Darwin’s Dice – Spielkritik

Nach dem grossen Erfolg von Frantic, dem fiesen Kartenspiel, legt der Verlag Rulefactory nach. Darwin’s Dice heisst das Stichspiel – und lässt die Würfel in jeder Runde neu über den Trumpf entscheiden.

Stichspiele sind in der Schweiz sehr beliebt. Das ganz Land jasst. Mit den tierischen Motiven von Darwin’s Dice geht man ebenfalls auf die Jagd nach Punkten. Die Spielkarten unterscheiden sich in der Tierart, der Farbe und dem Kartenwert. Nicht alle Karten sind gleichzeitig im Spiel, man absolviert 3 oder 4 Runden. Der Spielablauf ist einfach. Erst würfelt der aktuelle Darwin die Trumpfkarte (Farbe und Wert) aus. Die Würfel legen gleichzeitig noch fest, ob der höchste oder der kleinste Zahlenwert sticht. Dieser Fall tritt ziemlich häufig ein, wenn die Trumpfkarte nicht auf den Tisch kommt. Dann entscheidet der Zahlenwert.

Sind die Vorgaben bekannt, spielen alle verdeckt eine Karte. Man überprüft, wer den Stich macht und sammelt die Karten ein. Der Gewinner des Stichs ist zugleich der neue Darwin, der mit den Würfeln die Trumpfkarte für den nächsten Zug bestimmt.
Ist der Gewinner wegen gleicher Zahlenwerte nicht eindeutig zu bestimmen, entscheidet ein witziger Tie-Breaker: Die Grösse des Tieres. Sind die Gewinnerkarten total identisch, bleiben sie liegen. Der nächste Stich holt dann alle Karten rein.

Für zusätzliche Unordnung sorgen die Spezialkarten. Sticht die Schlange, verliert der zweitstärkste Spieler alle in dieser Runde gesammelten Stiche. Die Eule besitzt als einzige Karte den Wert 0 oder 9 und sticht daher immer – ausser die Trumpfkarte liegt aus. Und der Skorpion überbietet als einzige Karte die Trumpfkarte. Zudem fügt er dem Trumpf-Spieler noch Schaden zu, indem er ihm alle aktuellen Rundenstiche streicht. Nichts ist sicher, aber immer alles möglich.

Je nach Spieleranzahl erhält man drei oder vier Mal neue Karten. Wie beim Jassen ist es von Vorteil, wenn man sich merkt, was schon gelaufen ist. Denn ob man mit der Trumpfkarte ins Spiel geht, die Eule ausspielt oder einfach mal den Skorpion zieht, kann entsprechend risikoreich sein. Oder anders ausgedrückt: Es gibt auch viel zu verlieren.
Am Ende zählen die gesamten Rundenpunkte und der Sieger steht fest.


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Fazit zu Darwin’s Dice

Darwin’s Dice ist kein Frantic. Während das Vorgänger-Kartenspiel mit überraschenden, fiesen Momenten spielt, zieht sich das Stichspiel doch ziemlich linear dahin. Es bietet in seinen geordneten Bahnen wenig Raum, um auszubrechen. Zudem ist man von vielen Faktoren abhängig, die man nicht beeinflussen kann: Die Trumpfwahl, Kartenglück, die Kartenwerte. Der Spielablauf von Darwin’s Dice ist äusserst simpel, die Mechanismen funktionieren einwandfrei.

Doch das Spiel verliert ein wenig von seiner Leichtigkeit, da die Stichbedingungen dauernd wechseln, nicht nur durch die Trumpfkarte, sondern auch gleich noch durch hohe und tiefe Werte, kleine und grosse Tiere und Sonderkarten, die die Gesetze sofort wieder aushebeln. Für die Spieler ein ewiges Hin und Her. Es ist nicht möglich einen Stich sicher einzuplanen, zu viel driftet in die Zufälligkeit ab. Was spielen die Mitspieler? Welche Karten sind überhaupt im Spiel? Wen das nicht stört, der findet bei Darwin’s Dice einen lockeres Stichspiel mit leichtem Ärgerfaktor – immer wieder unberechenbar. Im Bereich der vielen Stichspiele sind Darwins Forschungen in der Endabrechnung noch ein wenig wirr.

Fakten zu Darwin’s Dice

Autoren: Pascal Frick, Fabian Engeler, Stefan Weisskopf | Verlag: Rulefactory

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 6 Jahren
Benötigt: Stichkarten
Wiederspielreiz: ok

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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