Was macht man, wenn ein Würfelspiel besonders erfolgreich ist? Man gestaltet ein zweites… und ein drittes: Clever hoch drei ist der dritte Streich von Wolfgang Warsch mit neuen Farben und neuen Mustern und erneut ganz vielen Punkten. Die Jagd kann beginnen.

Die Erfolgsstory begann mit Ganz schön clever und setzte sich fort mit Doppelt so clever. Es bleiben scheinbar immer noch genügend Ideen für Clever hoch drei. Das Würfelspiel startet in eine neue Runde und setzt dabei auf viele bekannte Elemente, aber auch neue Würfelfarben und neue Herausforderungen. Für Spieler, die Teil 1 oder Teil 2 kennen, gelingt der Einstieg schnell: Spielblatt und Stift nehmen, die 6 Würfel bereit legen (diesmal gelb, türkis, blau, braun, rosa und weiss als Joker) und auf geht’s in die erste Partie. Der Spielablauf bleibt gleich. Der aktive Spieler würfelt und wählt einen Würfel aus. Kleinere Werte kommen aufs Silbertablett, an dem sich am Ende die Mitspieler bedienen können. Drei Mal wiederholt sich das Prozedere, hoffentlich jedes Mal mit einem passenden Wunschwürfel für den aktiven Spieler.
Der notiert sich seine Ergebnisse auf seinem Spielblatt, am Ende wählen die passiven Spieler einen der übriggebliebenen Würfel und notieren ebenso. Die Würfelfarben bestimmen den Bereich auf dem Spielblatt, in dem man auf Punktejagd geht. In einigen Bereichen setzt man ein Kreuz, in anderen den konkreten Zahlenwert. In vielen Fällen liegen schöne Boni drin: Man erhält ein weiteres Feld, eine zusätzliche Aktion oder eine zusätzliche Zahl. Daher sollte man geschickt sammeln, um an ganz viele Punkte zu kommen und eine Kettenreaktion auszulösen.

Doch wie sammelt man so bei Clever hoch drei? Im gelben Bereich kreuzt man Zahlen in der Reihe des aktuellen Wurfes an. Nehme ich den gelben Würfel in der zweiten Runde aus dem Spiel, kreuze ich die entsprechende Zahl in Reihe 2 an. Für den passiven Spieler gibt es nur wenige Felder in allen Reihen, die zur Verfügung stehen.
Im türkisen Bereich kann man mehrere Zahlen ankreuzen, wenn man den Würfel spät wählt und vorher schon gleiche Werte anderer Würfel zur Seite gelegt hat.
Der blaue Bereich startet mit der 7, danach kann man nach links und rechts um 1 erhöhen oder minimieren. Mit einer weiteren 7 kann man die Reihe jederzeit zurücksetzen, um weiter zu sammeln. Hier zählen immer die Würfel blau und weiss gemeinsam.
Der braune Bereich bietet Zahlenwerte an, die man von links nach rechts ankreuzen kann. Es ist erlaubt, Felder zu überspringen. Boni erhält man nur mit zwei anliegenden Feldern.
Der rosa Bereich lässt jede Zahl zu, doch man muss sich stets entscheiden, ob man die volle und multiplizierte Punktzahl notieren will, oder doch nur die Hälfte nimmt und dafür einen Bonus kassiert.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es bei Clever hoch drei zu grossen Teilen auf die Position des ausgewählten Würfels ankommt. Als zusätzliche Aktionen kann man sich „erneutes Würfeln“ sichern oder die Wahl eines „zusätzlichen Würfels“. Neu hinzu kommt das „Verändern eines Zahlenwertes“. Damit manipuliert man seinen Wurf, um an bessere Werte zu gelangen.
Am Ende notiert man die Punkte jedes Farbbereichs. Wer sich am besten durch die unterschiedlichen Bereiche kombiniert hat, gewinnt.
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Fazit
Bei Clever hoch drei (erhältlich ab 6.07 Euro) drängt sich natürlich ein Vergleich zu seinen erfolgreichen Vorgängern auf. Da lässt sich sagen, dass dieser dritte Teil deutlich komplexer daherkommt. Nicht im Sinne von „schwieriger zu spielen“, sondern im Bereich der Übersichtlichkeit der einzelnen Wertungen. Gerade in den Farben gelb und türkis erhält man durch die Positionen der Würfel mehr Möglichkeiten, die sich als aktiver oder passiver Spieler aber nochmal unterscheiden. So werden die ersten Partien zu ganz schönen mathematischen Denkaufgaben. Das bringt auch Wartezeiten mit sich, bis der aktive Spieler all seine Kombinationen durchgedacht hat. Rekordjägern und Zahlenjongleuren wird Clever hoch drei gut gefallen.
Wie noch in keinem der anderen Teile reihen sich die Kettenreaktionen aneinander, dass es eine wahre Freude ist. Die rosa Reihe lockt mit attraktiven, schnellen Boni. An ihr führt wohl kein Weg vorbei für ein erfolgreiches Spiel. Die Spielanleitung lässt Wiederholungstätern einen schnellen Spieleinstieg zu. Das ist vorbildlich gelöst. Einem Einsteiger in die Clever-Reihe würde ich aber Teil 1 empfehlen. Der spielt sich mit seinen Wertungen deutlich gradliniger und verständlicher. Es ist erstaunlich, welche Ideen immer noch vorhanden sind zum Sammeln bunter Würfelkombinationen. Clever hoch drei sorgt für frischen, aber auch komplexeren Wind bei der Punktejagd und spielt sich nicht mehr ganz so geschmeidig wie seine Vorgänger.
Alles über Clever hoch drei
Clever hoch drei | Autor: Wolfgang Warsch | Illustration: Leon Schiffer | Verlag: Schmidt Spiele
Spielerzahl: Würfelspiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren (brettspielblog.ch: ab 10 Jahren)
Benötigt: Kombinationen für Kettenreaktionen
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 3 Personen
Richtet sich an: Kenner