Die Spielidee von Chili Dice besitzt eindeutig einen Kniffel-Motor. Doch der Antrieb wurde ein wenig aufgepeppt, zumindest für eine rote Seite pro Würfel hat es gereicht. Damit erhält das Würfelspiel eine scharfe Chili-Komponente.
![Chili Dice](https://www.brettspielblog.ch/wp-content/uploads/2020/04/Chili-Dice-1.jpg)
6 Würfel und ein Wertungsblock, damit kennen sich sogar Spieleinsteiger aus. Doch Chili Dice bringt eben die gewisse Würze ins Spiel. Auf jedem Würfel ist eine unterschiedliche Seite rot. Das hat seine praktischen Gründe. Die roten Seiten sind Bonusseiten. Wenn immer ein Würfel auf rot liegt, darf man ihn auf eine beliebige Seite wenden. Doch es gibt noch einen weiteren, grossen Unterschied gegenüber eines normalen Kniffels.
Würfeln, sammeln, notieren – soweit der bekannte und schon mehrfach in Spielen verwendete Modus. Meist sogar mit der Einschränkung von nur drei Würfen. Chili Dice löst das anders: Man würfelt, so oft neu, wie man mag. Denn man besitzt eine Flatrate von insgesamt 30 Würfen – dann ist definitiv Schluss. So kann man also genügend Zeit und vor allem Würfe in den perfekten Sammelwurf investieren, hat später für die restlichen Aufgaben einfach weniger Versuche.
Trotzdem sollte man ein wenig dosiert an die Sache rangehen. Denn insgesamt 10 Aufgaben gilt es zu erfüllen. Da muss man ein wenig haushälterisch umgehen mit den Würfen, um am Ende nicht leer dazustehen. Die bekannten Zahlen-Sammelaktionen bringen die doppelte Punktzahl, wenn ein roter Würfel dabei ist. Mit Strasse, Pasch, Chance und rote Seiten sammeln sind die Aufgaben verständlich oder bereits bekannt. Das Fiese daran: Mal ist es besser, eine rote Seite zu wenden, mal muss man sie sammeln. Worauf spekuliert man?
![Chili Dice](https://www.brettspielblog.ch/wp-content/uploads/2020/04/Chili-Dice-rotated-e1588084076931.jpg)
Das Nonplusultra des Sammeltriebs sind sechs gleiche Zahlen. Der kleine Chili (mit lauter 1er, 2er oder 3er) und der grosse Chili (lauter 4er, 5er oder 6er) wird nur noch vom scharfen Chili (nur rote Zahlen) überboten. Die Chili-Würfe bringen satte Punkte, die man auch in anderen Feldern eintragen kann. Ein verlockendes Angebot!
Nach 10 Runden ist auf jeden Fall Schluss, ob man die Aufgaben erfüllt hat oder nicht. Vielleicht sind schon vorher die Würfe ausgegangen? Wer die meisten Punkte erzielt ist der neue Meister der Chili-Würfler.
![Chili Dice](https://www.brettspielblog.ch/wp-content/uploads/2020/04/Chili-Dice-3.jpg)
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Fazit
Chili Dice ist eine Kniffel-Variante mit scharfen Zahlen. Die kann man als Bonus einsetzen oder auch sammeln. Das ist schon die erste Entscheidung, die ein Spieler treffen muss, wenn rote Seiten ausliegen: Wenden oder sammeln? Die zweite, durchaus kniffligere, Frage: Soll ich noch einmal würfeln? 30 Würfe sind eine beachtliche Zahl – oder doch nicht? Man würfelt sich einfach zu schnell in einen Rausch, möchte die letzte, fehlende Zahl noch erreichen und schwupps, sind 5 Würfe vernichtet. Das macht man nicht sehr oft bei Chili Dice. Daher muss man die eigene Gier im Zaum halten können, auch mal genügsam sein.
In späteren Runden lassen sich weiter Punkte holen, sofern man noch freie Würfe hat. Chili Dice ist eine gelungene Mischung aus bekannter Spielform, Risikobereitschaft und Gier. Ein einfaches Familienspiel im Kniffel-Universum. Am Ende benötigt man ein wenig Würfelglück und staunt, dass man trotzdem immer auf die Verlockungen der gewürfelten Vorlagen reinfällt. Von dieser Schadenfreude lebt Chili Dice – in voller Schärfe.
Alles über Chili Dice
Chili Dice | Autor: Andy Daniel | Illustration: Barbara Spelger | Verlag: AMIGO
Spielerzahl: Würfelspiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Rote und weisse Seiten, ganz scharf
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2-4 Personen
Richtet sich an: Familie