Noch immer herrscht das Syndikat in Dysturbia. Und erneut gibt es Arbeit für die Detektei Dyscover. Der Staatsanwalt ist in den Docks spurlos verschwunden. Ein Ermittlerteam macht sich ans Werk: Escape Dysturbia – Gefahr in den Docks.
Die Escape-Reihe um die Geschichte der Metropole Dysturbia ist furios gestartet mit Mörderischer Maskenball. Im 2. Teil wurden die Ermittler durch ein Falsches Spiel im Casino gerufen. Die einzelnen Geschichten sind grundsätzlich unabhängig voneinander spielbar. Doch die grosse Stärke der Reihe geht dadurch ein wenig verloren: Die Geschichte und die Verflechtungen der Stadt und der darin lebenden Personen, die sich auf die eine oder andere Seite schlagen, um ein aus ihrer Sicht ruhiges Leben zu führen. Auch bei Escape Dysturbia – Gefahr in den Docks taucht man tief in die Story ein und begleitet seine Helden durch den nächsten Schlamassel. Der Fall: Ein Staatsanwalt ist in den Docks spurlos verschwunden. Die Detektei wird beauftragt, ihn zu suchen. Wie immer startet die Partie damit, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen. Mit der Anzahl der Teammitglieder schraubt man zugleich ein wenig am Schwierigkeitsgrad, in dem man sich in den nächsten Stunden spielerisch bewegt.
Doch wer ist nützlich in den Docks? Der ehemalige Boxer, der abgewiesene Polizeianwärter oder die Klatschreporterin? Aus 8 Charakteren wählt man sein Team. Nun benötigt man noch die Spiele-App. Sie führt durch die Story, liefert Hörbeispiele, gibt Hinweise oder auch Tipps, wenn es mal nicht weitergehen sollte. Die gewählten Charakter geben an verschiedenen Stellen in der Story ihre Inputs zum Fall und fordern die Ermittler zum zielgerichteten Nachdenken auf.
Die aktuelle Story startet vor den geschlossenen Hallentoren im Dock und einem mulmigen Gefühl im Magen. Denn in den Docks herrscht komischerweise nicht das Syndikat. Hier führen ganz überraschend die Leute um Joseph Ernest ein hartes Regime. So bewegt sich niemand gerne rund um die Hallen dort. Wir nun aber doch!
Das Spielprinzip arbeitet sich entlang von Buchstaben und Zahlen. Die entdeckt man irgendwo unterwegs, findet sie in Gegenständen, erhält sie durch geschicktes Kombinieren von Hinweisen oder als Belohnung für Knobelaufgaben. Die Spielschachtel liefert einige Karten und Pläne, die man nach und nach untersucht, sobald man dazu aufgefordert wird.
Mit der App lassen sich einige Spielkarten einscannen. Auch so lassen sich nächste Schritte im Abenteuer starten. Steht man einmal total auf dem Schlauch, hilft AI-DA in der App mit kleinen Hinweisen. Je weniger man davon benötigt, desto besser schneidet man am Ende ab. Bei Escape Dysturbia – Gefahr in den Docks erhält man 2 Stunden Zeit, um den Fall zu lösen und sich selber zu retten.
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Fazit
Mörderischer Maskenball war einfach ein genialer Einstieg in die Welt von Dysturbia. Die Truppe von Dyscover, ein Haufen gescheiterter Existenzen in der Welt des Syndikats, wachsen einem ans Herz. Falsches Spiel im Casino hatte noch die eine oder andere ungeschliffene Stelle in der Story und begab sich mit der App in neue Gefilde. Escape Dysturbia – Gefahr in den Docks kommt nun in alter Stärke daher. Die Story holt die Ermittler ab und führt sie rund und locker durch die Geschichte. Die Technik hat problemlos funktioniert, das Scannen der Karten war kein Problem mehr. Die Verschmelzung von Hörspiel, Rätsel, Suchspiel und Ideenreichtum der spielenden Ermittler fesselt an den Spieltisch und begleitet die Detektei Dyscover durch das Abenteuer. Wie gewohnt gibt es einen Cliffhänger von einem Abenteuer zum anderen, der aber nicht spielentscheidend ist. Doch er verrät etwas mehr über die beteiligten Personen im Spiel.
Die Rätsel sind abwechslungsreich und schlagen einen Bogen von Experimentieren bis Knobelaufgabe. Insgesamt würde ich das Abenteuer einem mittleren Schwierigkeitsgrad zuordnen. Erfahrene Escape-Spieler werden sich sicher geschmeidiger durch die Docks bewegen als Anfänger. Das interne Hilfssystem AI-DA lässt aber niemanden im Regen stehen und hilft Schritt für Schritt auf die Sprünge. Nach 2 Stunden Spielzeit bleibt die Frage: Was geschieht wohl als Nächstes in Dysturbia?
Alles über Escape Dysturbia – Gefahr in den Docks
Escape Dysturbia – Gefahr in den Docks| Autoren: Sebastian Frenzel, Joseph Reinthaler, Simon Kösters, Michael Meinke, Alexander Diener | Illustration: Benjamin Urban | Verlag: Homunculus Spiel
Spielerzahl: Escapespiel für 1 bis 8 Personen
Spieldauer: ca. 120 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Spürsinn in unbekannten Gefilden
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2-4 Personen
Richtet sich an: Kenner