Black Stories – Das Spiel – Spielkritik

Die bekannte Kartenspiel-Reihe der Black Stories hat schon so manche Fortsetzung gesehen. Nun gibt es Black Stories – Das Spiel, bei dem man ohne Spielleiter gemeinsam die rätselhaften Kriminalfälle löst. Verantwortlich für das tolle Spielprinzip sind Inka und Markus Brand.

Black Stories - Das Spiel

Unter der Reihe Black Stories sind schon so einige dubiose Fälle erschienen. Die Reihe erhält regelmässig Nachschub, die Detektive am heimischen Spieltisch sind herausgefordert. Nun gibt es 20 Kriminalfälle in einer grösseren Box. Ermittelt wird nach wie vor kooperativ, doch den Spielleiter kann man sich sparen. Über vier Spielrunden erhält man neue Hinweise und kritische Fragen an unterschiedlichen Orten, mit denen man sich ganz langsam der richtigen Lösung nähert. Mit einem besonders schönen Spielmechanismus und vier Büroklammern jagt man die ermittlerischen Höchstwerte in den kuriosen Fällen. Wie beim Kartenspiel muss man in sämtliche Richtungen denken und zahlreiche Möglichkeiten verfolgen, um am Ende richtig zu liegen.

Black Stories - Das Spiel

Die Autoren von Black Stories – Das Spiel sind keine Unbekannten. Inka und Markus Brand sind unter anderem für die EXIT – Das Spiel – Fälle verantwortlich und mit Rätseln bestens vertraut. Mischt man nun das Thema der Black Stories mit den Autoren, ist das schon eine ganz heisse Kombination. Und ich kann das vorweg nehmen: Black Stories – Das Spiel erfüllt die Erwartungen bestens. Auf einem grossen Spielbrett legt man den gewünschten Fall bereit. Das geschieht immer nach denselben Regeln. Die Fallakte liefert in einem kurzen Satz eine Einführung. Vier Szenekarten auf den Positionen A, B, C und D lassen kleine Einblicke zu, situativ und zeitlich nicht in einer klaren Reihenfolge. Am Ende hat man die Möglichkeit bis zu vier Hinweise zu hinterfragen und detailliertere Informationen zu erhalten.

Ermittelt wird gemeinsam, Absprachen sind enorm wichtig, denn am Ende muss man sich auf eine mutmassliche Lösung des Falles einigen, die man schliesslich überprüft. Mit dem Wenden von Szene A startet man in die Partie. Ein Bild zeigt ein Szenario. Es gibt vieles zu entdecken und zu beobachten. Was ist wichtig? Was nicht? Im unteren Teil der Karte gibt es drei Fragen, die allesamt mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind. Die Spielenden einigen sich auf Antworten und zählen die „Ja“-Aussagen. Mit einer Büroklammer fixieren sie die Anzahl am Rand der Szenekarte und wenden sie. Auf der Rückseite ist an der Stelle der Büroklammer erkennbar, wie viele Abweichungen es zum Fall gibt. Eine „0“ bedeutet, dass die korrekte Anzahl von „Ja“-Antworten gegeben wurde. Aber waren sie auch bei den richtigen Fragen?

Black Stories - Das Spiel

So schaut man sich eine Szenekarte nach der anderen an, beobachtet und diskutiert, zieht seine Schlüsse und hat nach vier Szenen einen groben Überblick über den Fall. Nun erscheinen noch vier Gegenstände auf dem Spielbrett. Will man sich etwas genauer ansehen. Das kostet zwar Punkte, bringt aber vielleicht die fehlenden Informationen. Doch Vorsicht: Es befinden sich auch Nieten unter den Hinweisen.

Am Ende einigt man sich auf eine Version des Geschehens. Was ist passiert? Wie? Weshalb? Je genauer man die Situation schildert, desto mehr Punkte liegen bei der Auflösung drin.
Auf der Rückseite der Fallakte liest man nach, was tatsächlich vorgefallen ist. Für korrekte Erklärungen erhält man Punkte. 20 Punkte gibt es für den korrekten, detaillierten Tathergang, bis zu 16 Punkte holt man sich schon vorgängig mit der richtigen Einschätzung der Fragen. Gespielt werden zwei Fälle. Anhand des Punktetotals findet man heraus, wie gut man als Ermittler abgeschlossen hat.


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Fazit

Black Stories – Das Spiel war eine meiner Überraschungen an der SPIEL ’22. Das Brettspiel schafft eine schlanke Umsetzung der bekannten Kartenspielreihe in ein kooperatives Rätselspiel. Der Vorteil gegenüber des Kartenspiels: Hier gibt es keinen Spielleiter, alle rätseln mit und verfolgen mögliche und unmögliche Entwicklungen des aktuellen Falles. Szene für Szene taucht man mehr in den Fall ein. Der Clou ist allerdings das System mit den Büroklammern. Man diskutiert über eine Szene und beantwortet die drei Fragen. Mit einem Dreh erhält man die Anzahl Abweichungen zur eigenen Einschätzung. Daraus lassen sich weitere Erkenntnisse gewinnen. So muss man bei Black Stories – Das Spiel nicht alles korrekt beantworten. Steht man ermittlerisch auf dem Schlauch, darf man auch raten und Vermutungen anstellen. Die 20 Geschichten sind in unterschiedlichsten Gebieten angesiedelt, knackig, aber lösbar. Unter den Fragen, wie auch den Hinweisen, gibt es Nieten, die die Ermittler hinters Licht führen wollen. Es lohnt sich manchmal, seinen Ansätzen treu zu bleiben. Black Stories – Das Spiel wirkt wie aus einem Guss, der Mechanismus ist schnell erklärt, die Illustrationen unterstützen die Story perfekt – ein grosser Spielspass, der eine Fortsetzung verdient hat. Eine klare Empfehlung für Krimifreunde.

Alles über Black Stories – Das Spiel

Black Stories – Das Spiel | Autoren: Inka und Markus Brand | Illustrationen: Folko Streese | Verlag: moses.

Spielerzahl: Rätselspiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Kombinatorik und ein gutes Auge
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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