Beer & Bread – Spielkritik

Benachbarte Dörfer liefern sich einen Wettstreit in der Produktion von Bier und Brot. Beim Kennerspiel Beer & Bread verwendet man die Karten gleich dreifach und kurbelt die eigene Produktion an. Ein Spiel für 2 Personen.

Beer & Bread

Die Ländereien eines ehemaligen Klosters dienen zwei Dörfern beim Anbau der Zutaten von Bier und Brot. In einem freundschaftlichen Wettstreit optimieren die beiden Dörfer nun ihre Produktion und rechnen nach 6 Jahren ab. Auf einem zentralen Spielplan liegen die Felder und der Fluss, die von allen Beteiligten genutzt werden. Diesseits und jenseits des Flusses liegen die beiden Dörfer, beide mit je einer Bäckerei, einer Brauerei und einem Lager. Ein Kartenstapel mit 60 Karten zur Bier- oder Brotproduktion liegt gut gemischt spielbereit. Der Jahresmarker führt durch die 6 Spielrunden, die 6 Jahre. Dabei wechseln sich fruchtbare und trockene Jahre ab, was kleine Auswirkungen auf den Spielablauf hat. Gestartet wird mit einem fruchtbaren Jahr, das in vier Phasen abläuft.

Erst verteilt man das Saatgut auf die Äcker. Weizen, Gerste, Hopfen und Roggen gibt es in einem fruchtbaren Jahr natürlich in grosser Anzahl. Wasser gibt es im Fluss ohne Limit. Danach startet die Kartenphase. In einem fruchtbaren Jahr ziehen die Wettstreiter 5 Karten vom Nachziehstapel. Mit der Aktionsphase beginnt die längste Phase des Spiel. Abwechselnd spielt man eine Karte aus. Das Besondere an den Karten von Beer & Bread: Man kann sie auf drei unterschiedliche Arten nutzen. In einem fruchtbaren Jahr tauscht man zudem die Karten nach jedem Zug untereinander.

Beer & Bread

Will man mit einer Karte ernten, so zählt der obere Abschnitt einer Karte. Dort wird angezeigt, was man sich von den Feldern ins Lager holen kann. Bei Erntekarten zählt die Summe, wenn man mehrere davon hat. Man darf sich immer die gesamte Anzahl einer Sorte nehmen, solange noch genug auf den Feldern herumliegt. Die Lagerplätze sind allerdings begrenzt. Besitzt man zu viele Waren, muss man sie dem anderen Dorf anbieten. Dort darf damit aber lediglich das Lager gefüllt und kein Austausch betrieben werden.
Mit einer Karte lässt sich auch Bier oder Brot produzieren. Gegen Abgabe der geforderten Zutaten legt man die Karte in die Bäckerei oder in die Brauerei. Dort darf jeweils nur eine Karte ausliegen, sonst stockt die Produktion.
Als letzte Möglichkeit benutzt man eine Karte mit dem unteren Abschnitt zum Ausbau des eigenen Betriebs. So holt man sich ganz unterschiedliche Verbesserungen: Mehr Punkte in der Endabrechnung, mehr Ertrag bei der Ernte, Tauschmöglichkeiten bei den Zutaten etc. Bei einem Ausbau findet zudem immer eine Reinigung statt und Karten verschwinden aus der Bäckerei und der Brauerei. Es kann danach wieder produziert werden.

In der Mühlenphase erhält das Dorf den Startmarker, das weniger Zutaten auf den Lagerplätzen besitzt. Bei einem Gleichstand wechselt die Mühle das Dorf.

Beer & Bread

Ein trockenes Jahr verläuft beinahe gleich. In der Saatphase gibt es allerdings weniger Zutaten auf den Feldern. In der Kartenphase nimmt man die Karten, die man in der vorherigen Runde für die Ernte eingesetzt hat, wieder auf die Hand. Während der Aktionsphase tauscht man die Karten nicht mehr, dafür liegen drei Tauschkarten neben dem Spielplan, die man sich bei Bedarf holen kann.

So entwickelt sich die Produktion im eigenen Dorf, bis nach 6 Runden Schluss ist. Für die Wertung zählt man die Punkte für produziertes Bier und Brot. Allenfalls gibt es noch weitere Punkte aus den Ausbaukarten, die man während der Partie abgelegt hat. Für das Endergebnis zählt die kleinere Punktzahl aus der Bier- oder der Brotproduktion.


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Fazit von Beer & Bread

Das Thema von Beer & Bread wirkt ein wenig aufgesetzt. Wer würde sich schon über 6 Jahre auf einen Wettkampf mit dem Nachbardorf einlassen? Sogar die spanischen Abwaschdörfer aus der Werbung haben sich über eine kürzere Zeit duelliert. Das 2 Personen – Spiel sieht aber toll aus und besitzt sehr schönes Spielmaterial, das kompakt in die kleine Schachtel passt. Schon nach kurzer Zeit steckt man in seiner Produktion fest und sucht nach optimalen Bedingungen für Bier und Brot. Die dreifach nutzbaren Karten sind das Highlight des Spiels. Mit den kleinen Nuancen im Ablauf der fruchtbaren und der trockenen Jahre sorgt Beer & Bread ebenfalls für Abwechslung.

In Jahren mit Kartentausch muss man sich merken, was man weitergibt. In Jahren mit gleichbleibenden Karten versucht man, das Beste daraus zu machen. Auch dass man die Erntekarten noch einmal aufnimmt in trockenen Jahren lässt eine gewisse Vorausplanung zu. Alles lässt sich bei Beer & Bread aber nicht planen. Beim Nachziehen von Karten liegt in allen drei Bereichen ein gewisser Glücksfaktor. Nicht immer erscheint das, was man dringend benötigt. Die Wertung am Ende des Spiels fordert eine ausgeglichene Produktion. Dadurch pendelt man während der Partie oft zwischen Hopfen (eher für Bier) und Weizen (eher für Brot). Beer & Bread besitzt einige kleine Stellschrauben, die das Optimieren spannend machen. Der Spielablauf bleibt in grossen Zügen gleich. Ein empfehlenswertes 2er-Spiel mit einer angenehmen Spieltiefe, bei dem man den Überblick über die eigene Produktion behalten muss.

Fakten zu Beer & Bread

Autor: Scott Almes | Illustrationen: Michael Menzel | Verlag: Deep Print Games

Spielerzahl: 2 Personen
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Eine ausgeglichene Produktion
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: nur für 2 Personen
Beste Spielerzahl: 2 Personen
Richtet sich an: Kenner

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