Downforce – Spielkritik

Downforce ist eine Mischung aus Rennspiel und Wetten. Nur wer im Gesamtpaket die Nase vorn hat, geht als Sieger aus diesem Spiel. Und für alle Kenner der Spielmaterie: Downforce ist eine überarbeitete Neuauflage des Spiels Top Race.

Downforce

Auf den ersten Blick haben wir es mit einem klassischen Rennspiel zu tun. Ein doppelseitig bedruckter Spielplan mit zwei unterschiedlichen Rennstrecken, tolle Rennboliden im Miniformat. Gefahren wird mit Karten. Sie zeigen unterschiedliche Werte für diverse Rennwagen in ihren Farben an. So bewegt später jeder Spieler im Rennverlauf sämtliche Wagen – ob er will oder nicht. Das erste Kartenstudium ist schon mal wichtig, denn gleich beginnt die Versteigerung der Rennwagen.

Das eigene Rennteam (oder auch mehrere) muss man sich nämlich ersteigern. Mit geheimen Geboten setzt man auf zufällige Kombinationen aus Wagenfarben und Spezialeffekt. Mit dem Höchstgebot sichert man sich den Rennwagen, erhält eine „Tempo 8“-Karte des erworbenen Teams und die Spezialkarte. Das ausgegebene Geld trägt man als dickes Minus auf dem eigenen Spielerzettel ein. Im Rennen sollte man dieses finanzielle Handicap wieder wettmachen. Vorher darf man um weitere Wagen mitbieten. Mehrere Wagen bedeuten aber höhere Kosten. Am Ende der Auktion muss jeder Spieler mindestens einen Rennstall besitzen und sich für einen der gewonnenen Spezialeffekte festlegen.

Downforce
Die Rennstrecke

Hauptattraktion von Downforce ist natürlich das Rennen. Die Rennstrecke besitzt breite Stellen, aber auch Schikanen. Die Wagen bewegen sich nach genauen Regeln über die Strecke, die Reihenfolge gibt die ausgespielte Karte an. Der Spieler mit dem Wagen auf der Pole Position beginnt und legt eine seiner Handkarten aus. Von oben nach unten bewegt er die Boliden über die Strecke. Den Weg wählt er selber, da kann es schon mal zu Verengungen kommen, Autos werden ausgebremst. Der Reihe nach legen die Spieler nun ihre Handkarten. Überschreitet ein Wagen die erste, gelbe Markierung auf der Rennpiste, folgt ein Wetteinsatz. Alle Spieler tippen auf den Sieger des Rennens. Das muss kein Wagen des eigenen Rennstalles sein. Am Ende gibt es Gewinnausschüttungen, wenn das getippte Auto einen der ersten drei Plätze belegt.

Noch zwei Mal kommt es im Laufe der Partie zu Wetteinsätzen. Die möglichen Gewinne fallen ein wenig tiefer aus, je länger das Rennen dauert. Die zu Beginn ersteigerten Spezialkarten verleihen den Rennwagen in unterschiedlichen Phasen des Rennens Flügel und liefern ein wenig Unberechenbarkeit. Da gewinnt man Bonusfelder, fährt Tempokarten in umgekehrter Reihenfolge oder darf eine Farbe ganz weglassen.

Downforce

Downforce endet, wenn sämtliche Rennwagen ins Ziel gelangt sind. Wer seinen Rennstall im Ziel hat, spielt nicht mehr weiter. Das kann böse Folgen für andere Teilnehmer haben: Fehlt es an Tempo, erreichen sie unter Umständen das Ziel nicht und bleiben mit dem Wagen auf der Strecke stehen.

Am Ende gibt es Prämien für die Platzierung der eigenen Rennwagen. Man addiert die Beträge mit den Wettgewinnen und zieht das ausgegebene Geld der Auktion zu Beginn des Spiels ab. Wer nun am meisten Geld besitzt, gewinnt.


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Fazit

Eigentlich ist es kein Wunder, dass sich Downforce über Jahre (wenn auch mit wechselndem Namen) auf dem Spielemarkt hält. Die Reaktionen auf das Spiel sind immer gleich. Erst spielt man eine Partie, danach folgt die Reaktion: „Das würde ich gerne noch einmal spielen. Ich würde das jetzt anders machen.“ Der Spielablauf ist flüssig, es geht voran. Jeder hat so seine Strategie. Und doch bleibt eine Unberechenbarkeit. Die Rennstrecke bietet Engpässe, an denen man andere ausbremsen kann. Die Spezialkarten können in gelungenen Kombinationen mächtig sein. Und die Handkarten müssen zu den eigenen Rennwagen und zur Spielsituation passen. Und wenn nicht? Kein Problem, dann wettet man auf fremde Wagen und holt sich dicke Prämien. Schon bei der Auktion werden erste Marken gesetzt. Wer zu viel Geld ausgibt, muss deutlich besser fahren oder wetten. Wer zu wenig bietet, erhält seine bevorzugte Farbe oder den passenden Effekt nicht. Downforce hat etwas Faszinierendes und vereint Rennen, Wetten und Spannung in einem Spiel, das auch Autorennmuffel an den Tisch lockt.

Alles über Downforce

Downforce | Autor: Wolfgang Kramer | Illustration: Tavis Coburn, Michael Crampton| Verlag: Iello

Spielerzahl: Rennspiel für 2-6 Personen
Spieldauer: 30-40 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Tempo und ein gutes Renngefühl
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: möglich, aber mit Spezialregeln
Beste Spielerzahl: 3-6 Spieler
Richtet sich an: Familien

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