Crime Zoom – Ein tödlicher Autor – Spielkritik

Autor Arnold Knox lädt zur Cocktailparty ein, um sein neuestes Werk zu feiern, das kurz vor der Veröffentlichung steht. Doch wo ist der Autor? Crime Zoom – Ein tödlicher Autor fordert die Ermittler heraus.

Crime Zoom - Ein tödlicher Autor

Der Krimi im Taschenformat geht in die nächste Runde. Während es bei Crime Zoom – Sein letztes Blatt um einen Toten ging, dreht sich bei Crime Zoom – Ein tödlicher Autor alles um einen Vermissten. Dabei war die Party doch geplant und vorbereitet. Ein fröhliches Fest hätte es werden sollen, nach zwei Jahren hat Autor Knox endlich sein neuestes Werk vollendet. Die geladenen Gäste sind bereit, doch vom Autor fehlt plötzlich jede Spur. Seine Frau bittet um Hilfe und schon stehen wir in der Eingangshalle des Hauses und werden vom Butler empfangen.

Das Spielprinzip von Crime Zoom bleibt gleich und trotzdem verlaufen die Ermittlungen ganz anders. Das Feld für die Ermittler bildet sich aus vielen Karten. So entstehen die Räume des Hauses auf dem Spieltisch, aus mehreren Teilen, in denen sich Menschen und Gegenstände finden. Will man etwas näher betrachten oder jemanden kennenlernen, so dreht man die Karte um und erhält zusätzliche Informationen. Auf diese Weise findet man Gegenstände, entdeckt neue Räume oder greift auch einmal daneben.

Die Ermittlungen laufen so lange, bis man sämtliche Informationen für einen Ermittlungsbericht zusammengetragen hat. Den Zeitpunkt wählen die Spieler selber. Am Ende gibt es allerdings kein Zurück. Bei den abschliessenden Fragen holt man sich Punkte für den Hauptstrang der Story, aber auch für die vielen Nebengeschichten, denen man nachgeht. Ganz wichtig: Bei Crime Zoom – Ein tödlicher Autor braucht man Beweise für seine Behauptungen. Nur was hieb- und stichfest bewiesen werden kann, bringt Punkte.

Crime Zoom - Ein tödlicher Autor

Die Ermittlungen werden durch die Karten geleitet. Gibt es neue Hinweise, erkennt man das an Nummern auf umgedrehten Karten. Das verhält sich ebenso, wenn ein neuer Raum entsteht. Gewisse Aktionen lassen sich nur durchführen, wenn man entsprechende Gegenstände besitzt. So sucht man im ganzen Haus nach entscheidenden Hinweisen. Zu Beginn lernt man ein wenig planlos die Menschen vor Ort kennen und taucht schnell tiefer in das Leben des Autors ein. Gute Ermittler müssen erkennen, welchen Hinweisen sie nachgehen und welche sie links liegen lassen.

Bei Crime Zoom – Ein tödlicher Autor spielt man nicht auf Zeit. Man kann die Ermittlungen also auskosten. Die Beweise und der Hergang der Story stehen im Zentrum. Nach rund einer Stunde wird man seine Sachen beisammen haben und stellt sich den Fragen des Ermittlungsberichts. Mit einem langen Epilog rundet man die Geschichte ab und erfährt sämtliche Details der Story um Autor Arnold Knox.


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Fazit

Die Crime Zoom – Reihe macht als Krimi im Taschenformat alles richtig. Es muss ermittelt werden. Das erledigt man nur mit Karten, die man bei Bedarf und genauerer Recherche einfach umdreht. Was man nicht braucht, lässt man liegen. Crime Zoom – Ein tödlicher Autor führt einige Nebenstränge mit. So sortiert man aus, was wirklich wichtig ist und was für die Klatschpresse interessant, für die Ermittlungen aber nebensächlich ist. Es gibt viele Details in der Story, beinahe zu viele. Jeder Mensch im Hause des Autors trägt so seine Geschichte mit sich herum, die sich zu einem eigenen Fall ausweiten könnte. Das Spiel rät dazu, unnötige Karten in der Detektivarbeit auszulassen.

Der Ermittlungsbericht stellt dann aber trotzdem allerlei Fragen, auch zu Gegebenheiten in Nebensträngen, um Personen auszuschliessen. Also lohnt es sich, genau zu ermitteln, sich zahlreiche Karten anzusehen. Das Wissen wird am Ende benötigt, auch wenn man die Tat schon vorher erklären kann. Die Punktezählerei am Ende ist eigentlich unnötig. Wer den Durchblick hat, kann alles erklären. Die Crime Zoom – Reihe ist trotzdem gute, spannende Unterhaltung, bei der man sich die Ereignisse im Autorenhaus Schritt für Schritt zusammenreimen muss. Das sollte guten Ermittlern durchaus gelingen.

Alles über Crime Zoom – Ein tödlicher Autor

Crime Zoom – Ein tödlicher Autor | Autor: Stéphane Anquetil | Illustrationen: Goliat Gashi | Verlag: Aurora / Asmodee

Spielerzahl: Rätselkrimi für 1 – 6 Personen
Spieldauer: 60 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Den Riecher für die korrekte Story
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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