiere in die Bar?

Beasty Bar 1Die Spielkarten sind gross und wunderbar illustriert. 12 Tiere erhält jeder Spieler, jedes mit einer unterschiedlichen Eigenschaft. Mal friedlich, mal aggressiv, mal laut oder mal hungrig. Vier Tierkarten nimmt jeder Spieler auf die Hand, die restlichen Karten bilden den persönlichen Nachziehstapel.
In der Tischmitte liegt der beschwerliche Weg zur Beasty Bar aus. Der Eingang wird von einem Gorilla bewacht. Er öffnet die Tür erst, wenn exakt 5 Tiere in der Warteschlange stehen. Und selbst dann lässt er nur die ersten beiden Tiere in die Bar. Das letzte Tier in der Reihenfolge fliegt aus dem Spiel.

Bis hierhin wäre das Spiel ja noch friedlich. Die Tiere haben allerdings alle ihre kleinen Macken. Das Krokodil frisst alle vor sich stehenden Tiere mit kleineren Werten auf. Das Nilpferd benimmt sich extrem ungeduldig und drängelt. Das Stinktier macht dicke Luft und vergrault die beiden stärksten Tiere in der Reihe. Oder die Robbe vertauscht mal schnell Eingang und Ausgang. Damit ist auch schnell klar: Das einzig Berechenbare an Beasty Bar ist das Unberechenbare!

Beasty Bar 3

In jedem Spielzug legt ein Spieler ein neues Tier hinten in die Reihe und führt dessen Eigenschaft aus. Danach erledigt man ständige Tiereigenschaften. Das Krokodil hat beispielsweise immer Hunger und sucht in jedem Spielzug nach Beute. Und zum Schluss lässt man Tiere in die Bar, wenn genau fünf in der Reihe stehen.

Sind alle Karten gespielt, wird abgerechnet: Wer die meisten Tiere in der Bar hat, gewinnt.

Fazit:
Beasty Bar ist ein Chaos-Spiel mit einfachen Regeln. Die Bedingungen wechseln jedoch immer wieder und die Eigenschaften der Tiere machen das Spiel ziemlich unberechenbar. Zudem benötigt man ein wenig Glück, um mit den passenden Tieren auf die Auslage reagieren zu können. Bis man sämtliche Eigenschaften der Tiere komplett kennt, muss man ein paar Partien spielen. In der Warteschlange vor der Bar passiert einiges… und doch nicht so viel wie zuerst erwartet, da sich ja höchstens 5 Tiere um die Rangordnung streiten. Beasty Bar lebt von der Unberechenbarkeit, der Schadenfreude und gelungenen Tierkombinationen. In dieser Hinsicht erinnert es an Kalimambo aus dem gleichen Verlag. Gross planen kann man seine Aktionen nicht. Wer sich auf solche Spiele einlassen kann, wird viel Spass haben im Gedränge vor der Beasty Bar.

Beasty Bar | Autor: Stefan Kloss | Verlag: Zoch
Kartenspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 20 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Tierische Reize im Gedränge | Wiederspielreiz: gross

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