Einer geht noch! – Spielkritik

Wenn Elefant, Giraffe und Löwe sich auf ein Boot quetschen, ist das schon die höchste Gewichtsklasse. Und einige Tiere arbeiten mit ihren Tricks, um sich die besten Plätze zu sichern. Es beginnt ein rücksichtsloser Verdrängungskampf bei Einer geht noch!, bei dem auch Amor unerwartet zuschlagen kann.

Einer geht noch!

Tiere auf Schiffe verladen, das verstand Noah schon perfekt. Nun machen sich die Tier aber in bester Beasty Bar – Manier selbstständig und möchten mit dem Schiff in den nächsten Hafen gelangen. Einer geht noch! wird zum Motto des Spiels, wobei man sich nie ganz sicher sein darf, ob nicht noch ein Tier das Schiff wechselt oder gleich selber an Land schwimmt. Es beginnt ein unterhaltsames Verwirrspiel mit 12 unterschiedlichen Tierkarten, deren Charaktere mehr oder weniger ausgeprägt sind. Das Gewicht der Tiere spielt eine entscheidende Rolle bei dieser Schifffahrt. 3 Handkarten zieht jeder Spieler zufällig. Der Kartenwert zeigt auch gleich das Gewicht des jeweiligen Tieres an. Dass die Maus mit der 0 am Start ist und der Elefant mit der 11 rückt das Ganze natürlich in ein proportionales Verhältnis.

Es stehen so viele Boote zur Verfügung, wie Spieler teilnehmen. Die Schiffe erhalten ein zufälliges Maximalgewicht zugelost, dem man vorerst noch wenig Beachtung schenken muss. Im ersten Schritt werden die Boote beladen. Dafür gibt es Regeln: Mit drei Tieren sind die Boote voll. Eine seiner drei Handkarten legt man verdeckt, und man zieht keine Karte nach. Der Reihe nach legt jeder Spieler ein Tier auf ein Boot bis alle gefüllt sind.

Einer geht noch!

In der zweiten Phase deckt man alle Tierkarten auf. Es folgt die Abrechnung, von Boot zu Boot. Maus, Fuchs, Affe und Löwe spielen nun ihre Tricks aus. Sind gar mehrere dieser Tiere an Bord, beginnt das leichteste unter ihnen. Die Maus wechselt das Gewichtsplättchen des Bootes aus, wenn ein Elefant an Bord ist. Der Fuchs verfrachtet listig das schwerste Tier auf das nächste Boot, wenn das Gewicht überschritten ist. Ist das Limit noch nicht erreicht, fliegt der Fuchs von Bord. Der Affe überredet das schwerste Tier an Bord, den Dritten im Bunde auf das nächste Schiff zu schicken. Der Löwe frisst das nächstleichtere Tier einfach auf. Es kommt aus dem Spiel.

Vom letzten Boot aus, landen Tiere immer im Wasser und damit aus dem Spiel. Nur der Tintenfisch schwimmt trotzdem in den rettenden Hafen. Und den ganz grossen Sonderfall gibt es auch: Sind zwei gleiche Tiere an Bord, schlägt Amor zu. Er vergibt den Beteiligten Spielern zwei Sonderpunkte und schützt sie. Verliebte Tiere würden sich nämlich niemals an einer fiesen Aktion beteiligen und auch keine lancieren.

Einer geht noch!

Zuletzt überprüft man, ob ein Boot den Hafen erreicht. Passt das Gewicht, erreichen die Landtiere das Land und zählen am Ende als Punkte. Der Tintenfisch war leider zu lange im trockenen Boot. Er wird aussortiert. Sind die Tiere zu schwer, kentert das Boot. Kein Landtier erreicht den Hafen, nur Tintenfische schwimmen an Land – logisch.

Mit neuen Handkarten und neuen Gewichtsklassen startet man eine weitere Runde. Sind alle Handkarten ausgespielt, zählt jeder seine Punkte aus Tieren und Amorkarten zusammen. Für einmal fördert die Liebe das Glück im Spiel.


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Fazit

Es geht turbulent zu und her bei Einer geht noch! Nicht im Sinne von Geschwindigkeit, sondern im Sinne von Geheimnissen, Überraschungen und unerwarteten Kettenreaktionen. Die tierischen Effekte erinnern stark an Beasty Bar, bei dem die Tiere ihre Tricks beim Anstehen vor der Disco zelebrieren. Hier findet der Verdrängungskampf auf dem Boot statt. Natürlich nutzt man die Tricks von Fuchs und Co. gerne. Doch man schlägt seinen Mitspielern auch ein Schnippchen, wenn man Amor zuschlagen lässt und eine spielerische Immunität erreicht.

Die wenigen Effekte des Spiels sind schnell klar, die Symbole auf den Karten erklären sich von selbst. Ein gewisser Glücksanteil beim Ziehen der Karten ist zwar vorhanden, er löst sich aber über mehrere Runden wieder auf. Zudem lässt sich bei den Mitspielern erahnen, welche Tiere noch im Spiel sind, wenn im Laufe des Spiels immer mehr Tiere den rettenden Hafen erreichen. Einer geht noch! ist ein kurzes, knackiges Kartenspiel mit Überraschungselementen und kommt mit viel Konkurrenz so richtig in Fahrt.

Alles über Einer geht noch!

Einer geht noch! | Autor: Paco Yanez | Illustration: Dennis Lohausen | Verlag: Zoch

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 5 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Tierisches Gleichgewicht
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

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