Die Burgen von Burgund – Spielkritik

Das Burgund ist heute vor allem für seine Landwirtschaft bekannt. Speziell die Weinliebhaber werden dort an vielen Ecken fündig. Es gibt allerdings auch diverse Kulturdenkmäler. Als Fürst seines eigenen Fürstentums soll man nun bei Die Burgen von Burgund die Ländereien möglichst vielversprechend ausbauen. Bei diesem Brettspiel muss gebaut werden, denn das bringt Punkte und mit denen gewinnt man. Aber so einfach ist die Sache dann doch nicht…

In der Tischmitte liegt der Spielplan, wo sich alle Spieler bedienen können und die Punkte zählen. Jeder Spieler hat vor sich den Plan eines eigenen Fürstentums liegen und startet mit einer Burg. Das Spielfeld besteht aus vielen sechseckigen, farbigen Feldern mit Würfelzahlen drauf. Diese Fläche gilt es im Laufe des Spiels zu bebauen. Natürlich mit System und möglichst sinnvoll. So unterscheiden sich die Bauplättchen farblich nach verschiedenen Themen: Schiffe, Gebäude, Weiden, Burgen, Minen und Wissensplättchen. Sie liegen, der Mitspielerzahl angepasst, auf dem Spielplan. Gespielt werden 5 Durchgänge mit 5 Spielrunden. Danach wird abgerechnet.
Zusätzlich befinden sich Warenkärtchen im Spiel. Sie werden als Rundenzähler eingesetzt, bringen aber dem Spieler bei einem Verkauf Silberlinge ein, die wieder für den Plättchenkauf verwendet werden können.

Jeder Spieler besitzt 2 Würfel. Gleich zu Rundenbeginn würfeln alle ihre Zahlen, der Startspieler sogar noch einen zusätzlichen Würfel für die Warenkärtchen. Die beiden Würfelzahlen bestimmen die Aktionen der Spieler. Für jeden Würfel darf man eine Aktion durchführen. So kann man Plättchen nehmen, Plättchen in sein Fürstentum bauen, Waren verkaufen oder Arbeiterchips nehmen. A propos Arbeiterchips: Sie reduzieren das Würfelglück und können zur Auf- oder Abwertung einer Würfelzahl verwendet werden. Denn jedes Plättchen darf nur genommen, gebaut oder verkauft werden, wenn es mit der Würfelzahl übereinstimmt.

Jeder Anbau in seinem Fürstentum hat Folgen: Zusatzaktionen, Siegpunkte sofort oder bei Spielende, Silberlinge nach Rundenende, Warenkärtchen etc. Diese grosse Vielfalt belebt Die Burgen von Burgund. Es stehen so viele Möglichkeiten offen, man braucht nur noch die passende zu wählen. Besonders attraktiv sind die Wissensplättchen. Sie bringen regelmässige Vorteile ein. Mit den Silberlingen darf man in einem speziellen Plättchendepot einkaufen gehen.

Für jedes fertige Gebiet in seinem Fürstentum erhält man Punkte. Je eher man es beendet, desto mehr Punkte werden es. Hat man als Erster eine Farbe komplett gelegt, so liegen gar noch Bonuspunkte drin.

Wer seine eigenen Ländereien am optimalsten nutzt, gewinnt Die Burgen von Burgund nach Siegpunkten.

Fazit:
Die Burgen von Burgund ist ein faszinierendes Spiel. Obwohl man die meiste Zeit alleine vor sich hin werkelt, ist der Spielreiz sehr gross. Man hat eigentlich immer das Gefühl, es noch besser zu können. Der Drang zur Optimierung ist der Antrieb für die nächste Partie. Denn Die Burgen von Burgund ist auf keinen Fall perfekt. Die Spielzeit, gerade zu viert und mit grübelnden Spielern, zieht sich arg in die Länge. Farbwahl und Material des Spiels sind auch nicht optimal gewählt. Doch darüber sieht man locker hinweg. Der Spielablauf ist rund, die Möglichkeiten sind riesig und die Illustrationen sind so exakt, dass sich einem das Spiel irgendwie sofort erschliesst. Gerade auch zu zweit ist Die Burgen von Burgund sehr zu empfehlen. Die Spielzeit reduziert sich und das Brettspiel verliert nichts von seiner Attraktivität. Verschiedene Landschaften bringen ein immer wieder neues Spielerlebnis. Und so lässt die nächste Partie nicht lange auf sich warten…

Die Burgen von Burgund | Autor: Stefan Feld | Verlag: alea
Brettspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 60-120 Minuten | Benötigt: Die optimalen Plättchen im optimalen Fürstentum zum optimalen Punktgewinn | Wiederspielreiz: sehr gross

Besten Dank an Fata Morgana für den zuvorkommenden Service beim Erwerb von Die Burgen von Burgund!

> Interview mit Illustrator Harald Lieske

2 Kommentare

    1. @ Burgund Spieler: Das ist so. Doch der Reiz ist grösser, es reiht sich eine Partie an die nächste. Du hast übrigens sehr schöne Burgund-Bilder auf deiner Seite. Es ist eine wirklich sehr schöne Gegend. Nicht nur ein Spiel, sondern auch eine Reise wert!

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