Farm Club verbreitet einen Hauch von George Orwell. Schon in seinem Buch haben die Tiere das Kommando auf dem Bauernhof übernommen. Ob es diesmal im Spiel besser funktioniert? Noch sortieren sich die Tiere und suchen einen Anführer.
Die Tableaus der Bauernhöfe bieten nur 9 Plätze für die Tiere an. In der Mitte des 3×3 – Rasters soll der neue Anführer wohnen. Nur Schwein, Ente, Huhn, Pferd, Ziege und Schaf kommen dafür noch in Frage. Wir werden sehen, wer das Rennen um den verantwortungsvollen Posten macht. Einige Clankarten (eine mehr als Mitspielende) und eine Tierfigur jeder Sorte bilden eine obere Auswahlreihe auf dem Spieltisch. Der Arbeitsmarkt stellt jeweils drei zufällige Sets aus einer Zielkarte und einer Tierfigur zur Auswahl. Bleiben noch ein paar Vogel-Chips, die vorerst im Vorrat liegen. Alle Spielenden nehmen sich einen leeres Bauernhof-Tableau, nun kann die Aufteilung beginnen.
Genau 9 Runden lang dauert eine Partie Farm Club. Das ist überschaubar, aber doch auch schrecklich kurz, um seine Aufgaben zu erfüllen. Zu Beginn kennt man die Aufgaben noch gar nicht, denn nach und nach zieht ein neues Tier auf den Bauernhof, in Verbindung mit einem neuen Ziel. Wenn wir uns die Aufgaben auf den Zielkarten genauer anschauen, erhält man Punkte, wenn gewisse Tiere auf dem Bauernhof nebeneinander beheimatet sind. Andere möchten sogar in einer Dreierkonstellation stehen. Zudem gibt es noch Mehrheitenziele, sowohl auf dem eigenen Hof (mehr Pferde als Schafe), als auch im Vergleich mit dem Nachbarhof (mehr Schweine als der rechte Nachbar). Einige Ziele sind sofort erreichbar, andere erst bei Spielende.
Runde für Runde entscheidet man sich also für ein neues Set aus Tier und Zielkarte. Das ist exakt der Auswahlmechanismus von Cascadia. Das Tier setzt man auf einen der Plätze auf dem Bauernhof und versucht damit, die Wünsche der Zielkarten zu erfüllen. Erfüllte Ziele bringen Punkte für die Endwertung.
Einmal pro Partie müssen sich alle bei den Clankarten bedienen und ein Tier als Anführer ins Haus auf dem Hof stellen. Bei den Clankarten ist die Auswahl knapp. Je eher man sich bedient, desto grösser ist die Auswahl. Clankarten fordern eine bestimmte Anzahl an Tieren auf dem Hof und bringen satte 6 Punkte. Kann man sich schon früh im Spiel auf so ein Ziel festlegen?
Manchmal muss man seinen Hof auch neu ordnen. Nicht immer erscheinen die Ziele passend zu den Tieren auf dem Hof. In so einem Fall darf man eine Zielkarte abwerfen und dafür ein Tier auf einen freien Platz versetzen oder gleich 2 Tiere miteinander tauschen.
Bleiben noch die Vogel-Chips. Man erhält sie, wenn man ein Tier passend in die Ecken seines Hofes platziert. Dort gibt es Gehege, die ganz bestimmte Tiere wünschen. Klappt das, erhält man einen Vogel-Chip, den man einsetzen kann, um vor dem Spielzug entweder die Zielkarten oder die dazugehörigen Tiere auszutauschen.
Nach genau 9 Runden ist Schluss. Die erfüllten Ziele und übriggebliebene Vogel-Chips bringen Punkte. Wer hat seinen Hof bei Farm Club am besten sortiert?
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Fazit zu Farm Club
Farm Club ist ein einfaches Tier-Einsetzspiel. Runde für Runde knobelt man sich tiefer in die Aufgabe rein, zieht sich neue Ziele und ein neues Tier. Irgendwann entscheidet man sich für einen Anführer und eine passende Clankarte, in der Hoffnung, dass auch sie am Ende Punkte bringt. Das alles klingt einfacher, als es ist. Denn Farm Club ist ziemlich glückslastig. Die Ziele und die Tier erscheinen zufällig, doch passen sie auf den eigenen Hof? Man spielt von Beginn an mit Unbekannten und erhält mit den Tieren und den Zielen Runde für Runde mehr Informationen.
Lustigerweise funktioniert das ziemlich ordentlich. Auch wenn man meint, dass man ganz schlecht dasteht, holt man sich doch einige Punkte. Es ist wohl der Charakter eines Spielers, der immer das Maximum herausholen will. Über 9 Runden kann man aber auch auf Ziele verzichten und dafür die Tiere neu ordnen. Farm Club ist ein kurzes und knackiges Logikspiel, bei dem man äusserst flexibel bleiben muss. Für die kurze Spieldauer knobelt sich das aber ganz unterhaltsam.
Fakten zu Farm Club
Autor: Alexandros Kapidakis | Illustrationen: Jeanne Landart, Gaétan Noir | Verlag: Kobold Spieleverlag
Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: 9 Tiere auf dem Bauernhof
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie