Fantastische Reiche – Spielkritik

Das eigene Land gründen und auf verschiedene Eckpfeiler bauen. Mit nur 7 Karten erschafft man sein eigenes Königreich und hofft, dass es in der grossen Welt bestehen kann. Mit perfekten Kombinationen gestaltet man Fantastische Reiche.

Fantastische Reiche

53 Karten bilden das Herzstück von Fantastische Reiche. Die Karten sind in unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Da gibt es die Anführer, die Zauberer, Artefakte, Armeen, Bestien, Wetter etc. In den einzelnen Gruppierungen findet man diverse Mitglieder. Sie alle können das Spiel beeinflussen, bringen Punkte, ziehen eine Strafe nach sich oder blockieren andere Karten. Jede der 53 Karten besitzt ihre ganz eigenen Fähigkeiten. Und damit beginnt die Suche nach einer perfekten Kombination von 7 Karten, mit denen man sein Königreich bildet. Denn das soll sich natürlich seinen Platz in der grossen Welt sichern. Daher gilt: Augen auf bei der Kartenwahl!

Der Spielablauf kann nicht einfacher sein. In jeder Runde zieht man eine Karte vom Nachziehstapel oder vom offenen Ablagebereich und legt eine Karte offen in den Ablagebereich. Ganz viel geschieht zwischen dem Ziehen und dem Ablegen einer Karte. Da wird die Karte geprüft, ihre Auswirkungen berechnet und jede Perspektive abgecheckt. Zudem muss eine neue Karte kompatibel zur Kartenhand sein, damit sie viele Punkte bringt.
Alle Karten besitzen Basiswerte, die man auf- oder abwerten kann. So sucht der „Herr der Bestien“ natürlich Bestien-Karten und sammelt dadurch einen Bonus. Ein „Sumpf“ bestraft jede Armee aber mit Minuspunkten.

Fantastische Reise

Runde für Runde verbessert man seine Kartenhand, holt eine neue Karte rein und sortiert eine Karte aus. Den Mitspielern möchte man natürlich keine guten Vorlagen liefern. Zu Beginn weiss man allerdings nicht, was sie sammeln. Im Laufe einer Partie lassen sich Tendenzen erkennen. Das Abwerfen von Karten besitzt also auch eine gewisse Brisanz.

Wenn 10 Karten im Ablagebereich liegen, endet eine Partie sofort und man schreitet zur Wertung. Je nachdem, von welcher Stelle die Spieler ihre Karten holen, lässt sich das Ende beschleunigen oder verlangsamen.
Für die Wertung zählen nur die Karten des eigenen Königreichs, also der eigenen Hand. Jede Karte generiert ihre Punkte. Durch die grosse Verzahnung aller Karten ist das eine komplexe, mathematische Aufgabe, damit nichts übersehen wird.

Fantastische Reiche

Für das Spiel zu zweit gibt es eine kleine Regeländerung. Dann starten die Spieler ohne Handkarten und ziehen jeweils 2 Karten vom Nachziehstapel oder eine Karte aus der offenen Ablage. Erst wenn beide Spieler 7 Karten auf der Hand haben, geht es wie gewohnt weiter. Das funktioniert wunderbar und macht Fantastische Reiche zu einem sehr guten 2 Personen-Spiel.


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Fazit

Es lassen sich derart viele unterschiedliche Kombinationen mit den 53 Karten bilden, und am Ende bleiben nur 7 Karten auf der Hand. Die Qual der Wahl macht den grossen Reiz von Fantastische Reiche aus. Die Jagd nach Rekorden oder der bestmöglichen Kombination der Karten, die sich im Spiel befinden, lockt von einer Partie zur nächsten. Die Regeln sind sehr einfach, doch man beschäftigt sich zu Beginn eine Weile mit den Karten und deren Möglichkeiten. Man benötigt ein paar Partien, um einigermassen einen Überblick zu erhalten.

Der Verlauf kann dabei ganz unterschiedlich sein. Mal gibt es hohe Punktzahlen zu holen, mal liegt ganz wenig drin, mal suchen alle Spieler dasselbe – es ist dem Zufall überlassen, welche Karten erscheinen und was sich daraus kombinieren lässt. Die Aufgabe der Spieler ist es, das Spiel „zu lesen“ und flexibel auf die Möglichkeiten zu reagieren. Kennt man die Karten ein wenig, verläuft eine Partie ziemlich flott. Die Wertung ist komplex, denn jede Karte muss einzeln berechnet werden. Da gibt es Bonuspunkte, Strafen, Blockaden und die drei Joker verändern Karten auch noch in einzelnen Bereichen.

Die kostenlose App von Wizkids ist leider fehlerhaft in der Berechnung. Auf der Webseite zu Fantasy Reals gibt es nun eine Wertungshilfe, sie ist sehr empfehlenswert. Nicht selten übersieht man beim Berechnen im Kopf gewisse Punkte, Blockaden oder Wörter im Text. Die Punktvergabe ist mit der App einfach sicherer. So gibt es Höhen und Tiefen bei Fantastische Reiche und der simple Mechanismus endet in einer komplexen Wertungsorgie. Der Reiz der Perfektion bleibt.

Alles über Fantastische Reiche

Fantastische Reiche | Autor: Bruce Glassco | Illustration: Octographics.net | Verlag: Strohmann Games

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 bis 6 Personen
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Übersichtliche Optimierfreude
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner

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