Mit 12 Zahlenchips bestreiten wir die Partie, bevor die Chipbanditen zuschlagen. Das Besondere daran: Die Chips muss man immer wieder werfen, sie werden völlig zweckentfremdet als Würfel verwendet. Wer sammelt die meisten Punkte?
Michael Wybierek hat schon einige Spiele im Eigenverlag veröffentlicht. Er setzt seine Ideen regelmässig um und produziert eigene Exemplare, die er an Messen oder über einen Handelspartner verkauft. So hat er seinen Traum vom eigenen Spiel mit Feixen oder 1A erfüllt. Nun hat er eine weitere verrückte Idee umgesetzt: Chipbanditen. Für das Spiel, das wiederum in einer kleinen Schachtel erscheint, braucht es ganz wenig: 12 Zahlenchips, Papier, Stift. Alles findet man handlich verpackt zum Mitnehmen. Die Chips verwenden wir bei Chipbanditen wie Würfel. Man wirft sie ständig auf den Tisch. Liegen die Zahlen oben, oder sind sie verdeckt? Wer über 5 Spielrunden am meisten Punkte sammelt, gewinnt das Spiel.
Auf einem Zettel zeichnet man erst eine kleine Tabelle. Wichtig ist dabei: Es muss eine linke und eine rechte Spalte geben zum Notieren der Zahlen. Gespielt wird reihum. Die erste Person nimmt sich die 12 verdeckten Chips, wählt sich 6 davon aus und nimmt sie in die Hand. Es kommt zum ersten Wurf. Einige Zahlen liegen offen, einige verdeckt. Diese erste Gruppe legt man ein wenig nach links. Mit den restlichen Chips verfährt man genau gleich. Die zweite Gruppe legt man nach rechts.
Aus den offen ausliegenden Zahlen wählt man nun zwei aus, mit denen man eine Aktion durchführt. Jeder Zahlenwert steht nämlich auch für eine bestimmte Aktion. Auf Übersichtskarten findet man das übrigens schön aufgelistet. Mit den Aktionen kann man sich zusätzliche Zahlen sichern.
Was erwartet uns bei den Aktionen? Wichtig ist, man führt erst die Aktion der grösseren Zahl durch. So kann man zwei verdeckte Chips erneut werfen, kann einzelne Chips verdoppeln oder mit etwas Glück verdreifachen, darf verdeckte Chips aufdecken und sie bei ungeraden Zahlen behalten, lässt Mitspielende mit dem 5er-Chip werfen und allenfalls Minuspunkte einfahren, oder man schützt gerade Zahlen.
Schützen? Jawohl, denn haben alle Spielenden ihre Würfe getätigt, kommen die Chipbanditen. Erneut wirft man die Chips in zwei Gruppen. Alle Spielenden streichen nun identische Zahlen – erst auf ihrer linken Seite der Tabelle, danach auf der rechten Seite. Erst jetzt hat man seine Punkte für diese Runde auf sicher. Wer nach 5 Runden am meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt Chipbanditen.
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Fazit zu Chipbanditen
Spiele von Michael Wybierek haben ihre Ecken und Kanten, denn sie sind im Eigenverlag erschienen. Sie kommen manchmal wie ungeschliffene Diamanten daher. Doch sie funktionieren. Chipbanditen besitzt einen überraschenden Mechanismus, indem man mit den Zahlenchips würfelt. Das macht man gleich mehrfach, erst beim Ermitteln der Zahlen, danach auch bei einzelnen Aktionen. Dabei muss man stets abwägen, ob man seine eigene Sammlung erweitern will oder allenfalls eine Aktion wählt, die den Mitspielenden schadet.
Zum Abschluss einer Runde erscheinen auch noch die Chipbanditen und klauen wieder einige Werte. Das schmerzt besonders, wenn man eine doppelte 5 einfach streichen muss. Es geht eben nicht immer friedlich zu und her, wenn Chipbanditen im Spiel sind. Durch die beiden Wertungsspalten kann man Verluste ein wenig eindämmen. Kommen wir zu einer Ecke des Spiels. Die Spielanleitung ist derart gut gemeint, dass schon beinahe zu viel beschrieben wird. Sie verwirrt auf den ersten Blick ein wenig. Eigentlich ist das Spiel nicht komplex, nach einer Runde kennt man auch die einzelnen Aktionen der Zahlen und es geht flott voran. Wann darf man schon Chips werfen? Es ist immer wieder überraschend, wie sie fallen. Also ran an die Chips.
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Fakten zu Chipbanditen
Autor: Michael Wybierek | Illustrationen: Michael Wybierek | Verlag: Eigenverlag
Spielerzahl: Würfelspiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Zahlen sammeln
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie