Bluff – Spielkritik

Bluff hat in der Tat schon eine lange Spielgeschichte hinter sich. Zum 25 Jahre-Jubiläum des Würfelklassikers hat Ravensburger daher auch eine limitierte Neuauflage lanciert. Im Erscheinungsjahr 1993 hat sich Bluff sogar den Titel „Spiel des Jahres“ geholt. Kann das Spiel heute noch mithalten?

Bluff

Als LügeBetrügeSchätzmal-Spiel wird Bluff vorgestellt. Da könnte man auch noch IrritiereRiskiereGuckmal-Spiel anfügen. Neu im Würfelbecher liegt auf jeden Fall ein oranger Super-Würfel. Alles, was der hergibt, zählt nämlich doppelt. Das schraubt die Wettangebote weiter nach oben. Doch der Reihe nach. Jeder Spieler erhält einen Becher und 5 Würfel, einer davon ist orange. Das Würfelergebnis behalten alle Spieler verborgen für sich unter ihrem Becher. Die eigenen Würfel darf man sich jederzeit ansehen. Danach platziert man auf dem Spielbrett eine Wette.

Gewettet wird reihum. Jeder Spieler muss das vorherige Angebot aber überbieten. Da man die Wette mit einem Würfel auf dem Spielbrett anzeigt, gibt es zwei Möglichkeiten des Überbietens. Entweder man zieht den Würfel ein oder mehrere Felder weiter nach vorne oder man erhöht die Würfelzahl, auf die man setzt. Auf was wettet man eigentlich? Auf die Anzahl der Würfel mit bestimmten Werten unter ALLEN Bechern. Da sollte man sein Teilwissen gut nutzen – oder eben einfach ein wenig bluffen.

Bluff

Wenn der erste Spieler behauptet, dass sich drei 2er unter den Bechern befinden, muss der nächste Spieler erhöhen. Er nennt drei 4er, könnte aber auch auf vier 2er wetten. So steigern sich die Angebote, bis jemand genug hat (oder vielleicht mehr weiss?). Er ruft: „Hoch die Becher!“ und zweifelt damit die letzte Wette an. Die Kontrolle folgt auf den Fuss. Natürlich zählt jeder Würfel mit seiner Zahl und nicht vergessen: Die orangen Würfel zählen doppelt.

Auf jedem Würfel befindet sich auch ein Stern. Liegen Sterne oben, nehmen sie als Joker immer gerade die eben ausgerufene Zahl an. Damit erhöht sich die Anzahl an Zahlen praktisch in jedem Wurf. Und die Ungewissheit ebenfalls.
Auf dem Spielbrett sind auch Sternenwetten eingebaut. Warum nicht mal eine Sternenansage machen: „Ich wette, es sind 5 Sternwürfel im Spiel.“ Auch hier gilt: Orange Sterne zählen doppelt.

Bluff

Bei angezweifelten Wetten gibt es drei mögliche Szenarien:
– Der Zweifler liegt falsch, die Ansage war tiefer als die Wahrheit unter den Bechern. In diesem Fall verliert der Zweifler einige seiner Würfel, und zwar immer die Differenz zwischen Ansage und Wirklichkeit.
– Die Ansage war exakt so wie die Anzahl der Würfel unter den Bechern. So verlieren alle Spieler einen Würfel, ausser dem Wettanbieter mit der richtigen Ansage.
– Der Zweifler liegt richtig, die Ansage war viel höher als die tatsächliche Anzahl an Würfeln. So verliert der Wettanbieter die Würfeldifferenz, als Strafe für seinen schamlosen Bluff.

Gespielt wird über mehrere Runden. Bluff ist ein knallhartes Ausscheidungsspiel. Man spielt so lange mit, wie man im Besitz eigener Würfel ist. Wer zuletzt übrig bleibt, gewinnt.


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Fazit zu Bluff

Bluff ist ein kleines Zockerspiel mit einfachen Regeln: Ansage machen, weiterbieten oder Wette anzweifeln. Natürlich kann man das ganz aus dem Bauch heraus spielen. Ein wenig beobachten, sich die Angebote der Spieler genau anhören und die Entwicklung betrachten gehört aber auch zum Spiel. Oder ist etwa alles nur ein Bluff? Gerade in grösseren Spielrunden wird Bluff richtig gut. Die Anzahl der Würfel lässt sich dann ziemlich schlecht einschätzen, die Schadenfreude steigt. Zu zweit und zu dritt entwickelt sich spielerisch zu wenig, die Konkurrenz fehlt. Mit den orangen Würfeln treibt man die Angebote weiter in die Höhe. Sie verleihen dem Bluff noch ein wenig Würze. Die kurze Spielzeit lockt selbst am Ende eines Spieleabends noch zu einem Bluff. Nach wie vor eine gute Wahl.

Fakten zu Bluff

Autor: Richard Borg | Verlag: Ravensburger

Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Unwahre Aussagen über wahre Würfeleinheiten
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie

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