Café – Spielkritik

Die Portugiesen waren schon immer Feinschmecker in Sachen Kaffee. So liessen sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kaffeebohnen der besten Regionen ins Land einführen. Genau hier setzt Café an, denn wir produzieren die besten Sorten bis zum Transport ins Kaffeehaus.

Café

In der kleinen Schachtel von Café befinden sich einige Legekarten und viele kleine Holzwürfel, die für die Kaffeeproduktion notwendig sind. Jeder kleine Würfel simuliert eine Kaffeesorte, die wir über verschiedene Phasen begleiten: Vom Anbauen, zum Trocknen, zum Rösten bis zur Lieferung ins Kaffeehaus. Für gelungene Produktionsketten sind die Spieler selber verantwortlich. Kontinuierlich bauen sie ihre Firma aus, in jeder Spielrunde kommt eine neue Karte ins Firmengelände, die eigene Auslage. So wird man bis zum Ende hoffentlich zum ganz grossen Kaffeeproduzenten in Portugal. Mit einer Firmen-Startkarte, einer Firmenübersichtskarte und einem Kaffeewürfel jeder Sorte startet man in die Partie.

Der Spielablauf von Café findet in zwei Phasen statt, die man nach kurzer Zeit beinahe parallel ausführen kann. In der ersten Phase ergänzt man sein Firmengelände mit einer neuen Firmenkarte. Auf dem Tisch liegt eine Auswahl von drei Karten mit unterschiedlichen Symbolen. Die sind später für die Aktionsmöglichkeiten verantwortlich. Daher muss die Wahl gut überlegt sein.

Café
Das Firmengelände

Doch es gibt noch einen zweiten Aspekt. Die Anordnung der Symbole sollte in die eigene Firma passen. Denn jede neue Karte muss mit 2, 3, oder 4 Feldern die bisherigen Felder meiner Firma überdecken. Da mischt sich also ein kleines Legepuzzle in die Produktion. Die Karten können dabei beliebig gedreht werden. Von Vorteil für die kommenden Aktionen ist es, wenn gleiche Symbole nebeneinander liegen.

Schauen wir uns die Symbole kurz an. Jede Kaffeetasse bestimmt die Anzahl an Aktionen in der zweiten Phase des Spiels. Aktionen notiert man auf der Firmenübersichtskarte. Jede Legekarte mit Kaffeetasse kostet aber auch einen beliebigen Kaffeewürfel. Es sei denn, man sammelt zwei Schiffsymbole in seiner Firma. Dann sind sämtliche Karten kostenlos. Für den Anbau gibt es Bohnenfelder in 4 Sorten/Farben. Liegen die Bohnenfelder zusammen, kann man für einen Aktionspunkt sämtliche Felder mit Würfeln bepflanzen.

Café
Die Firmenzentrale mit dem Lager und der Anzahl Aktionen

Sind die Bohnen reif, bringt man sie zum Trocknen auf ein Trocknen-Feld. Liegen die Trocknen-Felder zusammen, sammelt man gleich mehrere Farben gleichzeitig ein. Geschicktes Legen wird bei Café auf jeden Fall belohnt. Fehlt noch die Röstung. Würfel vom Trocknen wechseln zum Rösten. Erst von den Rösten-Feldern liefert man den fertigen Kaffee an die Kaffeehäuser, die ebenfalls auf den Karten zu finden sind. Ihre Ansprüche sind ganz unterschiedlich in Bezug auf Anzahl und Kaffeesorten.

Über vier Stationen wandern die Kaffeebohnen also bis ins Kaffeehaus. Das bedingt eine gute Logistik und die passenden Karten für die Firma. Nach 8 Spielrunden ist Café zu Ende. Punkte holt man mit den Lieferungen in die Kaffeehäuser und einem gut gefüllten Lager. Dort zählen aber nur die beiden Sorten mit den wenigsten Kaffeewürfeln.


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Fazit

Café ist eine kleine Spielperle. Kleine Schachtel, künstlerische Gestaltung und ein einfacher Spielablauf, der herausfordert. In der ersten Phase wählt man sich eine neue Karte, in der zweiten Phase können alle Spieler ihre Aktionen gleichzeitig durchführen. Runde für Runde überlegt man sich, welche neue Karte in die Firma passt. Beim Überdecken der Legekarten verzichtet man auf gewisse Symbole, erhält dafür wieder neue. Wer seine Karten geschickt legt, erhält eine schöne Produktionskette, viele Kaffeebohnen und hoffentlich auch passende Lieferorte. Der Sieg führt über unterschiedliche Wege. Ob man vor allem mit Lieferungen arbeitet oder ein gut gefülltes Lager bevorzugt, hängt oft auch von der Auswahl der Karten ab.

Das Kaffeethema ist ein wenig abstrakt gehalten und reduziert, doch das stört nicht. Bei Café optimiert man mit den vorhandenen Mitteln und holt das Beste aus seiner Firma heraus. Mal arbeitet man mit wenigen Aktionen, mal gibt es Röstereien im Überfluss, mal sind die Kaffeehäuser selten. Wer sich geschickt anpasst, wird zum neuen Kaffeekönig – hier mit dem spielerischen Verwöhnaroma.

Alles über Café

Café | Autoren: Rôla & Costa | Illustrationen: Marina Costa | Verlag: HUCH!

Spielerzahl: Optimierspiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Günstige Produktionsketten
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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