Casa Grande – Spielkritik

Casa Grande ist ein Brettspiel, bei dem gebaut werden muss. Höhe und Fläche sind entscheidend für den Erfolg der Bauherren. Nur abgeschlossene Bauten bringen Geld. Doch dazu braucht es ein gutes Auge für die richtigen Bauplätze.

Jeder Spieler erhält zu Beginn seine Bausteine und Plattformen. Die Bausteine unterscheiden sich dabei nur in den Spielerfarben, die Plattformen erinnern ein wenig an Tetris. Aus kleinen Quadraten sind verschiedene Formen gebildet, die es als Fläche zu bauen gilt.
Die Baufläche ist daher auch zentral auf dem Spielbrett. Umrundet wird sie von der Laufbahn, auf denen die Spieler ihre Figuren ziehen. Abgeschlossen wird das Spielbrett mit einer Bonusskala von 1 bis 9. Alle Spieler starten bei der 5.

Ein Spielzug besteht aus 3 Schritten. Ein Spieler muss würfeln und seinen Spielstein auf der Laufbahn entsprechend ziehen. Danach muss er einen Baustein setzen, und zwar in der Bahn, in der er sich gerade befindet. Als Schritt Nummer drei kann er eine Plattform errichten und dafür Geld kassieren, wenn es denn geht.

Auf den Plattformen ist eingezeichnet, wo ein eigener Baustein als Träger drunter stehen muss. Sonst darf ich Plattformen auch über gegnerische Bausteine setzen. Interessant und lukrativ sind aber die oberen Etagen. Je höher man baut, desto mehr Geld verdient man. So darf man auch Bausteine auf Plattformen stellen oder auf eigene Bausteine, um Höhe zu gewinnen. Für jede gebaute Plattform erhält man Geld nach dem Schlüssel Höhe mal Fläche. Wenn man also 5 Quadrate auf der 2. Etage verbaut, kriegt man 10 Casa Grande Lire ausbezahlt.

Nun hat Casa Grande aber noch einige Besonderheiten. Mit der Bonusskala kann man das Würfelglück ein wenig minimieren. Man darf für jeden Bonuspunkt ein Feld weiter vorrücken, um sich eine bessere Position zu ermöglichen. Im Gegenzug erhält man Bonuspunkte, wenn ein Mitspieler auf auf die Plattform eines anderen baut. Der Besitzer der Plattform kriegt Bonuspunkte je nach Höhe der bebauten Plattform.

Und die Bonuspunkte können sehr hilfreich sein. Denn die Ecken der Laufbahn bieten keine Möglichkeiten für einen Bau. So muss man entscheiden, ob man mit Hilfe der Bonuspunkte noch weiter ziehen möchte, oder sich in der Ecke ausruht und stattdessen 3 Bonuspunkte einzieht ohne zu bauen.
Hat ein Spieler 9 Bonuspunkte erreicht, so bekommt er 9 Casa Grande Lire ausbezahlt und spielt mit 0 Punkten weiter. Das kann auch manchmal ins Auge gehen.

Sobald ein Spieler den letzten seiner 24 Bausteine gesetzt hat, beginnt die letzte Runde. Danach wird abgerechnet. Wer am meisten Geld verdient hat, gewinnt das Spiel.

Fazit:
Casa Grande ist ein Familienspiel für gute Baumeister. Es ist schnell erlernt und bietet doch einige taktische Möglichkeiten. So muss man sich bei jedem Zug entscheiden, ob man konstruktiv spielt oder mit der eigenen Bauweise einen Gegner blockieren will. Selbst mit den Bonuspunkten kann man die Mitspieler auf Null zurückbinden. Wer keine Punkte hat, kann auch die Bauplätze nicht grosszügig wählen und ist mehr auf das Würfelglück angewiesen. Baut man sofort für das schnelle Geld oder wartet man ab, um grössere Flächen zu bauen? Es muss immer wieder neu entschieden werden. Und manchmal helfen auch die Mitspieler unfreiwillig beim nächsten Bau mit. So ist Casa Grande sehr abwechslungsreich und der Bauturm am Spielende ziemlich gross. Wirklich ein kurzweiliges Spiel für Bauherren mit dem Durchblick. Je mehr Spieler bauen, desto spannender der Kampf um die Bauplätze.

Casa Grande | Autor: Günter Burkhardt | Verlag: Ravensburger
Bauspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: ca. 45 Minuten | Benötigt: Das umsichtige Auge eines grossen Bauherrn | Wiederspielreiz: gross

Besten Dank an Carlit + Ravensburger AG Schweiz für ein Rezensionsexemplar von Casa Grande!

2 Kommentare

  1. Klingt echt gut, so etwas in der Art habe ich glaub ich auch noch nicht gespielt. Kenne nur den Turm, bei dem man Holzklötzchen rausziehen muss und diese dann oben auf stapelt. Aber danke für den Tipp.

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