Die Crew: Mission Tiefsee – Spielkritik

Das kooperative Stichspiel wurde mit seiner Weltraummission 2020 zum Kennerspiel des Jahres gewählt. Doch damit ist die Welt noch nicht erforscht. Mit neuen Missionen geht es jetzt unter Wasser. Die Crew: Mission Tiefsee fordert das Team erneut heraus.

Die Crew: Mission Tiefsee

Wer das Kartenspiel Die Crew bereits kennt, dem dürfte der Einstieg leicht fallen. Der Grundmechanismus des kooperativen Kartenspiels bleibt gleich, auch wenn man sich jetzt im U-Boot unter Wasser bewegt. Verändert haben sich die Aufgabenkarten. Sie beschreiben exakter, was eingefordert wird. Das macht die Zusammenarbeit sogar noch ein wenig kniffliger. Ein Logbuch führt die Spieler durch 32 Missionen, setzt Schwerpunkte und fordert die Crew heraus. Die Crew: Mission Tiefsee ist ein eigenständiges Spiel. Auch wer den erfolgreichen Vorgänger nicht kennt, kann problemlos unter Wasser eintauchen. Ein gutes Team bleibt die Voraussetzung für den Erfolg.

Die Crew hat eindrücklich bewiesen, dass ein Stichspiel auch kooperativ sein und Spannung erzeugen kann. Ein bewährtes Spielsystem sollte man nicht brechen – aber man kann es dezent ausbauen. Das hat Die Crew: Mission Tiefsee gemacht. Im Zentrum steht nach wie vor das Stichspiel: Es besteht Farbzwang, mit U-Boot-Trumpf-Karten sticht man. Leider sind nur 4 Trumpfkarten im Spiel.

Die Crew: Mission Tiefsee

Einmal während der Partie darf man mit den Mitspielern kommunizieren und vor dem Stich einen Hinweis abgeben. Dann legt man eine Farbkarte heraus und zeigt mit dem Sonarplättchen an, ob die gezeigte Karte die höchste, die tiefste oder die einzige ihrer Farbe ist. Geschickt eingesetzte Hinweise helfen dem Team beim Erfüllen der Aufträge.

Womit wir bei den Auftragskarten angelangt sind. Auch im 2. Teil gibt es Aufträge, die man im Team verteilt und erledigen muss, um die Mission erfolgreich abzuschliessen. Die sind bei Die Crew: Mission Tiefsee neu und differenzierter gestaltet. Erst einmal gibt es im Spiel einen Stapel mit 96 Auftragskarten. Auf der Rückseite sind sie mit Punktewerten ausgestattet, die sich an der Anzahl der Crewmitglieder orientiert. So erfordert beispielsweise Mission 5 einen Zahlenwert von 5. Nun zieht man Auftragskarten, bis man den Gesamtwert von 5 erreicht hat. Das können nur 2 Karten sein (eine 3 und eine 2), das können aber auch 4 Karten sein (eine 2 und 3x die 1).

Die Crew: Mission Tiefsee

Die Auftragskarten machen ganz exakte Angaben. „Ich gewinne die pinke 3“, „Ich gewinne keine 9“ oder „Ich gewinne einen Stich mit dem Gesamtwert kleiner als 12“. Die Aufträge liegen während der Partie offen aus. Es wird eindeutig kniffliger auf die konkreten Ziele hinzuspielen.
Auch bei den Rahmenbedingungen ist das Spiel kreativer geworden. Neu gibt es Echtzeit-Missionen und den Tiefenrausch, die bekannten Funklöcher sind immer noch vorhanden.

Mission für Mission arbeitet man sich voran. Die Aufgaben werden schwieriger. Wer einmal scheitert, nimmt einen neuen Anlauf mit neuen Karten. Schon sieht die Unterwasserwelt ganz anders aus. Wer erforscht die Tiefsee komplett?


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Fazit

Die Crew: Mission Tiefsee (erhältlich ab 10.99 Euro) hat die Expedition unters Wasser verlegt. Nachdem wir das Weltall im ersten Teil erforscht haben, lauern in den Tiefen neue Gefahren. Nach kurzer Stichspiel-Abstinenz hat Mission Tiefsee wieder voll zugeschlagen. Den ersten Teil muss man dabei nicht kennen. Zwar bleibt der Ablauf gleich, doch die einzelnen Missionen haben durch die genaueren Vorgaben noch an Spannung gewonnen. Die Mischung der Auftragskarten liefert in jeder Runde ein anderes Spiel, auch wenn man eine Mission erneut spielt. Der auf die Mitspieler abgestimmte Schwierigkeitsgrad fordert die unterschiedlichen Gruppen heraus. Wie schon im ersten Teil liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Fokussierung auf das Spielgeschehen. Welche Farben laufen gut? Welche Zahlen sind noch im Spiel? Wer hat die U-Boote? Je weiter man vordringt, desto konzentrierter muss man ans Werk gehen. Kann man sich auf die Mitspieler und ihre Hinweise verlassen, dann verläuft Die Crew: Mission Tiefsee sicher erfolgreich. Bis dahin fliesst aber noch so manche Schweissperle.

Alles über Die Crew: Mission Tiefsee

Die Crew: Mission Tiefsee | Autor: Thomas Sing | Illustrationen: Marco Armbruster | Verlag: Kosmos

Spielerzahl: Kooperatives Stichspiel für 3 – 5 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Konzentriertes Teamwork
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: besitzt eine eigene 2 Spieler-Regel
Beste Spielerzahl: 3-5 Personen
Richtet sich an: Kenner

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