Brändi Buurejahr – Spielkritik

Das Brändi Buurejahr ist ein richtig schweizerisches Spiel. Es simuliert die Bewirtschaftung eines Bauernhofes und ist an ein Kultspiel aus den 80er Jahren angelehnt. Den Hauch Nostalgie spürt man spielerisch, doch die Spielschachtel ist proppenvoll.

Brändi Buurejahr

Es gibt viel Spielmaterial bei Brändi Buurejahr: Spieltableaus in Form von Bauernhof, Dorfladen und dem Laufbrett. Dazu kommen die Genossenschaft, die sämtliche Waren in Schachteln verpackt bereit hält, Holzteile und viel Spielgeld. Ja, die 80er-Jahre sind spürbar. Denn das Buurejahr ist eine Mischung aus Spiel des Lebens (von der Laufstrecke und den Aktionen her) und Monopoly (vom Geldfluss und der Wirtschaft her), verpackt in eine dezent unauffällig gemachte Illustration.

Das Spielprinzip ist grundsätzlich nicht schwierig, doch es gibt zahlreiche Entscheidungen zu treffen, die sich je nach Jahres- und Erntezeit unterscheiden. Die Übersicht zu bewahren und sich gewisse Abläufe einzuprägen, das ist die eigentliche Hausforderung im Buurejahr. Jeder Spieler besitzt ein Tableau des eigenen Bauernbetriebes. Dort legt er seine Obst-, Gemüse- und Viehplättchen ab. Für den Verkauf stehen allen Spielern der Dorfladen und die Genossenschaft (die Spielschachtel) zur Verfügung. Mit satten 100000 Fr. starten die Spieler in ihr Bauernabenteuer. Gleich zu Beginn entscheidet man, ob man sich versichern lassen möchte gegen bestimmte Witterungsschäden. Milchkühe und Obstbäume kauft man auch sofort ein – und schwupp, ist ein beträchtlicher Teil des Geldes bereits weg.

Brändi Buurejahr

Gesteuert wird das Spiel über die Sonne. Sie geht unaufhaltsam ihren Weg über den Spielplan. Aus zwei Würfeln wählt man die Zahl, um die man die Sonne bewegen möchte. Je nach Feld, wo sie landet, spielt man die Aktionen durch. Und da gibt es einiges zu tun. Auf Produktfeldern kauft man ein (wenn man noch Geld besitzt). Der Bauernhof ist limitiert, es können nur 15 Plätze belegt werden. Persönliche Nachrichten oder die Buureziitig lösen Ereignisse aus, die befolgt werden müssen. Dann sind noch einmalige Aktionsfelder auf dem Plan und es gibt Felder, an denen man zwingend stoppen muss. Alles in allem eine bunte Mischung aus guten und weniger erfreulichen Ereignissen. Wie das Leben so spielt.

Brändi Buurejahr

Auf den Streckenabschnitten ist meist der Verkauf eines Produktes möglich. Das darf jeder Spieler erledigen. Sollte er sein Gemüse auf dem Feld vergessen, verfault es Ende Jahr. Für jedes an den Dorfladen verkaufte Produkt erhält man einen Kompostwürfel. Sammelt man genügend Würfel, zahlt sich das am Jahresende aus. Auch die Milchkühe bringen regelmässig Milch und bringen Jungtiere zur Welt. Es ist an alles gedacht. Am Ende des ersten Jahres folgt eine kleine Zwischenwertung, danach startet man in die zweite Runde.

Wer in zwei Bauernjahren am besten wirtschaftet, gewinnt das Buurejahr. Geld, die Kompostwürfel und Holz bringen Siegpunkte.


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Fazit zu Brändi Buurejahr

Brändi Buurejahr ist eine spannende Mischung aus 80er-Jahre, Spiel des Lebens und Monopoly. Aber das Spiel ist thematisch geschickt eingebettet. Man fühlt mit in einem Jahr des Bauern, steht vor zahlreichen Entscheidungen, vor Käufen und Verkäufen. Dabei ist man trotzdem nie sicher, was die Welt sonst noch mit sich bringt. So plant man oft am Limit vor sich hin, richtet seinen Blick in die Zukunft und ist gezwungen, die Gewinne ganz plötzlich für einen Sturm zu opfern. Brändi Buurejahr ist in der Grundstruktur gradlinig, hat aber einige Überraschungen und kleine Details in sich. Gerade die Ernte sollte man nie aus den Augen verlieren, Kühe und Obstbäume verhalten sich wieder anders. Insgesamt dreht sich alles um die Wirtschaftlichkeit des eigenen Bauernbetriebes. Ein nostalgisches Spielgefühl, bei dem ständig etwas läuft – und sich die Sonne immer vorwärts bewegt.

Fakten zu Brändi Buurejahr

Autor: Bernhard Kläui | Verlag: Stiftung Brändi

Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 60 Minuten
Altersangabe: ab 9 Jahren
Benötigt: Handelssinn mit stillen Reserven
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner

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