Captain Black – Spielkritik

Teil für Teil entfaltet sich aus der Spielschachtel langsam das grosse Schiff von Captain Black. Das Geisterschiff startet seine letzte Reise unter der Führung seines Geisterkapitäns. Auf dem Weg zur Schatzinsel lauern viele Gefahren, die die Spieler nur gemeinsam bewältigen können. Und wieder einmal vereinen sich bei einem Spiel von Ravensburger Brettspiel und Elektronik zu einer Einheit.

Captain Black 1Es sieht wirklich imposant aus, das Schiff von Captain Black, das auf einer Länge von 90 cm auf dem Tisch steht. Die Matrosen wirken ein wenig verloren, nicht nur wegen der Grösse, sondern auch unter dem Befehl ihres Geisterkapitäns. Er möchte endlich zur Ruhe kommen und ordnet den mühevollen Weg zu seiner Schatzinsel an. Captain Black thront als elektronische Figur auf seinem Schiff und erteilt Befehle. Er ist jederzeit Herr der Lage, denn er ist der Einzige, der genau weiss, was passiert. Die richtigen Gefahren meistern seine Matrosen, die auf dem Schiff hin und her hetzen.

Bei Captain Black lassen sich einige Einstellungen treffen. Drei Schwierigkeitsgrade stehen zur Auswahl, die Spielzeit variiert zwischen kurz oder lang und auch die Anzahl der teilnehmenden Matrosen ist flexibel.
Jede Schiffsfahrt verläuft danach aber anders. Die Spieler würfeln und bewegen die Matrosen frei über das Schiff. Nach einer erfolgten Bewegung stellen sie die schwarze Figur des Captain Black an den Ort, wo sie stehen geblieben sind. Der Kapitän kommentiert alles. Er warnt vor Gefahren, belohnt für gelöste Aufgaben oder erstellt selber neue Schatzsuchen an Bord. Das Personal soll schliesslich bei Laune gehalten und animiert werden.

Captain Black 2

Die Aufgaben sind vielfältig. Zwar keine tausend Gefahren, wie auf der Spielschachtel genannt, aber es ist zeitweise mächtig was los an Bord. Piraten, Kraken oder Riesenfische entern das Schiff, ein Leck oder die Ratten wollen schnell beseitigt werden. Auch mit Feuer ist jederzeit zu rechnen. Sind die Matrosen rechtzeitig an der richtigen Stelle des Schiffes, bleibt es bei kleinen Katastrophen. Absprache ist wichtig, Arbeitsteilung erleichtert den Piratenalltag. Warten die Spieler zu lange mit der Problembehebung, scheitert die Mission.
Captain Black beinhaltet viele Mini-Spiele im grossen Schiff. Die reichen von körperlicher Betätigung, passenden Würfelkombinationen bis zum blinden Wühlen im Heck des Schiffes. Der Spielablauf ist immer anders, für Abwechslung ist gesorgt.

Captain Black 3

Obwohl bis jetzt alles ziemlich kooperativ klingt, erhalten die Matrosen für jede gelöste Aufgabe eine Belohnung vom Kapitän. Erreicht das Schiff die Schatzinsel und alle Aufgaben auf dem Schiff sind zur Zufriedenheit des Kapitäns gelöst, wird der reichste Matrose zum neuen Chef des Schiffes. Er sollte jedoch nie vergessen, wem er seinen neuen Titel zu verdanken hat. Ohne die ganze Besatzung wäre das Abenteuer nämlich schon viel früher zu Ende gewesen.

Fazit:
Captain Black ist ein äusserst imposantes Spiel. Ravensburger ist mittlerweile ein Meister im „Spiele aus der Schachtel zaubern“. Ob das noch zu überbieten ist? Der kommentierende Kapitän hat die Lage jederzeit im Griff. Er führt die Spieler fehlerfrei durch die Missionen. Die kleinen Abenteuer sind unterhaltsam und verlieren das grosse Ziel der Schatzinsel nie aus den Augen. Der kooperative Gedanke des Spiels wird am Ende zwar aufgelöst, doch ohne die Hilfe aller Matrosen und deren Absprache wäre das Schiff schon längst keines mehr. Kinder müssen den Aufgaben des Kapitäns gut zuhören können, er redet viel und die Aufgaben müssen gut verstanden sein. Der Zauber des grossen Schiffes, des sprechenden Kapitäns und den vielseitigen Spielen an Bord hält aber lange an. Wer genug Mut aufbringt, sollte sich unbedingt Captain Black einmal anschliessen.

Captain Black | Autor: Reiner Knizia | Verlag: Ravensburger
Piratenspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: ca. 30 Minuten | Ab 6 Jahren | Benötigt: Körperliche und geistige Fitness an Bord | Wiederspielreiz: gross

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