Marmor ist im Italien des 16. Jahrhunderts ziemlich gefragt, besonders Marmor aus Carrara. Die Paläste von Carrara entstehen in diesem Brettspiel aber nur, wenn geschickt mit der wertvollen Ware gehandelt und gebaut wird. Doch in welcher Stadt sollen Paläste oder Bibliotheken entstehen? In diesem Strategiespiel stehen einige Entscheidungen an.
Gleich vorweg: Die Paläste von Carrara bietet eine einfache Grundversion, aber auch eine Version für Vielspieler. Sie zeichnet sich durch variable Spielziele und grössere Spielmöglichkeiten aus. Doch dazu später mehr.

In der Grundversion ist der Spielablauf schnell verinnerlicht. Das Spielbrett ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Da ist der Markt – ein Rondell, auf dem die farbigen Marmorsteine liegen. Wer einkaufen will, dreht am Rad, liest die aktuellen Preise an der Seite ab und kauft beliebig viele Steine aus einem Segment ein. Vor dem Kauf muss der Markt auf 11 Marmorsteine aufgefüllt werden. Die Preise variieren. Was zu Beginn noch einiges kostet, verliert mit der Zeit an Wert. Es können gar einzelne Steine umsonst erworben werden. Geschicktes Einkaufen bringt viel Marmor zu günstigen Preisen.
Wer genügend Marmor gekauft hat, kann Gebäude bauen. Es gibt 6 verschiedene Gebäudearten im Spiel, die unterschiedliche Baukosten haben. Gebäude werden am eigenen Spielertableau in eine italienische Stadt gebaut. Die Stadtwahl bestimmt die Farbe der Marmorsteine, die zum Bau benötigt werden. Die Anzahl der Bausteine bestimmt das Gebäudeplättchen.

Jeder Spieler kann 6 Wertungen vornehmen. Wertungen bringen entweder Geld oder Siegpunkte. Beides ist wichtig für den weiteren Spielverlauf. Wertungen bringen aber auch Objekte in die eigene Sammlung. Diese Holzobjekte sind limitiert, bringen aber am Spielende noch einmal kräftig Punkte.
Ein Spieler wählt also in jeder Runde eine Aktion aus: Kaufen, bauen oder werten. Was, zu welchem Zeitpunkt am sinnvollsten ist, muss jeder Spieler immer wieder neu entscheiden. Die möglichen Aktionen und ihre Auswirkungen sind gut aufeinander abgestimmt. Ist das letzte Gebäude vom Spielplan genommen und gebaut, endet das Spiel und es geht in die Schlusswertung.
Hat ein Spieler 3 Bedingungen während des Spiels erfüllt (genügend Objekte, genügend Wertungen und hohe Gebäudekosten), so kann er das Spielende ankündigen und erhält zusätzliche Siegpunkte.

In der Vielspielerversion lost man die Bedingungen für das Spielende aus. Damit verändern sich die Ziele aller Spieler in jeder Partie, da die Siegpunktverteilung jedes Mal anders liegt. Zudem muss man das Marktrad nicht bei jedem Kauf drehen, und es liegen Gebäude mit hohen 8er-Baukosten aus. Diese kann man ebenfalls kaufen und erhält zusätzlich einen Aufwerter für die nächste Wertung. Bereits gebaute Gebäude können mit eine grösseren Wert erhöht werden. Kurz: Es gibt zusätzliche Möglichkeiten, die das Spiel attraktiver machen.
Es gewinnt der Spieler, der nach der Schlusswertung am meisten Punkte hat.
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Fazit zu Die Paläste von Carrara
Die Paläste von Carrara ist ein tolles Strategiespiel mit einem eingängigen Ablauf. In der Grundversion schon eine runde Sache, werden Strategen in der Ausbauversion noch mehr gefordert. Die Spielzeit liegt dabei in einem vernünftigen Rahmen, es gibt kaum Wartezeiten. Die Reihenfolge der Aktionen ist entscheidend. Wann setzt man eine Wertung ein? Soll man ein Gebäude mit teurem Marmor bauen oder nimmt es ein Mitspieler weg? Die Paläste von Carrara ist spannend bis zur Schlusswertung. Das Spielmaterial ist spitze, die Idee mit dem Grundspiel und der Erweiterung lässt Spielraum offen. Der Städtebau kann beginnen!
Die Paläste von Carrara | Autoren: Wolfgang Kramer und Michael Kiesling | Verlag: Hans im Glück
Brettspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: ca. 60 Minuten | Benötigt: Handelsgeschick mit Marmor aus Holz | Wiederspielreiz: sehr gross
Besten Dank an Carletto und Hans im Glück für ein Rezensionsexemplar von Die Paläste von Carrara!
Hallo, hast du zufällig Erfahrung wie das Spiel zu zweit zu spielen ist? Bin ja Fan von Hans im Glück und am überlegen, ob ich Die Paläste von Carrara kaufe. Da ich aber auch öfters nur mit einer Person Spiele, versuche ich immer vorher herauszufinden, ob das Spiel auch zu zweit Spaß macht. Schon mal Danke.
LG
Spieler
Hallo Spieler
Die Paläste von Carrara spielt sich auch sehr gut zu zweit. Der Markt mit dem Rondell ist dann übersichtlicher und es lässt sich gezielter planen. Man sollte aber den Gegenspieler immer im Auge behalten und kann durch gute Einkäufe auch Pläne vereiteln. Ich kann es aus unseren Testrunden auch für 2 Spieler empfehlen.
Ok, super dann werde ich mir das Spiel in nächster Zeit besorgen. Danke für die schnelle Antwort!