Decktective – Blutrote Rosen – Spielkritik

Decktective heisst die neue Kriminalreihe, bei der man gemeinsam Fälle lösen muss. Dabei bedient sich das Format bei bekannten Mustern und fügt sie zu einem interessanten Ganzen zusammen. Blutrote Rosen heisst der erste Fall der Reihe.

Decktective - Blutrote Rosen

Graf Ferdinand Tudor liegt leblos neben einem Rosenbusch. Herzog Edward York entdeckt die Leiche, als er zum Frühstück auf dem Anwesen eintrifft. Der Tatort, das Anwesen der Tudors, wächst aus der Spieleschachtel. Er ist ein zentrales Element des Spiels, man sollte ihn immer im Auge behalten. Sonst nimmt Decktective Anleihen aus der Deckscape-Reihe. Auf den Spielkarten erscheinen stets neue Hinweise. Die Karten kommen nach einer definierten Reihenfolge ins Spiel. Decktective ist ebenfalls ein kooperatives Spiel. Grundsätzlich dürfen sich die Spieler beraten und über Motiv und Täter diskutieren. Doch es gibt Ausnahmen, und an dieser Stelle kommt das Muster aus der Sherlock-Reihe ins Spiel.

Drei Handkarten besitzt jeder Spieler. Die Informationen dieser Karten sind vorerst geheim, ausser ein Spieler entscheidet sich, die Karte offen auszulegen. Nur die Titel der Karten darf man jederzeit nennen. Doch welche Informationen sind wichtig? Genau darum dreht sich alles bei Decktective – Blutrote Rosen. Unnütze Informationen legt man ins Archiv – und spricht ab sofort nicht mehr darüber. Das Ablegen ist zentral. Archiv und ausgelegte Karten müssen sich die Waage halten. Ein Kartenwert, den man auslegen möchte, darf nicht höher sein, als die Anzahl der Archivkarten.

Decktective - Blutrote Rosen

In gewissen Abständen erhalten die Spieler neue, allgemeine Hinweise, die man in die Ermittlungen einstreuen kann. Mit dem Ausspielen der letzten Handkarten endet das Spiel. Es folgen abschliessende Fragen, bei denen die Ermittler ihr Wissen überprüfen. Sie erhalten Punkte für ihre Leistung und die richtigen Antworten. Am Ende ist man hoffentlich der richtigen Spur gefolgt.

Decktective - Blutrote Rosen

Die Decktective-Spiele eignen sich nur für eine Partie. Ist der Fall gelöst, kennt man ja sämtliche Geheimnisse. Das Spiel lässt sich aber weitergeben, zerstören muss man nichts.


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Fazit

Den Mechanismus des Decktective-Spiels finde ich sehr gelungen. Die Kombination aus dem Haus in der Schachtel, den Hinweisen und dem Ablegen der Karten ins Archiv erfordert ständige Entscheidungen. Durch die Vorgabe der Kartenreihenfolge lässt sich das optimal steuern und die Ermittlungen schreiten Stück für Stück voran. Das Spielgefühl ist eindeutig kriminalistischer als bei der Deckscape-Reihe und daher mit dem Lösen des Falles viel näher bei den Sherlock-Spielen angesiedelt. Diskutieren, kombinieren und die Suche nach haarsträubenden Theorien gehören bei diesem Spiel einfach dazu.

So weit, so gut – für ein total stimmiges Bild fehlen mir aber noch zwei Dinge. Der erste Fall Blutrote Rosen ist doch sehr einfach gestrickt. Es sollte keine Schwierigkeiten bereiten, den Fall zu lösen. Vieles ist doch sehr klar, es handelt sich um ein Einsteiger-Rätsel. Auf der Schachtel ist leider nichts über den Schwierigkeitsgrad zu erfahren. Und schliesslich ist die Story ein wenig dünn. Ich behaupte sogar: Das könnte nie so stattfinden! Ein wenig mehr Realismus dürfte schon sein. Trotzdem glaube ich absolut an das Spielsystem. Wir wurden damit gut unterhalten. Der nächste Decktective-Fall soll ein wenig anspruchsvoller sein. Ich bin gespannt.

Alles über Decktective – Blutrote Rosen

Decktective – Blutrote Rosen| Autoren: Martino Chiacchiera, Silvano Sorrentino| Illustration: Alberto Besi | Verlag: ABACUSSPIELE

Spielerzahl: Kartenspiel für 1 bis 6 Personen
Spieldauer: 60 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Kriminalistischen Spürsinn
Wiederspielreiz: ok

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2-4 Personen
Richtet sich an: Familie

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