Citadels – Spielkritik

Bei Citadels geht es um Gold und Macht. Der König sucht seinen besten Baumeister. Der Weg dahin führt über verschiedene Charaktere, nicht alle führen Gutes im Schilde. Doch was spielt das für eine Rolle, wenn man im Schatten des Königs zu Ruhm kommen möchte. Citadels ist früher unter dem Namen Ohne Furcht und Adel erschienen.

Citadels

Autor Bruno Faidutti erklärt in der Spielanleitung wunderbar, wie ihn das Spiel in all den Jahren nie ganz los liess und wie es sich stetig weiterentwickelte. Das neue Citadels hat nun viel mehr Charakterkarten, zusätzliche einzigartige Gebäude und komplett neue Illustrationen erhalten. Zudem wurden die Endbedingungen angepasst: Man benötigt nur noch 7 Gebäude, um eine Stadt abzuschiessen. Dieses Wissen ist jedoch sinnlos, wenn man nicht weiss, wie es geht. Also los:

Vor dem Spiel einigen sich die Baumeister auf 8 oder 9 Charaktere. Dafür gibt es schöne Plättchen, die man in der Tischmitte für alle sichtbar auslegen kann. Mit diesen Charakteren bestreitet man die Partie. In manchen Unterkategorien leisten die Persönlichkeiten so einiges, vor allem aber spielen sie den anderen Baumeistern ganz schön übel mit, wenn sie richtig eingesetzt werden. Mord, Diebstahl, Handel, Gold – alles ist möglich, aber nix ist fix. Das Spektrum ist durch die Charaktere weit offen. Die Spieler einigen sich lediglich, wie fies sie es gerne haben.
Weitere Entscheidungen trifft man VOR der Partie zu den einzigartigen Gebäuden. Gebäude sind ja grundsätzlich dazu da, um sie zu bauen. Die einzigartigen Gebäude verfügen aber meist über zusätzliche Funktionen oder Möglichkeiten. Sie sorgen also nochmal für Abwechslung im Spiel. Zuletzt nimmt man noch die Aktionskarten in den Stapel oder eben nicht. Als Variante sorgen sie für zusätzlichen Aufruhr im Königreich. Dann kann es auch schon losgehen.

Citadels

Der Startspieler mischt den Charakterkarten-Stapel, legt verdeckt oder offen einige Karten zur Seite (je nach Spielerzahl) und wählt danach einen Charakter aus, den er in der aktuellen Runde gerne nutzen möchte. Der Reihe nach wählen die restlichen Baumeister ebenfalls. Sämtliche Charaktere sind nummeriert. So werden sie nach dem Auswahlverfahren auch durchgespielt. Wer zuerst gewählt hat, muss nicht zwingend als Erster zu seinen Aktionen kommen.
Der Spielablauf ist äusserst einfach und knapp gehalten: Erst nimmt man sich Geld oder eine neue Gebäudekarte, danach darf man exakt ein Gebäude bauen. Die Charakter-Fähigkeit nutzt man ebenfalls im eigenen Zug, der Zeitpunkt ist manchmal wählbar, manchmal klar definiert. Danach ist der Baumeister mit der nachfolgenden Charakterkarte an der Reihe.

Citadels

Die Charaktere sind entscheidend für das Spiel. Mit ihnen blockiert man andere Spieler, bestiehlt sie, reisst Gebäude wieder ein oder verhext sie sogar. Man kann ungefähr erahnen, welche Karten im Spiel sind, doch es gibt immer Charaktere, die gerade aussetzen.

Citadels

Ziel ist es allerdings, Gebäude zu errichten. Mit vier Gebäudekarten auf der Hand startet man in die Partie. Man kann sich weitere Gebäude holen, das Nachziehen ist jedoch zufällig. Man wählt eine aus zwei Karten. Der Gebäudebau kostet unterschiedlich viel. Der Preis ist zudem der Gebäudewert am Spielende. Nach dem Bau des 7. Gebäudes ist Schluss. Es gibt Bauten für verschiedene Gruppierungen (Adel, Militär, Religion, Handel und einzigartige Gebäude). Schafft man eine Mischung aus allen Gruppen bringt das Extra-Punkte. Punkte gibt es noch, wenn man als Erster seine Stadt abgeschlossen hat. Und auch die einzigartigen Gebäude bringen bei Erfüllung ihrer Aufgabe Punkte.
Wer in der Endabrechnung die Nase vorn hat, wird neuer Baumeister des Königs.


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Fazit zu Citadels

Citadels ist in der Grundstruktur sehr einfach zu spielen. Ein wenig Zeit benötigen die Charaktere, die Gebäude und allenfalls die Aktionskarten. Alles ist jedoch sehr gut beschrieben, entweder in der Anleitung oder auf den Karten selber. Denn Citadels ist ein sehr flexibles Spiel. Die Anleitung liefert einige Vorschläge für Kartenkombinationen, mit denen man starten kann. Praktisch immer benötigt man ein dickes Fell. Citadels ist kein Spiel, um die Gegner zu schonen. Doch das Pokern um die Charaktere und wer sie wohl besitzt, macht das Spiel erst zu einem Genuss. Als Beispiel: Man kann zwar einen Spieler beklauen, muss ihn aber benennen, d.h. der Charakter muss auch im Spiel sein. Vieles lässt sich berechnen, einiges bleibt im Dunkeln.

So ist Citadels eine unterhaltsame Kombination aus Kalkül, Glück und Ärger. Man sollte keinen Spieler aus den Augen lassen und niemandem über den Weg trauen. Die Interaktion ist gross, je nach Charakteren und Gebäuden kann eine Partie ganz unterschiedlich verlaufen. Das neue Citadels beinhaltet ganz viel, das ausprobiert werden will. Man spielt es mit bis zu 8 Baumeistern, 4 oder 5 wären allerdings meine Idealbesetzung, da es sich sonst etwas verzettelt. Wer gerne intrigiert, muss sich Citadels unbedingt ansehen.

Fakten zu Citadels

Autor: Bruno Faidutti | Verlag: Hans im Glück

Spielerzahl: 2 – 8 Personen
Spieldauer: 30 – 60 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Intrigante Baumeister mit dickem Fell
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: eher nicht
Beste Spielerzahl: ab 4 Personen
Richtet sich an: Kenner

Citadels | Autor: Bruno Faidutti | Verlag: Hans im Glück
Spiel für 2-8 Personen | Spieldauer: 30-60 Minuten | Ab 10 Jahren | Benötigt: Intrigante Baumeister mit dickem Fell | Wiederspielreiz: gross

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