Das ganze Jahr hindurch arbeiten Die Tiere vom Ahorntal fleissig, um ihre Behausung für den Winter vorzubereiten. Sie sammeln Ideen und Gegenstände für die kalte Jahreszeit. Das ist der Start in ein richtiges Wohlfühlspiel.
Da gibt es ganz schön viel aufzubauen. Das Ahorntal mit seinem Fluss, dem Tal, dem Gasthaus, dem Eulennest, dem Markt oder der Werkstatt liegt zentral erreichbar aus. Beim Eulennest gibt es zahlreiche Ideen für das Eigenheim, bei der Werkstatt holt man sich Verbesserungskarten. Im Gasthaus logiert in jeder der 6 Spielrunden ein neuer Gast, der seine Fähigkeiten zur Verfügung stellt, auf dem Markt tauscht man Waren. Und je nach Jahreszeit findet man in der Natur unterschiedlichste Gegenstände. Auf dem eigenen Spieltableau, dem Unterschlupf der gewählten Spielfigur, liegen vier Spielfiguren, zwei Familienwürfel und 4 Häuser. 3 Ideenkarten darf man für den Start vom Kartenstapel ziehen, von denen man 2 behält. Ab sofort herrscht emsiges Treiben im Ahorntal. Der frühe Vogel nimmt sich den Wurm und wird dadurch zum Startspieler.
Über die 6 Runden (Monate) finden verschiedene Phasen statt. Einige absolviert man gemeinsam, andere muss man der Reihe nach alleine durchführen. Zu Beginn erscheint ein neuer tierischer Gast im Gasthaus. Er bringt Fähigkeiten mit, die man entweder sofort oder am Ende der Runde nutzen muss. Manchmal gelten sie auch den ganzen Monat. Zudem kann man beim Gast in der Aktionsphase auch Würfel einsetzen.
Nun würfeln Die Tiere im Ahorntal mit ihren Familienwürfeln. Die Werte legt man auf sein Tableau und verändert sie nicht mehr bis zum Ende des Monats. Diese persönlichen Würfel setzt man später auf dem ganzen Spielplan ein, um seine Aktionen zu generieren. Mit den Familienwürfeln kennt man jetzt 2 Werte, später folgen noch 4 Würfel, die für alle Tiere gelten.
Mit dem Wissen von einem Drittel aller Wurfzahlen setzen alle gemeinsam ihre Tierfiguren aufs Spielbrett. An jedem Ort erhält man eine Aktion, wenn man später auch passende Würfelzahlen dort deponieren kann. Leider muss man sich jetzt schon für vier Aktionen entscheiden. Klappt das wohl später mit den Würfeln?
Beim Setzen der Tiere kommt es nicht auf eine Reihenfolge an. Alle entscheiden frei, wohin sie gehen möchten. Die Tiere vom Ahorntal ist in dieser Hinsicht nicht konfrontativ. Der frühe Vogel mit dem Wurm würfelt nun die vier weissen Dorfwürfel. Diese Werte kommen auf den Dorfhügel und werden ebenfalls nicht mehr verändert. Sie gelten für sämtliche Tiere in diesem Monat.
Es folgt die Aktionsphase, die reihum alleine gespielt wird. Dazu muss man die gewünschten Würfel zu den Orten mit seinen Spielfiguren stellen. Verlangt ein Ort eine 4, muss dort ein Würfel mit der 4 hin. Im Wald wird gerade die Summe 7 aus zwei Würfel gefordert – also legt man dort 2 passende Würfel hin. Natürlich versucht man, möglichst sämtliche Forderungen seiner Spielfiguren zu erfüllen, denn nur so liegen 4 Aktionen drin. Mit einem Trostplaster-Plättchen kann man einen Wert um 1 nach oben oder unten schrauben. Ein Trostpflaster erhält man, wenn man später eine Spielfigur ohne Aktion vom Spielbrett nehmen muss.
Doch was können Die Tiere vom Ahorntal alles erledigen? Im Wald, auf der Wiese und am Fluss gibt es vor allem Waren: Holz, Stein, Obst, Pilz, Wolle oder Getreide. Manchmal auch Münzen oder Geschichten, die nicht als Waren zählen. Im Gasthaus erhält man, je nach Gast, alles irgendwann einmal. Beim Eulennest zieht man Ideenkarten aus der offenen Auslage nach oder zieht verdeckte Ideenkarten. Und in der Werkstatt gibt es Verbesserungen. Das kann ein Ausbau der eigenen Fähigkeiten sein oder auch eine Lichtung, bei der man mit einem Familienwürfel zusätzlich Waren holt. Auf eine verwirklichte Verbesserung legt man eines seiner Häuser.
