Die verlassene Bibliothek – Spielkritik

Eingeschlossen in der altehrwürdigen Bibliothek, in der das Wissen geballt gestapelt ist. Der Weg in die Freiheit führt nur über zahlreiche Rätsel, die Zahlenkombinationen für Schlösser liefern. Die verlassene Bibliothek ist ein Escape-Spiel, das den Schwerpunkt auf Rätselaufgaben legt.

Die verlassene Bibliothek

Nun steigt also auch der moses.-Verlag ins Escape-Geschäft ein. In der kleinen Schachtel erscheint Die verlassene Bibliothek. Die Bibliothek versprüht antiken Charme, die Bücher stapeln sich in zahlreichen Regalen, die Einbände der Bücher sprechen eher für eine historische Ausrichtung. Das ändert sich allerdings schnell in eine hysterische Ausrichtung, denn beim Betrachten der Regale schliessen sich plötzlich sämtliche Türen und der Weg nach draussen bleibt verschlossen. Es bleibt einzig der Weg über zahlreiche Kombinationsschlösser, 18 Aufgaben führen in die Freiheit. Es beginnt eine rätselhafte Suche nach dem Ausgang.

Die Karten unterteilen sich bei Die verlassene Bibliothek in einen Aufgabenstapel und Rätselkarten. Sämtliche Rätselkarten legt man offen auf den Tisch. Während der Partie findet ihre Zuordnung zu den passenden Aufgaben statt. Das ist ein erster Teil des Spiels. Vier aktuelle Aufgaben stehen zur Auswahl. Welche Rätselkarte hilft bei der Suche nach der richtigen Zahlenkombination? Bei genauem Betrachten der Karten findet man kleine Hinweise, die zu korrekten Paaren führen. Nur mit einem passenden Duo macht man sich ans Lösen der Rätselaufgabe.

Die Reihenfolge der zu lösenden Aufgaben ist egal. Gesucht wird immer eine Zahlenkombination. Bei den gestellten Aufgaben handelt es sich um mehr oder weniger klassische Knobelaufgaben, häufig mit einem mathematischen Bezug. Hat man das Rätsel gelöst, überprüft man es mit den Kartenrückseiten. Erscheint dort beim Zusammenschieben die richtige Zahlenkombination, ist das perfekt. Zur Belohnung erhält man eine neue Aufgabenkarte.

Die verlassene Bibliothek

Trotzdem können einige Komplikationen auftreten. Aufgabe und Rätsel passen nicht zusammen? Dann legt man die Karten zurück, notiert sich aber 5 Strafminuten. Die Karten passen, aber der Zahlencode war falsch? Pech gehabt, die Aufgabenkarte legt man beiseite und spielt ab sofort mit einer Karte weniger. Das ist noch nicht weiter schlimm. Muss man allerdings neue Karten nachziehen, weil der Vorrat ausgeht, kostet das 10 Minuten.

Am Ende löst man mit allen 18 Aufgabenkarten ein letztes Rätsel, um die Bibliothekstür zu öffnen. 75 Minuten Zeit bleibt den Rätselfreunden, um sämtliche Aufgaben zu lösen.

Sollten alles Stricke reissen: Es liegen Karten mit Tipps bei, mit denen man auf die richtige Spur kommt.


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Fazit

Die verlassene Bibliothek ist ein Escape-Spiel, das seinen Schwerpunkt vor allem auf die Rätsel legt. Die unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad deutlich. Da gibt es eher einfache Aufgaben, bei denen die Lösung auf der Hand liegt. Bei anderen wiederum benötigt man ein wenig Vorwissen und sie sind deutlich schwieriger zu lösen. Vielfach tendieren die Rätsel in eine mathematische Richtung.

Wenn man das Spiel ganz herunterbricht, bleibt eine tolle Sammlung von Knobelaufgaben, Rätseln und Kombinieraufgaben. Die verlassene Bibliothek besitzt keine eigentliche Story. Man hätte die Schachtel auch in „Das Gefängnis“ oder „Die Hütte im Wald“ umtaufen können. Spielerisch ist das Thema nicht relevant. Es geht schlicht nur um die 18 Aufgaben, die es zu lösen gilt. Ein thematisches Spiel darf man bei Die verlassene Bibliothek also nicht erwarten, die Rätsel sind allerdings wirklich gut und fordernd.

Alles über Die verlassene Bibliothek

Die verlassene Bibliothek| Autor: Leo Colovini| Illustration: Folko Streese | Verlag: moses.

Spielerzahl: Kartenspiel für 1 bis 4 Personen
Spieldauer: 60 – 75 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Kombinatorik in 18 Fällen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2-3 Personen
Richtet sich an: Familie

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