Der Tag der Toten ist in Mexiko ein ganz spezielles Fest. Bei Fiesta de los Muertos gedenken wir ebenfalls der Toten, doch erinnern wir uns an alle von ihnen? Daraus ein kooperatives Partyspiel zu machen, ist gewagt, funktioniert aber sehr gut.

Eine bunte Totenkopf-Tafel, eine Antwort-Tafel und ein abwischbarer Stift gehören zur Ausrüstung jedes Spielers. Vor dem Spielstart zieht jeder eine Personenkarte, die den Namen eines Toten trägt. Diesen Namen notiert man geheim im Kopf der aufklappbaren Totenkopf-Tafel und verschliesst ihn wieder. Damit ist Fiesta de los Muertos startbereit. Die Tafeln wandern während einer Partie reihum, allerdings immer so, dass kein anderer Spieler sie sehen kann. Der Ablauf ist über die folgenden vier Spielrunden immer derselbe, bevor am Ende ein Ratespiel beginnt und man sich an die Toten erinnert. Gelingt das, sind die Toten besänftigt und das Fest kann so richtig beginnen.
Der Name des „eigenen“ Toten ist also bekannt. Im Kiefer des Totenkopfes notiert jeder Spieler nun einen Hinweis. Das muss ein einzelnes Wort sein, das einen Bezug zum Verstorbenen herstellt. Namen sind nicht erlaubt. Danach gibt man die Totenkopf-Tafel dem nächsten Spieler weiter. Der sieht sich das eben notierte Wort an, wischt es weg und schreibt ein anderes Wort hin – möglichst ähnlich, irgendwie im Kontext, es soll ja eine Hilfe sein. Ein dritter und ein vierter Spieler kommt ebenfalls in den Genuss einer weiteren Beschreibung.
Nach vier Wechseln der Totenkopf-Tafeln hat man einige Begriffe gesehen und weggewischt und neue Begriffe hingeschrieben. Jedes Wort dient als persönliche Hilfe für das Finale. Denn nun soll man sich an die Toten erinnern. Hat man alle erkannt? In der Tischmitte legt man sämtliche Totenkopf-Tafeln mit dem letzten notierten Begriff aus. Zudem legt man nun die Personenkarten offen aus. Die werden allerdings mit einigen zusätzlichen Karten vermischt. Auf der Antwort-Tafel notieren alle Spieler ihre Lösungen zu den Begriffen. Wer kann es sein? Das geschieht ohne miteinander zu reden.

Am Ende folgt die Kontrolle bei Fiesta de los Muertos. Wurden alle Verstorbenen richtig erraten? Einen falschen Versuch pro Karte darf man sich erlauben. Haben sämtliche Spieler bei einer Person richtig getippt, erhält man einen Gedächtnisknochen, den man bei Personen mit mehreren Fehlern einsetzen darf, um doch noch zu glänzen. Das Ziel: Alle Verstorbenen zu besänftigen.

Arbeitet eine Gruppe besonders gut zusammen, nimmt man die Vorgabenkarten dazu. Mit ihnen erhält man zusätzliche Herausforderungen für die einzelnen Begriffsrunden: Ein bestimmter Anfangsbuchstabe, ein Gegenstand, ein Ort, verbotene Buchstaben… Dadurch ist man bei der Wortwahl bedeutend eingeschränkter unterwegs. Das macht das Spiel schwieriger.
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Fazit
Ein Partyspiel mit Toten, das klingt im ersten Moment etwas sonderbar. Eingebettet in das Thema des mexikanischen Festes ist das während der gesamten Spielrunden kein Thema mehr. Fiesta des los Muertos ist auch eher ein Ratespiel als ein Partyspiel. Mit geschickt gesetzten Hinweisen soll man den berühmten Verstorbenen aller Epochen auf die Spur kommen. Das ist in der Grundversion für ein eingespieltes Team gar nicht so extrem schwierig. Mit den Vorgabenkarten ändert sich das aber schnell. Dann muss man bequeme Pfade verlassen und ist zusätzlichen Zwängen bei der Wortsuche ausgesetzt.
Besonders lustig wird es, wenn zweideutige Wörter verwendet werden und man sich plötzlich auf eine ganz andere Schiene begibt. So interpretiert man den Ring als Zeichen der Ehe oder als Teil eines Schatzes. Mit 4 Spielern hat man mit jedem Verstorbenen ein Mal zu tun und erhält mindestens zwei Begriffe. Ab 5 Spielern tappt man bei einigen Toten im Dunkeln und erhält nur den vierten Begriff einer Reihe. Das macht das Raten schwieriger, aber immer spannend. Mit der Endauswahl kann man die Begriffe zur Not auf gut Glück zuteilen. Die schönsten Diskussionen in der Runde ergeben sich am Ende. „Was hast du dort geschrieben? Was hast du gemeint mit deinem Begriff?“
Für Kinder gibt es spezielle Karten, die mit einem Stern versehen sind: Dracula, Walt Disney, Bambis Mutter etc. Trotzdem muss man sich ein wenig auskennen, um passende Begriffe zu nennen.
Alles über Fiesta de los Muertos
Fiesta de los Muertos | Autor: Antonin Boccara | Illustrationen: Margo Renard, Michel Verdu | Verlag: Game Factory
Spielerzahl: Partyspiel für 4 – 8 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Wortreiche Menschenkenntnis
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 4 – 8 Personen
Richtet sich an: Familie