Als Händler versucht man in den drei Provinzen des Königreichs Fuss zu fassen. Das gelingt nur, wenn man die verantwortlichen Konziliare der Provinzen um den Finger wickelt – man könnte es auch Bestechung nennen. Das Konzil der Vier fordert zum geschickten Bau von Kontoren auf, denn nur vernetztes Handeln bringt Punkte.
Der Spielplan zeigt die Provinzen mit ihren Städten. Über jeder Provinz thront ein Balkon mit den zuständigen Konziliaren. Auch der König selbst verfügt über einen Balkon, auf dem der Adel wartet. Mit 10 Kontoren startet jeder Spieler ins Rennen um die besten Plätze der Provinz. In einem Spielzug zieht man erst eine Politikkarte nach. Mit ihnen können später Konziliare beeinflusst werden. Danach muss eine Hauptaktion und darf eine „schnelle Aktion“ durchgeführt werden. Die Reihenfolge ist beliebig.
Aus vier Hauptaktionen kann man wählen:
– Man wählt einen Konziliar. Das macht richtig Laune. Aus dem Vorrat nimmt man sich einen Konziliar mit der gewünschten Farbe und schiebt ihn auf einen der Balkone. Dabei fällt ein überzähliger Konziliar von der anderen Seite des Balkons und man erhält erst noch 4 Gold.
– Die erste Aktion macht Sinn, wenn man die zweite kennt: Man erwirbt eine Baugenehmigung, indem man die Konziliare mit Politikkarten „überredet“. Je mehr Karten man in den passenden Farben der Konziliare besitzt, desto billiger wird der Bestechungsversuch. Sonst macht man eben Ausgleichszahlungen mit Gold. Dafür erhält man einen Bonus für jede erworbene Genehmigung.
– Man nutzt eine Baugenehmigung im eigenen Besitz, um ein Kontor zu bauen. Die Genehmigung zeigt genau an, in welche Städte man bauen darf.
– Besticht man den Adel auf dem Königsbalkon, darf man ebenfalls bauen. Dazu verschiebt man den König auf dem Strassennetz der Provinzen (natürlich gegen Gold) und baut am Ende der Reise.
Nur wer als Erster in einer Stadt baut, macht das kostenlos, sonst zahlt man für jedes bereits bestehende Kontor mit einem Assistenten. Jede Stadt bringt einen Bonus beim Bau. Diese Boni summieren sich, wenn man an ein bestehendes Netz der eigenen Kontore baut. Bauen nach Plan macht also durchaus Sinn und bringt unter Umständen zahlreiche Errungenschaften (Assistenten, Gold, Punkte etc.).
Die „schnellen Aktionen“ dienen zusätzlichen Möglichkeiten: Assistenten anheuern, Baugenehmigungen austauschen, einen Konziliar wählen oder gleich eine weitere Hauptaktion ausführen. Alles gibt es nur im Tausch gegen Gold oder Assistenten.
Alle Aktionen verfolgen nur ein Ziel: Sich Mehrheiten verschaffen, schneller als die Mitspieler sein. Es gibt zahlreiche Bonuspunkte zu verdienen. Wer hat zuerst eine ganze Provinz mit seinen Kontoren bereichert? Wer hat alle Städte einer Farbe bebaut? Zusätzlich kann man anfangs auch noch königliche Belohnungen kassieren. Es lohnt sich wirklich, schnell eine Aufgabe zu erfüllen.
Dann wäre da noch die Adelsleiste. Auf ihr steigt man nur mit Boni aus Baugenehmigungen und bei Städten. Auch darauf kann man setzen, es locken ebenfalls zahlreiche Annehmlichkeiten auf der Adelsleiste.
Das Konzil der Vier endet, wenn ein Spieler alle Kontore gebaut hat. Es werden noch letzte Punkte für die meisten Baugenehmigungen und die besten Plätze auf der Adelsleiste verteilt, danach steht der Sieger nach Punkten fest.
Fazit:
Das Konzil der Vier spielt sich schnell und mit übersichtlichen Aktionen. Die Kunst ist es, das Spiel zu lesen. Wann nützt welche Aktion wohl am meisten? Eine Bonus-Kettenreaktion beim Städtebau ist nicht zu verachten, doch um die üppigen Bonusplättchen in den Provinzen oder den Städten einzufahren, muss man oft auch Kompromisse machen und ausserhalb der Komfortzone bauen. Wer seine Pläne verfolgt und trotzdem auch wechselnde Bedingungen eingehen kann, hat Chancen auf den Sieg. Das Konzil der Vier spielt sich zwar locker runter, hat aber doch ein paar Unebenheiten. Die Städtefarben sind unglücklich gewählt und oft schwer erkennbar. Die Bonuspunkte sind am Anfang sehr stark. Wer eine Jagd nach Regionen oder Städten verliert, ist schnell abgeschlagen. Und fehlen die passenden Politikkarten, bettelt man vergeblich um die Gunst der Konziliare – das Glück spielt mit. Trotz allem: Ich spiele Das Konzil der Vier gerne, gerade weil man sich den besten Weg durch das Spiel suchen muss. Denn das Spiel verändert sich. Und wenn man die Zeichen früh genug erkennt und rechtzeitig ausweichen kann, bleibt eine Partie lange offen.
Das Konzil der Vier | Autoren: Simone Luciani, Daniele Tascini | Verlag: Cranio Creations, Heidelberger Spieleverlag
Brettspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 40-70 Minuten | Ab 10 Jahren | Benötigt: Tempo und Plan beim Handelsausbau | Wiederspielreiz: gross