König Edelbart der Übertreffliche fällt nicht nur durch seinen wallenden Bart auf, er möchte von seinen Burgbaumeistern auch die prächtigste Mauer um seine Burg haben. Bei Der Wettkampf der Burgbaumeister trifft Memory auf Legespiel – und das mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Das Kartenspiel in der kompakten und praktischen Schachtel macht auf den ersten Blick Lust aufs Spielen. Die Illustrationen sind toll gelungen. Mit einem Startturm mit dem Wert 1 plant jeder Burgbaumeister seine eigene Mauer. Genau 9 Mauerteile müssen noch angehängt werden, um den Prachtsbau zu vollenden. Dabei soll der Zahlenwert jeder angefügten Mauerkarte ansteigend sein. Die Nummerierung geht von 2 bis 46. Sämtliche Mauerteile findet man in der Tischmitte. Sie liegen verdeckt aus. Der Reihe nach darf jeder Spieler eine Karte umdrehen. Danach entscheidet er sich, ob er das Mauerstück behält und an seine Mauer anlegt oder ob er es in der Tischmitte verdeckt liegen lässt. Natürlich dürfen Zahlenlücken in der Mauer sein, der Wert muss aber immer ansteigend sein. Wer sich die ausliegenden Kartenwerte gut merken kann, füllt seine Mauer stetig bis zur 9. Karte.
In der einfachen Spielvariante gewinnt der schnellste Burgbaumeister mit seiner kompletten Mauer.
Der Wettkampf der Burgbaumeister lässt sich aber noch steigern. Es gibt einige Mauerteile, auf denen verschiedene Gestalten wandeln. In der Variante für Fortgeschrittene lösen solche Karten unterschiedliche Aktionen aus. Mit einer Kanone schiesst man ein Loch in die Mauer eines Mitspielers und entfernt eine Karte. Der König oder die Königin sind am Ende drei Punkte wert. Ein Ritter oder ein Burgfräulein bringen ebenfalls einen Punkt, als Paar kombiniert sogar noch einen weiteren. Auch Raben auf den Zinnen der Burg sind einen Punkt wert. Erwischt man den Zauberer, darf man zu einem späteren Zeitpunkt eine Karte in die bestehende Mauer schieben – das ist Magie! Und wer den Kanonen nicht schutzlos ausgeliefert sein will, baut einen kleinen Turm in die Mauer und schützt so die dazwischen liegenden Teile.
In dieser Variante gewinnt nicht mehr der schnellste Burgbaumeister, nun zählt die ganze Pracht. Jedes Mauerstück bringt einen Punkt, sind die Teile noch mit Rittern, dem König, Raben etc. geschmückt, erhöht man den Punktewert noch einmal. Auch wenn das Spiel beim Bau der 9. Mauer endet, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Ganz selten kann es vorkommen, dass die Spieler zu gierig sind und die Zahlenwerte früh ansteigen. Wenn gleich mehrere Spieler diese Taktik fahren, bleiben am Ende keine Karten mehr übrig, die angelegt werden können. In diesem speziellen Fall endet der Wettkampf frühzeitig und der Sieger wird mit der unvollendeten Mauer ermittelt.
Fazit:
Der Wettkampf der Burgbaumeister ist ein sehr schönes Kartenspiel. Die Kombination aus Memory und Legespiel ist gelungen. Spannung ist bei der Kartensuche garantiert und das Gehirn gefordert. Das Grundspiel eignet sich gut für Spieleinsteiger, die Zahlen sollte man allerdings schon kennen. Mit der Variante für Fortgeschrittene kommt zusätzlicher Spass ins Spiel. Man neigt dazu, ein grösseres Risiko zu fahren, um an die lukrativen Karten zu gelangen. Doch der Druck steigt stetig, wenn die Mitspieler mit ihrem Bau schnell voran schreiten. Mit den Motiven auf der Burgmauer lässt sich aber prima spielen. Man wünscht sich insgeheim noch mehr solcher Überraschungen, aber die würden wohl der Balance des Spiels schaden. Die ideale Spielerzahl liegt bei 3 oder 4 Spielern. Dann wird die Merkfähigkeit mehr strapaziert und die einzelnen Mauern entwickeln sich derart unterschiedlich, dass man immer darauf achten muss, den Anschluss nicht zu verpassen. Der Wettkampf der Burgbaumeister – ein richtig schönes Kartenspiel für die Familie.
Der Wettkampf der Burgbaumeister | Autor: Dominique Ehrhard | Verlag: moses.
Kartenspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 15 Minuten | Ab 6 Jahren | Benötigt: Ein steinernes Gedächtnis für Zahlen | Wiederspielreiz: gross