Cornwall – Spielkritik

Äusserst abwechslungsreich muss die Landschaft von Cornwall sein. Wer sich nicht im Moor verläuft, wandert über Wiesen, durch Wälder oder Dörfer. Und nicht zuletzt gehört natürlich auch ein Besuch im Pub dazu. Man muss seine Arbeiter nur rechtzeitig wieder rausholen.

Cornwall 1Cornwall ist ein Legespiel. Bekennende Spieler werden nach dem ersten Blick sofort „Carcassonne!“ rufen und liegen damit nicht ganz falsch. Ähnlichkeiten sind durchaus vorhanden. Die Landschaftsplättchen sind aber sechseckig und liegen schon in verbundenen Stücken auf dem Tisch. Je 3 Felder bilden ein Landschaftsplättchen, das aus unterschiedlichen Teilen bestehen kann. Da gibt es Berge, Dörfer, Moore, Wälder und Wiesen.
Jeder Spieler erhält einige Arbeiter, die sich gewichtig unterscheiden: Klein, lang, dick. Diese Wertung wird später noch wichtig sein.

Ein aktiver Spieler zieht sich ein verdecktes Landschaftsplättchen und legt es an das bisher ausliegende Cornwall an. Dabei muss mindestens ein Gebiet passend sein. Sind gleich mehrere Gebiete passend, bringt das zusätzlich Geld ein – ein oder zwei Münzen liegen drin. Danach darf der Spieler einen Arbeiter auf eine eben gelegte Landschaft setzen. Das ist kostenlos, sofern sich noch keine weiteren Arbeiter auf dem Gebiet befinden. Sonst muss man den Einsatz mit Geld ausgleichen. Auch wenn man einen zweiten oder dritten Arbeiter auf das eben gelegte Plättchen legen möchte, kostet das Geld. Da der Geldregen beim Anlegen der Plättchen nicht immer so gross ist, steht man laufend vor der Entscheidung, ob es sich lohnt einen Arbeiter zu setzen oder eben nicht.
Noch hat man mit seinen Arbeitern nichts gewonnen. Erst wenn ein Gebiet ganz abgeschlossen ist, wird es gewertet. Nun kommen auch die Werte der einzelnen Arbeiter wieder ins Spiel. Wer die Mehrheit in einem Gebiet hat, erhält die Punkte. Gebiete mit einer Flagge sind zudem punktereicher, so dass auch der Zweitplatzierte noch profitiert.

Cornwall 2

Landschaften wertet man auch, wenn ein Cottage gesetzt wurde. Die befinden sich auf einigen Landschaftsplättchen. Cottage-Gebiete dürfen später nicht mehr erweitert werden. Damit kennt man schon alle Legeregeln, bleibt nur noch die Frage, was man nach der Arbeit macht: Man geht in ein Pub. Die Arbeiter müssen dort erst ausgelöst werden, um sie ein weiteres Mal zu verwenden. Das kostet natürlich ein Geld – damit holt man aber gleich alle Arbeiter einer Farbe zurück.

Arbeiter in Moorgebieten suchen wohl ewig nach dem Ausgang. Sie bleiben bis zum Ende dort stehen und bringen erst dann Punkte ein. Da man nur 7 Spielfiguren besitzt, sollte man sorgsam mit ihnen umgehen. Wenn sämtliche Landschaftsplättchen gelegt wurden, wertet man die übriggebliebenen Felder und der Sieger nach Punkten steht fest.

Fazit:
Cornwall ist ein rundes, gut funktionierendes Legespiel. Die Spielregeln sind einfach, es wird schnell gebaut. Der Glücksfaktor beim Ziehen der Landschaften ist gross, besonders weil gute Plättchen auch viel Geld bringen, das man beim Setzen der Arbeiter wieder brauchen kann. Alles ist eben verzahnt. Die besten Legeplätze muss man erst einmal finden. Sonst vergibt man Geld und gute Positionen. Und nicht zuletzt ärgert man seine Mitspieler immer mal wieder, wenn Gebiete früher abgeschlossen und gerade noch Mehrheiten gesichert werden. Cornwall ist ein gutes Familien-Legespiel, das einige Gesichter hat. Ein kleiner Vorbehalt bleibt: Hat man schon andere Legespiele, wird einem vieles bekannt vorkommen. Cornwall bringt keine neuartige Spielekost auf den Tisch.

Cornwall | Autor: Johannes Schmidauer-König | Verlag: Schmidt
Legespiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 30 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Auge für Landschaft und Mitarbeiter | Wiederspielreiz: ok

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