Daddy Winchester – Spielkritik

Er war ein grosses Schlitzohr im Wilden Westen, Daddy Winchester. Nach seinem Tod lässt er seine Nachkommen zur grossen Versteigerung seiner Parzellen einladen. Mit ein wenig Startgeld bieten sich seine Erben um Kopf und Kragen, um doch noch ans grosse Geld zu gelangen.

Daddy Winchester

Daddy Winchester war reich und hatte jede Menge Ländereien. Sein Besitz soll auf jeden Fall in der Familie bleiben. Doch wer soll erben? Jede seiner Parzelle wird versteigert. Wer holt sich am meisten Geld und wird zum neuen Oberhaupt der Familie? Das Spielbrett mit den 19 Parzellen wird vorbereitet, eine Lok und ein Dampfschiff fahren durch die Landschaft, in den Minen und der Ranch liegen Überraschungen verborgen, ein wenig Geld liegt im Saloon. Daddy Winchester hat seinen Reichtum gut gestreut, nur weiss keiner, wo sich was befindet. Jeder Spieler erhält 8 Dollarscheine und 2 geheime Ziele. Mit dem Ziehen eines Parzellenplättchen startet man in die erste Versteigerung in diesem knallharten Bietspiel. Wer schnappt sich die einzelnen Parzellen?

Die aktuell ausgeloste Parzelle kommt unter den Hammer. Daddy Winchester bringt viel Papiergeld mit. In Tausenderschritten fallen reihum die Gebote. Wer passt, ist aus dem Rennen. Doch was bringen die Parzellen? Man benötigt sie für die geheimen und offenen Ziele des Spiels, die bestimmte Parzellen zur Erfüllung einfordern. Zudem gibt es auf einigen Parzellen noch überraschend Geld des verstorbenen Schlitzohrs zu finden. Hat niemand Interesse an einer Parzelle, muss sie der erste Spieler für 1000 Dollar erwerben oder er erhält sie umsonst, wenn er kein Geld besitzt.
Jetzt kommt ein besonderer Kniff von Daddy Winchester: Beim Bezahlen des verhandelten Preises zahlt man seine Mitspieler gerecht aus. Jeder erhält seinen Teil der Kaufsumme, was übrig bleibt, kommt in den Saloon.

Daddy Winchester
Die Auktion kann beginnen.

Die eben gekaufte Parzelle wird mit dem Cowboy-Hut in der Spielerfarbe markiert. Beim Kauf erhält man auch ein offen ausliegendes Bonusplättchen, dessen Aktion man sofort ausführt. Man bewegt die Lok oder das Schiff, holt sich Geld aus dem Saloon oder kann sich eine verdeckte Karte seiner Wahl ansehen. Das betrifft auch die geheimen Ziele der Mitspieler, wichtige Informationen, um spielerisch Einfluss zu nehmen. Versetzt man das Schiff oder die Lok, erhalten angrenzende Parzellen-Besitzer Dollars.

Am Ende des eigenen Spielzuges überprüft man, ob man eines der offenen Ziele erfüllt. Dann erhält man sofort einen Stapel Dollars, den man gern für weitere Auktionen einsetzt. Das Geld soll man während des Spiels geheim halten. Es ist sowieso verboten über seine Verhältnisse zu leben. Kredite gab es im Wilden Westen nicht.
Ein echtes Duell darf ebenfalls nicht fehlen: Bieten nur noch 2 Spieler um eine Parzelle mit, kann man ein Mal in der Partie einen Mitspieler zum Duell auffordern. Der Gewinner des Karten-Zieh-Duells erhält die Parzelle zum zuletzt gebotenen Preis.

Daddy Winchester
Das Spielmaterial von Daddy Winchester

Daddy Winchester war ein schlauer Fuchs. Selbst nach seinem Tod sorgt er für Unterhaltung bei seinen Erben. Wer nach dem Verkauf der 19. Parzelle am meisten Geld besitzt, gewinnt die Partie. Dazu gehören die bereits erspielten Dollars, die Dollars aus erfüllten geheimen Zielen und eine Sonderprämie für den Spieler mit den meisten Parzellen.


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Fazit

Das Spiel sieht imposant aus auf dem Tisch: Der Western-Style, die Lok, das Schiff und eine Handvoll Dollars. Hier kann gehandelt werden und dabei verteilt sich das eben gebotene Geld wieder schön unter den Mitspielern. Die Ziele darf man nie aus den Augen verlieren – sowohl die offenen auf den Geldbündeln, als auch die geheimen bei sich. Sie sorgen am Ende für den grossen finanziellen Unterschied. Die Ziele sind in bekannten Mustern vorhanden: gewisse Parzellen besitzen, Aktionsplättchen sichern, Bedingungen erfüllen. Das beeinflusst natürlich das Kaufverhalten. Einige Parzellen will man sich unbedingt sichern, andere nicht. Doch den Mitspielern möchte man sie nicht kampflos überlassen.

Es beginnt ein Zocken um die besten Parzellen, das sehr unterhaltsam ist, wenn genügend Spieler mitspielen. Konkurrenz belebt das Biet-Geschäft. Etwas unpraktisch ist das Papiergeld. Es soll vor den Mitspielern verborgen werden. Das ist durch die Grösse der Scheine schlicht unmöglich. Die Lok und das Schiff sehen toll aus und müssen vor der ersten Partie zusammengebaut werden. Während des Spiels gebührt ihnen leider nur eine Nebenrolle. Als familienfreundliches Auktionsspiel macht Daddy Winchester aber Laune.

Alles über Daddy Winchester

Daddy Winchester | Autor: Jérémy Pinget | Illustrationen: Sylvain Aublin| Verlag: HUCH!

Spielerzahl: Versteigerungsspiel für 3 – 5 Personen
Spieldauer: 40 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Den Riecher für gute Parzellen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 4 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

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