Felinia – Spielkritik

Felinia ist ein Handelsspiel mit tierischem Hintergrund, denn es spielt in Katzburg. Im Austausch gegen kostbare Waren dürfen auf dem neuen Kontinent Felinia Handelsposten errichtet werden. Felinia ist ein Brettspiel mit einem etwas abstrakten Thema.

Vor jedem Mitspieler liegt eine Spielertafel, auf der man sein Guthaben markiert und Warenplättchen lagert. Zudem besitzt jeder noch eine Menge Händler und 3 Bietsteine. Auf dem grossen Spielfeld in der Spielmitte liegen der Markt von Katzburg und die Provinzen von Felinia. Getrennt werden sie durch das Meer. 4 grosse Handelsschiffe verbinden die beiden Welten miteinander und sorgen für den Austausch.

Felinia startet mit der Setzphase. Die ist ähnlich wie bei der Speicherstadt und funktioniert ebenso gut. Die Anzahl der Setzsteine vor Ort bestimmt den Preis der Waren. Statt auf Waren zu setzen, kann man sich aber auch für Geld entscheiden, das auf der Spielertafel gutgeschrieben wird. Oder man tauscht bei der Händlergilde Waren um – gegen passende Ware und Gewürze. Gewürze und Warenplättchen darf man jederzeit im Verlaufe des Spiels in Geld umwandeln.
Haben alle Spieler gesetzt, so wird gehandelt. Der oberste Bietstein darf zuerst eine Ware kaufen. An jedem Marktstand liegen drei Waren zur Auswahl. Bei einem erfolgreichen Handel kann man, je nach Möglichkeit, ein Handelsschiff mit einem seiner Händler beladen. Dafür muss man allerdings die passende Ladung abgeben. Jedes Schiff ist mit der gewünschten Ladung und der Anzahl Plätze angeschrieben. Zudem steht noch die Abreiszeit auf jedem Schiff. Nach abgeschlossenem Handel laufen entweder alle voll besetzten Schiffe oder nur das mit der frühesten Abreisezeit aus. So verlässt sicher in jeder Runde ein Schiff den Hafen und wird erneuert – manchmal eben ohne Passagiere.

Auf Felinia angekommen, machen sich die Händler auf, um die neue Provinz zu besetzen. Dazu darf man 2 Handelsplättchen umdrehen. Auf den Plättchen sind Katzen abgebildet, sie bringen am Spielende Punkte ein. Auf eines der beiden Provinzfelder zieht nun der Händler mit höchstens drei Schritten, nimmt sich das Handelsplättchen und bleibt dort stehen bis Spielende.

Sind alle Händler angekommen, beginnt wieder eine neue Setzphase mit gefüllten Märkten. Felinia endet, wenn ein Spieler seinen letzten Händler auf die Reise schickt oder wenn keine neuen Schiffstafeln mehr ins Spiel kommen. Dann wird abgerechnet. Entscheidend ist die Anzahl der errungenen Handelsplättchen – je mehr Katzen der gleichen Sorte man besitzt, desto mehr Punkte bringen sie ein. Aber auch die Händler auf dem neuen Kontinent zählen. Grosse Händlergruppen in aneinander liegenden Provinzen bedeuten auch mehr Siegpunkte.

 
Im Profispiel spielt man auf einer neuen Karte, die auf der Rückseite des Spielbretts gezeichnet ist. Felinia und die Provinzen liegen dort anders. Zudem kommen Proviantkarten, geheimnisvolle Orte und Sonderplättchen ins Spiel. Mit Proviant vergrössert sich der Bewegungsradius auf Felinia, geheimnisvolle Orte und die Sonderplättchen bringen extra Punkte bei Spielende.

Fazit:
Felinia hat eigentlich alles, was ein gutes Handelsspiel braucht. Und davon hat es beinahe zu viel. Die Mechanismen funktionieren, doch das Spiel wirkt unübersichtlich. Es wird geboten, gehandelt, gezogen und gesetzt. Und bei jeder dieser Aktionen muss man auf andere Begebenheiten achten. Und dabei habe ich noch nicht einmal das sonderbare Thema erwähnt. Es wirkt aufgesetzt, gewöhnungsbedürftig. Dennoch: Felinia ist kein schlechtes Spiel. Es spielt sich flott, der Spielablauf passt, die Handelsschiffe sind ein Hit. Doch zum Dauerbrenner fehlt ihm das gewisse Etwas.

Felinia | Autor: Michael Schacht | Verlag: Matagot
Brettspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 60-90 Minuten | Benötigt: Den totalen Durchblick auf Samtpfoten in jeder Aktion | Wiederspielreiz: geht so

Besten Dank an Swissgames und Matagot für ein Rezensionsexemplar von Felinia!

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