Liegt ein Würfel bei einer Figur, führt man die jeweilige Aktion durch. Die Reihenfolge bestimmt man selber. Am Ende legt man die weissen Würfel zurück auf den Dorfhügel, ohne den Wert zu verändern, denn der nächste Spielende arbeitet mit denselben Werten und erhält nun seine Aktionen.
Zuletzt löst man Waren ein, um Ideen für sein Eigenheim zu erfüllen. Erfüllte Ideenkarten sind am Ende Punkte wert, manche erhalten mit einem Sammeleffekt sogar Zusatzpunkte.
Nachdem alle Tiere ihre Würfel gesetzt und die Aktionen durchgeführt haben, startet man in einen neuen Monat. Nach 6 Monate ist Schluss. Punkte bringen Ideenkarten, Verbesserungen, Hausfelder und ungenutzte Ressourcen. Wer die meisten Punkte hat, besitzt das schönste Eigenheim und gewinnt die Partie.
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Fazit
Gleich vorweg: Ich besitze eine erste Ausgabe von Die Tiere vom Ahorntal. Mittlerweile haben sich bei den Rahmenbedingungen ein paar Dinge geändert. Das Spiel ist nun ab 10 Jahren (vorher 8 Jahre) ausgeschrieben, die Spieldauer auf 60 Minuten (davor 45 Minuten) angehoben. Die überarbeitete Spielregel gibt es HIER zum Download. Und ebenfalls neu ist die Anzahl der Spielrunden, die von vormals 8 auf 6 gesenkt wurde.
Damit aber genug Vorgeplänkel. Die Tiere vom Ahorntal ist ein Wohlfühlspiel. Alles dreht sich um die süssen Behausungen der Tiere. Man sammelt Ideen wie Suppe, Schal, Öllampe, Kamin etc. für den Winter. Alles, wie man es selber auch gerne hätte, richtig gemütlich. Das Spiel ist genauso.
Man sammelt seine Dinge, setzt die Figuren und Würfel möglichst optimal ein und tauscht die Waren gegen Ideen und Verbesserungen. Das kann man an unterschiedlichen Orten tun, ohne jemandem ins Gehege zu kommen. Höchstens bei den Verbesserungen oder bei den offenen Ideen im Eulennest kann jemand schneller sein, wenn der Blick exakt auf dasselbe fällt. Das ist nicht so schlimm, denn die Dinge gibt es meist mehrmals im Kartenstapel. Bis man seine Aktionen erhält, setzt man Figuren und Würfel doppelt aufs Brett. Das ist Freude und Frust gleichzeitig im Spiel. Mir gefällt der Mechanismus mit der frühen Einschätzung, nachdem man 2 der 6 Würfelwerte kennt. Während der Partie dauert es aber sehr lange, bis alle Spielenden durch die Würfel- und Aktions-Phase sind.
Man wägt ab, muss Prioritäten setzen und rechnet sich aus, wie weit man mit seinen geplanten Aktionen kommt. Das dauert seine Zeit. In einer Partie zu viert schaut man die meiste Zeit nur zu und wartet auf seinen Einsatz. Die Spielzeit wurde zwar auf 60 Minuten angehoben, was immer noch eine sehr sportliche Ansage ist. Eine gewisse Glückslastigkeit ist vorhanden, da zwei Drittel der Würfel Unbekannte sind, wenn man seine Spielfiguren setzt. Doch damit kann man leben, schliesslich geht es allen Personen so beim Planen. Die Tiere vom Ahorntal ist ein wirklich schönes Spiel, es ist verzahnt, man optimiert gemütlich vor sich hin, ohne die Mitspielenden zu nerven. Durch die langen Wartezeiten empfehle ich es aber nur solo oder zu zweit. Bereits zu dritt sitze ich murrend mit am Tisch.
Alles über Die Tiere vom Ahorntal
Die Tiere vom Ahorntal | Autorin: Roberta Taylor | Illustration: Shawna JC Tenney | Verlag: Board Game Circus
Spielerzahl: Spiel für 1 – 5 Personen
Spieldauer: 60 Minuten (brettspielblog.ch: eher länger)
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Tierische Ideen fürs Eigenheim
Wiederspielreiz: gross, wenn man die Spielerzahl beachtet
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – höchstens 3 Personen
Richtet sich an: Familie