Eisenbahnen sind gerade bei Kindern ein beliebtes Motiv. Das Schweizer Eisenbahnspiel entstand in Kooperation mit der SBB, daher sind auch Bilder des neuesten Rollmaterials im Spiel und auf dem Cover integriert. Starten wir also zu einer Zugsreise durch die Schweiz.
Der grosse Spielplan erinnert ein wenig an die Schweizer Reise. Logisch, die Schweiz ist klein und die zu befahrenden Strecken sind sich ähnlich. Weitere Ähnlichkeiten sind aber nicht vorhanden, das Spielsystem erinnert dann doch eher an das Kartenspiel Game of Trains. Doch der Reihe nach.
Gleich vier Routen lassen sich befahren, auf eine sollte man sich vor dem Spiel einigen. Jeder Spieler erhält eine Lok und eine Zugendekarte, dazwischen 9 verdeckte Waggonkarten. Zwei Ereigniskarten runden das Angebot noch ab, dann kann es auch schon losgehen.
Das Schweizer Eisenbahnspiel spielt sich in 2 Phasen. Erst bringt man ein wenig Ordnung in seinen Zug. Dafür decken alle Spieler ihre Waggonkarten auf, ohne die Reihenfolge zu verändern. Die Waggons, mit Zahlenwerten von 2 bis 70, liegen ziemlich durcheinander in der eigenen Zugskomposition. Das soll möglichst schnell geändert werden, eine aufsteigende Reihe muss her. Der Reihe nach führt jeder Spieler eine Aktion aus. Am häufigsten tauscht man einen Waggon aus. Dazu zieht man eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel oder wählt eine offene Karte vom Ablagestapel. Nicht jeder nimmt gerne die Katze im Sack. Statt eines Tausches kann man auch eine seiner zwei Ereigniskarten spielen. Die Ereignisse wechseln von „persönlich nützlich“ bis zu „nützlich für die Mitspieler“. Ihr Einsatz bringt also persönliche Vorteile, kann aber auch die Mitspieler bremsen, wenn deren Reihenfolge bereits fortgeschritten ist. Ein kluger Einsatz ist sinnvoll.
Hat ein Spieler eine komplett aufsteigende Waggonreihe vor sich, endet Phase 1. Alle Spieler erhalten Punkte und dürfen ihre Spielfiguren auf der Bahnstrecke so weit vorwärts ziehen, wie ihre Waggonreihe stimmt. Im besten Fall sind das also 9 Felder, die man gewinnen kann. Jokerkarten können bei der Reihung der Waggons nützlich sein, bringen am Ende aber keine Punkte. Und einmal im Spiel setzt man VOR der ersten Phase seine Turbo-Karte und profitiert von der doppelten Punktzahl – in der Hoffnung, dass man danach eine perfekte Reihenfolge erwischt. Auf dem Spielplan gibt es noch einige Aktionsfelder, die eine Spielfigur weiter nach vorne oder gar zurück führen. Geübte Eisenbahnfahrer achten auch darauf.
Es folgt die Challenge-Phase. Ein Zwischenspiel mit Multiple Choice-Fragen zu Städten auf der Eisenbahnstrecke. Alle Spieler beantworten eine zufällig ausgewählte Frage und holen sich bei richtiger Beantwortung zwei Punkte ab.
Nach diesem Muster spielt man Runde für Runde, puzzelt sich seine Waggons zusammen, beantwortet eine Frage bis man den Zielbahnhof erreicht. Der schnellste Lokführer gewinnt.
Eine schöne Zusatzregel gibt es zu direkt aufeinanderfolgenden Zahlenwerten. Wer es schafft, zwei solche Zahlen in seine Waggons zu bauen, erhält sofort ein Feld auf der Bahnstrecke. Das bringt manchmal knifflige Entscheidungen, auf welche Karten man setzen soll.
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Fazit zu Das Schweizer Eisenbahnspiel
Das Schweizer Eisenbahnspiel ist eine echt gelungene Zusammenarbeit zwischen Verlag und Betrieb. Mit so einem Werk profitiert die SBB wohl ebenfalls. Die neuen Bilder und die Wagenkarten animieren auf jeden Fall sofort zu einer Partie. Der Karten-Sortier-Mechanismus ist eine vereinfachte und entschlackte Variante aus dem Kartenspiel Game of Trains. Schon dort fand ich den super, im Schweizer Eisenbahnspiel beweist er noch grössere Familientauglichkeit.
Worauf man nach einigen Partien verzichten kann, ist Phase 2 des Spiels. Das hat mehrere Gründe: Als Familienspiel ist die Beantwortung der Fragen vom Wissensstand her schlicht ungerecht. Und nach einigen Partien kennt man die Fragen, Wiederholungen lassen sich nicht vermeiden. Eine Lösung ist ganz einfach: Die Challenge kann man spielen, muss man aber nicht. Bei mir sind die Fragekarten aus dem Spiel. Schlimm? Nein, die erste Phase trägt trotzdem durch das Spiel, mit Joker- , Ereignis- und Turbokarten sind Elemente drin, mit denen man sehr gut spielen kann, das Spielbrett liefert Aktionsfelder und Streckenvarianten. Das allein ist eine runde Sache in sich und macht Das Schweizer Eisenbahnspiel zu einem richtig schönen Familienspiel, bei dem man am liebsten gleich eine Zugfahrt im neuen Rollmaterial der SBB anhängen würde.
Fakten zu Das Schweizer Eisenbahnspiel
Autor: Funtasy Factory | Verlag: carta.media
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 9 Jahren
Benötigt: Rangiertechnik und Planungsgeschick
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie
Wieso heisst Ponte Brolla plötzlich Porte Brolla?
Peinlich peinlich!
Jetzt musste ich grad selber schnell nachschauen. Bei Ponte Brolla hat es tatsächlich einen Buchstabenverwechsler gegeben. Ist mir spielerisch gar nicht aufgefallen, obwohl ich jeden Herbst ständig dort durchfahre.
Hallo an alle, das ist wirklich eine Inforeiche Webseite, danke. LG Claudia