Im Universum von Dysturbia ist die neue Krimireihe zum Miträtseln angesiedelt. Das Spezielle an den Crime Books ist jedoch: Man kann sie personalisieren! So steckt man plötzlich selber mitten in der wildesten Geschichte und ermittelt sich dem Ende entgegen – wie auch immer es ausgehen mag.
Die Welt von Dysturbia ist düster, das Verbrechen hat noch immer sämtliche Fäden im städtischen Alltag in den Händen und wirkt mehr oder weniger im Verborgenen. Die Detektei Dyscover hat in mehreren Fällen ihren Mut bewiesen und ermittelt trotz grosser Gefahr (Mörderischer Maskenball). Doch nun ist unsere persönliche Mithilfe gefragt. In drei Abenteuern stellen wir uns gegen das Syndikat und ermitteln entweder in einem Agententhriller, einem Escape-Abenteuer oder einem Horror-Fall. Wir bewegen uns in dieser Rezension Auf Abwegen. Bevor man das Buch in den Händen hält, gibt es allerdings noch einiges zu erledigen. Die Crime Books müssen personalisiert werden. Wir brauchen einen Namen der Detektei, drei ErmittlerInnen und den Slogan für unsere Visitenkarte. Schon sind wir im Business, wenn in einigen Tagen das fertige Buch zu Hause eintrudelt.
Wir haben uns für den Agententhriller entschieden. Ohne zu viel von der Story zu verraten, startet das Abenteuer mit einem Brief, den die Detektei erhält. Lilly Westerby macht sich Sorgen um ihre Ehe und vermutet, dass ihr Mann fremdgeht. Eigentlich wollte sich die Detektei ja den wirklich wichtigen Problemen von Dysturbia widmen. Das scheint es ja nun mit einem Eifersuchtsdrama nicht zu sein. Trotzdem starten wir ein wenig widerwillig die Ermittlungen und stecken bald tiefer in einer Geschichte mit überraschenden Wendungen, als zuerst vermutet.
Crime Books – Auf Abwegen ist ein Rätselkrimi. Story und Rätselteile wechseln sich in einem schönen Rhythmus ab. Und immer wieder sind die eigenen Namen im Spiel, das ist schon etwas ungewöhnlich im Lesefluss und entlockt hin und wieder ein Schmunzeln, wenn einige Eigenschaften tatsächlich auf die realen Personen zutreffen könnten.
Zentral ist natürlich der Rätselteil. Auf Abwegen ist eine Story mit mittlerem Schwierigkeitsgrad und das trifft es perfekt. Bei den Rätseln liegt nicht alles offensichtlich auf der Hand. Man muss sich bei einigen Aufgaben durchkombinieren und richtig knobeln. Da gibt es Kreuzworträtsel, Knobelaufgaben, Logikspiele oder Routenberechnungen. Alles ehr unterschiedliche Aufgaben. Selbst wer schon viele Escape-Rätsel gelöst hat, wird ziemlich sicher auf neue Komponenten stossen. Eine Lösung muss sogar in einem weiteren Rätsel verwendet werden.
Hilfestellungen gibt es ganz am Ende des Buches, schön im Einband versteckt. Dort kann man sich Tipps holen für das Lösen der einzelnen Rätsel.
Am Ende eines Kapitel erhält die Detektei immer einige Fragen gestellt und man holt sich Punkte für die korrekte Beantwortung. Die Antworten erhält man natürlich nur, wenn man die Story genau liest und die gestellten Aufgaben richtig löst. Es hat ja niemand behauptet, dass das Detektivleben einfach sei.
Nach etwas mehr als 80 Seiten ist Schluss und der Fall hoffentlich gelöst, damit sich die Detektei neuen Aufträgen widmen kann.
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Fazit
Bei Crime Books – Auf Abwegen treffen gleich mehrere Komponenten zusammen. Auf der einen Seite erhalten wir eine Geschichte, die im düsteren Dysturbia spielt und Erinnerungen an die Detektei Dyscover wieder aufleben lässt. Auf der anderen Seite bewegen wir uns im Escape-Spiel-Bereich, in dem man von Rätsel zu Rätsel schreitet, um der Lösung immer ein wenig näher zu kommen.
Ein grosses Plus ist natürlich die Personalisierung des ganzen Abenteuers. Wer ein Crime Book bestellt, erhält sofort den Zugang zum Konfigurator, in dem man seine gewünschten Angaben macht. Ob man das Buch für sich selber möchte oder jemandem schenken will, spielt keine Rolle. Man ist frei in seinen Angaben und kann sogar noch eine Grussbotschaft für die erste Seite schreiben. Die eingesetzten Namen kommen ständig in der Geschichte vor. Das fühlt sich mitunter seltsam komisch an, die Freude, ein Teil von Dysturbia zu sein, überwiegt aber deutlich.
Die Rätsel sind knackig, aber lösbar, wenn man sich schon einmal im Escape-Bereich bewegt hat. Einsteiger dürften stark gefordert sein und müssen wohl eher auf die Tipps zurückgreifen.
Das Abenteuer ist sehr gelungen, Rätsel und Story fliessen ineinander und die persönliche Note setzt dem Buch noch die Krone auf. Die Crime Books sind ganz einfach eine tolle Idee.
Crime Books
Verlag: Homunculus Spiel | Story: Sebastian Frenzel | Rätsel- und Grafikdesign: Anja Fuchs
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