Da liegen sie, die Gebäude für den nächsten Überfall. Doch Banken, Casinos oder Bars stellen unterschiedliche Anforderungen an die Banditen. Wann liegt genügend Material bereit für den nächsten Raub bei Dollars Wanted?
Wenn sich die Banditen schon einmal verzocken, können wir das ebenfalls. Dollars Wanted ist ein kleines Kartenspiel mit Ärgerfaktor. Während man sich selber den Weg für den nächsten Überfall ebnen will, versucht man die Mitspielenden in eine Falle zu locken. Nur wer genügend Material für den Raub besitzt, holt sich die Dollars. Oft scheitert ein Coup auf halber Strecke – umso besser für die nächsten Banditen, die von diesem Wissen profitieren können. Die Vorbereitungen von Dollars Wanted sind schnell erledigt. Drei Gebäudestapel liegen als Zielobjekte zufällig aus. Jeder Bandit erhält sechs Handkarten und schon beginnen die Planungen für den Überfall.
Der Spielablauf bleibt während der gesamten Partie gleich. Erst legt man zwei Handkarten verdeckt an ein beliebiges Gebäude. Dabei beginnt schon ein erstes Taktieren. Jede der ausliegenden Gebäudekarte benötigt Gegenstände für den Raub: Dynamit, Spitzhacke, Brechstange oder Revolver in einer bestimmten Anzahl.
Hat man seine Karten angelegt, kann man optional einen Raub ausführen. Dazu nennt man das Gebäude und deckt der Reihe nach die Karten mit den Banditen und den Gegenständen auf. Liegen genügend Dinge offen, nimmt man sich die Gebäudekarte. Auf der Rückseite sieht man die erbeuteten Dollars. Je mehr Gegenstände benötigt wurden, desto grösser sollte der Gewinn ausfallen.
Reihen mit 7 verdeckten Karten wendet man auf jeden Fall. Passen die Gegenstände nicht überein, lässt man die Karten offen liegen. Die nächsten Gauner haben nun die Möglichkeit, weitere Karten verdeckt anzulegen.
Am Ende des Spielzugs zieht man Karten nach, bevor der nächste Bandit sich an Werk macht. Dollars Wanted besitzt noch einige Finten, wie sich das für ein Kartenspiel im Wild West-Look gehört. Zu den besseren Karten gehört das Pferd Jolly Joker, das als beliebiger Gegenstand eingesetzt wird. Das Elixier verdoppelt nachfolgende Karten – aus einer Spitzhacke werden zwei. Der Kojote schnappt sich die nachfolgende Karte und verschwindet vom Spieltisch. Und der Geier stoppt das Aufdecken sofort, der nächste Gauner ist am Zug.
So sieht man zwar viele Karten an einem Gebäude liegen, weiss allerdings nie, welche Gegenstände sich dahinter befinden. Oder sind es am Ende doch nur Geier und Kojoten?
Ist ein Gebäudestapel leer gespielt, endet die Partie. Wer die meisten Dollars gestohlen hat, gewinnt.
Alternativ lassen sich die Banditenkarten nach Farben trennen. Jeder Spieler erhält seine eigenen Karten. Das hat den Vorteil, dass falsch angelegte Gegenstände bestraft und mit einem Abzug von 300 Dollar geahndet werden. Liegt also eine Spitzhacke in einer Reihe, in der es gar keine braucht, erhält der fehlbare Bandit eine Strafkarte.
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Fazit
Dollars Wanted ist ein einfaches, glücksbetontes Kartenspiel, bei dem Freude und Schadenfreude nahe beieinander liegen. Ein Hauch von Lucky Luke liegt in der Luft, was durch die Namensgebung von Jolly Joker noch unterstützt wird. Die Spannung steigt beim verdeckten Auslegen der Karten. Da niemand weiss, was die Anderen legen, liegt die Überraschung spätestens beim Aufdecken auf dem Tisch. Mit den Sonderkarten bremst man die Mitspielenden aus, vernichtet Karten oder beschleunigt auch einmal das Spiel mit dem Elixier.
Die Pläne sind schwer zu durchschauen. Glück hat, wer selber die Gegenstände bei den Gebäuden komplettieren kann. Das geschieht leider auch häufig bei den Sonderkarten. Meist stoppt man damit die nächste Person, die übernächste profitiert dafür von bereits aufgedeckten Karten und beendet den Überfall selber mit den fehlenden Gegenständen. Dollars Wanted spielt sich locker leicht, aber ohne die vollständige Kontrolle. Zu oft ist man dem Zufall ausgeliefert. So kann eine Partie sehr gut laufen, während man bei einer anderen einfach nicht die passenden Karten in den Händen hält.
Die Variante mit den Spielerfarben minimiert diesen Zufall ein wenig, bestraft dafür falsche Karten, denen man in gewissen Situationen auch nicht ausweichen kann. Für die kurze Spielzeit ist Dollars Wanted ein kleines Kartenspiel für zwischendurch, im Wilden Westen spielt allerdings das Glück immer mit.
Alles über Dollars Wanted
Dollars Wanted | Autoren: Anna Oppolzer & Stefan Kloss | Illustrationen: Fiore GmbH | Verlag: HUCH!
Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 5 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 7 Jahren
Benötigt: Beute im Wilden Westen
Wiederspielreiz: ok
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie