Chickwood Forest – Spielkritik

Im Chickwood Forest geht es manchmal zu und her wie im Hühnerstall. Robin Hahn und seine Gesellen treiben ihr Unwesen, holen sich Beute von den Adligen und Reichen und verteilen es an die Armen im Dorf. Die Legende lebt – wenn auch der eine oder andere Mitstreiter ein wenig Federn lassen muss.

Chickwood Forest

Robin Hahn, Lady Marihenn und ihren Schergen gehört der Chickwood Forest. Das Spiel ist eine witzige Mischung aus „Zocken um die Beute“ und „geschicktes Verteilen im Dorf“. Wer in beiden Phasen klug agiert, bringt es am Ende zu Ruhm und Ehre. Der Spielaufbau ist in der Anleitung gut beschrieben. Je nach Spielerzahl benötigt man mehr oder weniger Karten im Spiel. Der Ablauf bleibt hingegen gleich.
Erst schwärmen die Hühner aus und spähen die Schlösser in der Region aus. Dazu legt man an die Schlosskarten in der Auslage jeweils eine der eigenen Beute-Handkarten an. Die Anzahl der anzulegenden Karten ist mancherorts limitiert. Dazu kommt noch, dass einige Karten offen, andere verdeckt gelegt werden müssen. Sämtliche Informationen sind auf den Schlosskarten sichtbar. Die Beutekarten erhält man zufällig, jeder Spieler legt sie der Reihe nach an die Schlösser an.

Chickwood Forest

Danach schnappt man sich die Beute. Jeder Spieler wählt eines der Schlösser aus, von dem er sämtliche Karten nimmt – offene und verdeckte. Überraschungen sind natürlich vorprogrammiert. Jedes überfallene Schloss bringt selber Punkte ein und bestimmt die Spielerreihenfolge in der nächsten Runde. Doch kleine Kompromisse sind nötig: Wer eher an der Reihe sein will, erbeutet weniger Karten. Nicht jedes Huhn findet eben die grössten Körner.

Nach dem Überfall arbeitet man die eigene Beute ab. Die meisten Karten sammelt man bis zum Spielende. Mit den Wohltäter-Karten bringt man aber Almosen ins Dorf und schreitet schnurstracks zu Phase zwei. Das Dorf ist eine Kartenauslage aus 9 unterschiedlichen Dorfkarten. Die Holzklötzchen-Almosen verteilt man auf die Dorfkarten. Jeweils ein Klötzchen pro Karte und in einem durchgehenden Weg ohne Verzweigung. Das ist nicht ganz einfach, denn zwei Waldkarten liegen ebenfalls aus und dürfen nicht durchquert werden. Die Almosen bringen am Ende zusätzliche Punkte. Bei ihnen zählt die Mehrheit.

Chickwood Forest

Am Ende einer Runde entfernt man die Karten, die bei den Schlössern nicht geraubt wurden. Mit neuen Handkarten startet man die nächste Runde. Das Spiel endet, wenn alle Handkarten verbraucht sind. In der Schlusswertung gibt es drei Möglichketen, um an Punkte zu gelangen. Unter den erbeuteten Karten gibt es einige einträgliche Punktelieferanten: Schatztruhen, Gewänder, Schmuck sind lukrativ, wenn man sie in der richtigen Kombination sammeln konnte. Schmuck multipliziert sich beispielsweise, während man ein Gewand nur einzeln besitzen sollte. Maid Marihenn bringt zusätzliche Punkte pro Schatzsorte, Schergen liefern dagegen Minuspunkte. Also Vorsicht beim Sammeln der Karten, gerade weil man nicht alle sieht. Schlosskarten bringen direkte Punkte und in der Dorfabrechnung zählen nur Mehrheiten.

Noch nicht genug wilde Hühner? Mit den „legendären Karten“ mischt man die Hühner noch einmal richtig auf. Schätze tauschen, verdeckte Karten anschauen, Almosen wechseln, einen Schlossraub verhindern oder einen Schergen in der Schlusswertung abtreten – für Stimmung im Chickwood Forest ist gesorgt.


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Fazit zu Chickwood Forest

Chickwood Forest hat mich richtig überrascht. Das Hennengerangel im Wald spielt sich leicht, schnell und macht wirklich Spass. Erst ein wenig um die besten Karten pokern, danach auf die beste Sammlung spekulieren. Und nicht zu vergessen: Die Almosen passend setzen. Natürlich kann man sich die Handkarten nicht aussuchen, doch man kann den Mitspielern Anreize bieten und Nieten verstecken. Oder legt man sich selber einen geheimen Schatz bereit, den man gleich wieder einsammeln will?

Chickwood Forest ist eine gelungene Familienmischung aus Bluff, Glück und Sammlerei. Auf allen Hochzeiten kann man nie tanzen, aber jeder pickt sich seine passenden Körner aus den Schlosskellern und erlebt hin und wieder eine Überraschung. Die Altersangabe von 12 Jahren kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das Spiel ist nicht derart komplex und die Hühner ganz ungefährlich. Der unterhaltsame Wettstreit um die Hackordnung im Chickwood Forest ist auf jeden Fall wirklich zu empfehlen.

Fakten zu Chickwood Forest

Autor: Matt Loomis | Verlag: Zoch-Verlag

Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Schlösser, Almosen und Ruhm im Wald
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

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