Die Fast Forward-Kartenspielreihe ermöglicht es, schnell ins Spiel zu starten. Kein lästiges „Regeln lesen“ davor, alles wird den Spielern nach und nach beigebracht. Furcht habe ich bereits angeschaut, diesmal geht es angriffiger zu und her: Festung.
Ein Kartenstapel mit 90 Karten wartet auf die Spieler. Auspacken, starten! Mit nur 2 Grundregeln auf Karte 1 geht es los. Ein Spielzug besteht aus „Karte vom Nachziehstapel nehmen“ oder „sie in die Tischmitte legen“, wenn man dazu aufgefordert wird. Nach wenigen Karten erscheint die erste Festung. Diese Burgen werden das permanente Angriffsziel aller Spieler. Wer am meisten oder die beste Festung besitzt, gewinnt eine Spielrunde.
Und Spielrunden kann es viele geben, bis der Stapel ganz durchgespielt ist. Drei Sanduhrkarten bestimmen das Ende einer Runde. Erscheint die dritte Karte im Spiel, wird abgerechnet. Danach startet man schnell eine weitere Runde, wenn man möchte.
Im Kartenstapel befinden sich Angriffskarten mit unterschiedlichen Werten, immer mal wieder eine neue Festung, aber auch Sonderkarten, die spezielle Aktionen bieten. Die Festungen liegen zu Beginn einer Partie in der Tischmitte. Die Spieler ziehen Karten und entscheiden, wann sie eine Festung einnehmen möchten. Eine Festung aus der Mitte holt man sich mit einer oder mehreren Karten mit demselben Wert. Man legt die Verteidiger verdeckt unter die eroberte Festung und spielt weiter. Die Mitspieler dürfen nun auch fremde Festungen angreifen. Sie machen einen verdeckten Angriff, schicken ebenfalls Karten ins Rennen. Der Verteidiger kontrolliert, welcher Wert höher ist. Bei einem erfolgreichen Angriff wechselt die Festung den Besitzer, eine Verteidigungskarte zur Belohnung erhält man auch noch. Wird der Angriff abgewehrt, nimmt man die Angreifer zurück auf die Hand, gibt aber eine beliebige andere Karte ab.
Das Spiel steigert sich noch ein wenig, indem Festungen zerstört werden und aus dem Spiel kommen bei einem Angriffs-Gleichstand. Oder man verstärkt seine Verteidigung nach jedem Spielzug, wenn man die passenden Karten besitzt. Sonst gibt es noch einige Sonderkarten, die sofortige Aktionen haben beim Ausspielen der Karte.
Wie kommen weitere Karten ins Spiel? Bei jeder neuen Spielrunde mischt man 5 neue Karten in den Stapel. Das bringt eine dezente Auffrischung. Ist der gesamte Stapel einmal durchgespielt, lässt sich das Spiel problemlos weiterspielen. Der Überraschungseffekt ist dann aber dahin, man kennt ja alles.
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Fazit zu Festung
Furcht hat mir gut gefallen. Dort gab es einige Dreher im Spiel, die Ziele waren flexibel ausgerichtet. Bei Festung verläuft alles ziemlich linear. Es geht immer darum, Festungen einzunehmen. Es wechseln die Angreifer und die Sonderkarten, sonst sind es eher ablauftechnische Dinge, die dazu kommen. Erwähnenswert ist die Unberechenbarkeit der Zeit. Es gab Spielrunden, bei denen die dritte Sanduhr bereits aufgetaucht ist, bevor man richtig im Spiel war, die Partie dauerte nur wenige Minuten.
Das Prinzip von Fast Forward mit dem schnellen Spieleinstieg funktioniert, benötigt dafür ein wenig Zeit während des Spiels. Nicht jeder liest in der Spielhektik noch gerne Regeln, schnell ist etwas überlesen oder wird ungenau interpretiert. Das muss man mögen. Während wir bei Furcht den Stapel an einem Abend durchgespielt haben, plätschert Festung weitestgehend vor sich hin, es wird repetitiv. Es funktioniert zwar alles einwandfrei, doch in dieser Spieleschachtel bietet mir das neuartige „Fabel-Konzept“ zu wenig Fabel und zu viel Konzept.
Fakten zu Festung
Autor: Friedemann Friese | Verlag: 2F-Spiele
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 5 – 15 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Angreifer, Verteidiger und am Ende eine Festung
Wiederspielreiz: ok
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie